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KREIS MOSBACH.

Stntue Inmitten des vor der Stadt gelegenen Friedhofs eine barocke iiberlebensgrosse, mit

Oelfarben buntbemalte Sandstein-Statue des h. Bernhard mit einem Krumm-
stab von Schmiedeisen in der Hand. Soll früher in Bronnbach gestanden haben, also
wohl auf dem von Abt Engelbert (1724—1752) errichteten Thorbogen (s. oben S. 88).
Das dazu gefertigte Crucifix stammt von 1841.

Ebenmtihle

Sommer-
häuschen

Unterhalb des Ortes (f/2 Stunde), in einem nach der Tauber hinabführenden an-
muthigen Thälchen die ehemals zu Bronnbach gehörige

Ebenmühle.

Ueber dem Thor-Eingange eine (übermalte) Inschrift, welche den Abt Engelbert
(Schaffner aus Grünsfeld 1724—1752) als Erbauer nennt: VIVAT ALDIFICIVM
PONENS ENGELBERTVS PRA.SVL ET ABBAS- [Die Ebenmühle war erst
kurz vorher im Jahr 1716, unter Abt Joseph von Andreas Weber für das Kloster
erworben worden, d. h. nur die »halbe Ebenmühle«, bestehend in dem oberen Mühlgang,
einer Hofraith, Scheuer, Aeckern, Wiesen, Weinberg, Garten etc.] Das ehemals über dem
Thore befindliche schöne Wappen (r. S.) vor einigen Jahren verkauft.

Vorn am Eingange rechts »das Somtnerkmischen«, ein kleiner zweistöckiger
Wohnbau aus derselben Zeit mit steinerner Treppe im Innern; im Oberstock eine ein-
fache Stuckdecke. Einst Absteigequartier der Bronnbacher Herren, jetzt verwahrloster
Schuppen.

Zwischen Dörlesberg und dem Ernsthofe, mitten im Feld an einem ehemaligen
Wege ein hübscher spätgothischer Bildstock ohne Jahreszahl; in der Nähe ein zweiter
aus dem vorigen Jahrhundert.

EICHEL

Kirche

Bereits 1269 und 1276 als Echel oder Echele urkundlich genannt, 1305 Eichele,
1336 Eichel, 1373 Echel, 1418 Eichel etc.
jechilo, eichilo = Eichwald.]

Alter Wallfahrtsort (die vom Main zu der alten Kirche führende ehemalige Pro-
zessions-Strasse heisst noch die Heiligengasse). 1269 wurden laut einer Urkunde der
ebrüder Boppo und Rudolf, Grafen von Wertheim (Aschbach II, Nr. 33) die Einkünfte
der Pfarrei Eichel der Schlosskapelle zu Wertheim überwiesen, und die Pfarrei damit ein-
verleibt. Bis zur Mitte des XIV. Jhs. Bischöflich Eichstettisches Lehen der Wertheimer
Grafen (s. Aschbach I, 364 und 366). Die Kirche 1336 der Karthause Grünau (Neu-
zell) incorporirt.

Die kleine Kirche (jetzt evang.), wohl die älteste der Gegend (Grundriss Fig. 30).
Der Thurm mit den alten rippenlosen Kreuzgewölben im untern Stock (Sacristei) und
mit kleinen gekuppelten Rundbogenfenstern in der Glockenstube zweifellos romanischen
 
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