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AMT WERTHEIM.

HOHEFELD.

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Das zweistöckige Hauptgebäude, aus dem Anfang des vorigen Jahrhunderts stam- Hauptgebäude
mend [vielleicht auch noch der 1679 bereits vorhandene, aber dann jedenfalls erst kurz
vorher erbaute »grosse steinerne'Wohnbau« (s. oben)], ein Barockbau in einfachen guten
Verhältnissen und Formen mit Eckquadern, Gesimsen und Umrahmungen aus rothem
Sandstein; Frontgiebel, hohes Mansarden-Dach. Das Erdgeschoss gewölbt; hübsches
Treppenhaus.

Im Oberstock ein viereckiger nassauischer Eisen-Ofen von 1733 mit den Oefen
üblichen Relief-Platten, und ein barocker eiserner R u n d o f e n ohne Jahreszahl.

Im Keller über einer Thür eine Sandstein-Platte mit dem Stettenberg'schen
Wappenschild und der Jahreszahl 1443 unterhalb eines doppelten Eselrückens;
schwerlich ursprünglich hier, sondern wohl von einem andern Bau im Orte — vielleicht
dem alten Stettenberg'schen Freihofe, der 1669 von den Brüdern von Dalberg um 2900 fl.
erworben wurde — herrührend und hier eingemauert.

Zunächst dem Haupthause eine ältere Zehntscheuer (stattlicher, viergeschossiger Nebengebäude
Bau) mit daranstossendem, spätmittelalterlichem „Gefängnissthurm" (s. oben).

Weiterhin ein Wirthschaftsgebäude, das sogen. Alte Haus, von 1693, vielleicht
an Stelle der »alten Kellerei« (s. oben) errichtet.

Das im Hofe liegende grosse Fürstbischöfliche Wappen soll einst über Wappen
dem in den Wirthschaftshof führenden Thorbogen geprangt haben.

In der Mitte der Hauptstrasse auf einem altarartigen Unterbau ein Muttergottes- Bildstöcke etc.
bild auf einer Säule; im Sockel eine Nische mit dem Gekreuzigten; das Ganze auffallend
durch seine streng klassicistische Formgebung.

Am Mühlberg: Christus am Kreuz von 1607.

Am Mühlthor: Die heilige Dreifaltigkeit von 1739.

Auf der Tauberbrücke ein S.Johannes Nepomuk, gestiftet von Joh. Bernhard
Kaltwasser in Wien i. J. 1730.

Jenseits der Brücke an der Wertheimer Strasse neben der 14-Nothhelferkapelle ein
Bildstock von T 5^93 m't ^eue^ des Gekreuzigten in spätgothischer Umrahmung.
Ist laut Unterschrift im (Schloss-) Kellerei-Garten (in horto cellario) verborgen gestanden,
vom Amtmann Konstantin Tobias Stoss gefunden, restaurirt und 1748 an dieser
Stelle aufgerichtet worden.

HÖHEFELD

Alte Schreibweisen: Hohenvelt, Höfelt, Hovelt etc.

In Urkunden des XIV. Jhs. häufig als Dorf genannt. 1525 gelegentlich des Bauern-
krieges vom Grafen Georg von Wertheim »ausgebrannt« (s. braunes Buch in Wertheim
fol. 654). Bis 1806 Löwenstein-Wertheimisch, gemeinschaftlicher Besitz.

Evangel. Pfarrkirche. Neubau 1892 vollendet. Zu der Vorhalle im Thurm
unten sind die gothischen Rippen, Consolen und der Schlussstein (mit der
Stettenberg'schen Kanne) vom Chorraume der alten Kirche wieder verwendet worden.
Ebenso zur Sacristeithüre alte gothische Gewände aus dem XV Jh.

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Kirche


 
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