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KREIS MOSBACH.

Grabsteine Aussen an der Kirche i. an der Südseite rechts neben dem Seitenportal hübsch

verzierte Gedenktafel des Georg Philipp Bulvermacher -j- 1694 (r. S.).

2. Daneben grosse, unverzierte Inschrift-Tafel, worauf eine Stiftung des
Filipus Fies zu Ehren seiner Gemahlin Dorothea (f 1572) verzeichnet steht (r. S.).

Weiterhin vier einfache Gedenksteine (r. S.) vom Jahre 1772, 1723, 1756
und 1720.
Bildstöcke In und vor dem Orte eine Anzahl verzierter Bildstöcke aus dem vorig. Jahr-

hundert, so vor dem Rathhause von 1747, gegenüber vor dem »Riesen« ein solcher
von 1744.

Auf der vierjochigen alten Tauberbrücke ein Standbild des S.Nepomuk von
1784.

Sühnekieuze Oberhalb Reicholzheim, wo der über den Berg führende Fussweg Wertheim-

Bronnbach den von gen. Orte hinaufführenden Weg kreuzt, sind neben einem vom
Bronnbacher Abteikoch Simon Werteim 1722 gestifteten Bildstock, n Stein-
kreuze nebeneinander in die Wegmauer eingelassen, von denen das erste ein Schwert,
das dritte und vierte ein Dolchmesser, das fünfte einen Hammer, das siebente
einen Speer und das achte einen Schlegel oder Klöppel in flachem Relief heraus-
gearbeitet zeigen, No. 6, 9, 10 und 11 aber ohne Zeichen sind. Offenbar sind diese
Kreuze in der nächsten Umgebung gesammelt und hier vereinigt aufgestellt. Ausser
dem Schwert-, das uns bei den beiden Dörlesberger Kreuzen (s. oben S. 95) bereits
begegnet ist, finden sich hier also vier weitere Mord-Instrumente angebracht, wenn
man nicht annehmen will, dass Hammer und Schlägel auf das Gewerbe des Betreffenden
hinweisen. Da die 11 schweren Steinkreuze keinenfalls von weit her zusammengebracht
sind, ist ihre grosse Anzahl an dieser Stelle auffällig, zumal ihr Aussehen nicht auf
grosse zeitliche Unterschiede schliessen lässt. (Ueber die sich an den sogen. »Streit-
acker bei Reicholzheim« knüpfende Sage s. E.Brauer in A. Kaufmann's
Quellenangaben und Bemerkungen zu Karl Simrock's Rheinsagen und A. Kaufmann's
Mainsagen, Köln 1862. Nachträge und weitere Literatur zu den Steinkreuzen im
XX. Bd. des Archivs des histor. Vereins von Unterfranken und Aschaffenburg, Heft 3
S. 164 ff. Ueber ähnliche Steinkreuze in Mähren s. Alois Franz, kunstarchäolog.
Aufnahmen in Mähren, Brunn 1894 Tafel 24—29.)

SACHSENHAUSEN

Reste von der
alten Kirche

Eine der sächsischen Kolonien (Sachsenflur, Grosssachsen, Lützelsachsen etc.), die
Karl der Grosse um d.J. 800 in verschiedene Gegenden Ostfrankens verpflanzte. Seit
1178 ist Sahsenhusen Würtzburger Lehen der Wertheimer Grafen. Bis 1806 Löwen-
stein-Wertheimisch.

Evang. Pfarrkirche. Neubau (1878 eingeweiht) an Stelle einer altern Anlage,
von der nur noch vorhanden sind:

1) an der Thurmthür sehr schöne alte gothische Beschläge, von der Thür
der ehemaligen Sacristei herrührend,
 
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