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KREIS MOSBACH.

Ueber die Glocken der altern Kirche s. Kobe a. a. O. S. 42 f.

Am Hofe des Andreas Diehm ein hölzernes, überdachtes Hofthor mit einer Pforte
daneben und den Buchstaben H • A ■ H nebst der Jahreszahl 1704 am Ortbalken. Malerisches
Pfosten- und Riegelvverk. Aehnliche Thoranlagen noch hier und da im Ort.

In der Scheuer des gen. Hofes eine schön gearbeitete, grosse Kelter von 1720.

Kirche

Altäre

HUNDHEIM

Schreibweisen: Huntheim, Huntheym, Hundtheim etc.

Bereits 1214 urkundlich nachweisbar; in früherer Zeit stets mit dem 1 Kilom. ent-
fernten Steinbach zusammengenannt,; gehörte bis 1803 zum kurmainzischen Oberamt
Bischofsheim. 1803 bis 1806 Leiningisch.

• Kath. Pfarrkirche (tdt. S. Margaritha), schöner weiträumiger Neubau von 1787 bis
1788 in klassicistischen Formen; eine der stattlichsten Kirchen der Gegend.

Einschiffig, flachgedeckt, mit weitem Polygon-Chor im Osten und einem Glocken-
thurm mit Eingangshalle im Westen. Inneres durch breite Pilaster gegliedert, zwischen
denen die einfach umrahmten rundbogigen Fenster sitzen; darüber Hauptgesims, von dem
die Deckenvoute ausgeht (s. Fig. 49). Das Aeussere entsprechend, aber nur an den Ecken
des Thurmes und Schiffes Pilaster mit Gebälk-Aufsatz. Kräftiges Hauptgesims. Haupt-
eingang durch das stattliche Thurm-Portal.

Innere Ausstattung einheitlich im klassicistischen Geschmacke der Zeit.

Der Hochaltar mit der im Halbkreis herumgeführten Säulenstellung ein Meister-
stück in seiner Art. Links: S. Joseph, rechts: S. Nepomuk, lebensgrosse bunte Holz-
Figuren.

Links und rechts vom Triumphbogen im Schiff 2 sehr schöne Marmor-Altäre
von 1715 mit Alabasterfiguren und je einem nachträglich zugefügten Oelgemälde
als Mittelstück (rühren vom Maler Dürr sen. in Freiburg her), das eine die Himmelskönigin,
das andere S. Wendelin darstellend. (Die beiden Altäre sollen 1787 aus der Karthause
zu Mainz ersteigert worden sein.)

Im Chor rechts gute Holzstatue des h. Wendel in auf Empire-Sockel. Auf
einem der Beichtstühle eine restaurirte gute Statue des h. Sebastian, spätgothische
Schnitzerei.

Beichtstühle etc. Die 4 Beichtstüh 1 e, die Kanzel, Chorschranken und Kirchenstühle,

alles einheitlich, streng im Stile und gut geschnitzt. Ebenso die Orgel auf leider sehr
stilloser Empore.

Der Tauf stein mit einer hübschen kleinen Gruppe des Täufers darauf.

Schöne barocke Chorlampe, versilbert.

[Glocken modern.]

In der Kirchhofsmauer ein reichverzierter barocker Grabstein mit unleserlicher
Inschrift. Zwei andere daselbst aus dem Anfang dieses Jhs.

Die zahlreichen im Ort verstreuten Bildstöcke und Mariensäulen aus vorig.
Jh. bestehen ziemlich übereinstimmend aus einer gewundenen Säule (r. S.) mit Weinlaub
und Trauben, auf einem Postament oder Sockel; auf dem korinth. Capitell eine Platte

Holzstatuen

Taufstein
Lampe

Grabsteine

-Bildstöcke
 
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