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KREIS MOSBACH.

2) ca. 1150—ca. 1400: Fortschreitender Ausbau als befestigter Herrensitz (Wohn-,
Schutz- und Trutz-Burg) d. h. als »Burg« im engeren .Sinne unter Einbeziehung
der Stadt;

3) ca. 1380—ca. 1480: Vorwiegende Entwicklung zur »Festung« unter dem
wachsenden Einfluss der Feuerwaffen, namentlich durch die Errichtung und den
Abschluss der Aussenwerke;

4) ca. 1460—1628: Ausschliessliche Weiterentwicklung der Wohnburg zum
»Schloss«.

Fig. 8s- Die Burg Wertheini um 1600. Ansicht von Nord.' Kieser I. (Nat. Gr.)

Der Berchfrit

oder

Haiiptthurm

2. Einzelne Burgtheile.

Der auf dem höchsten Punkt der Oberen Burg errichtete Berchfrit oder
Hauptthurm ist an seiner Aussenfläche mit Buckel- oder Kropf-Quadern, an den
Innenwänden mit glatten Quadern aus Sandstein bekleidet. Seine Grundform, seinen
Aufbau, seine innere Gliederung und seine Maassverhältnisse ersieht man aus Fig. 87.
Der Querschnitt für das II. Geschoss zeigt bei A die quadratische Zugangsöffnung (das
sogen. »Angstloch«) zu dem mittels eines auf Sockeln ruhenden Tonnengewölbes abge-
schlossenen unteren I. Geschoss, bei B die ehemalige Zugangsthüre und bei C den jetzt
zu einem Eingang erweiterten früheren Lichtschlitz an der Nordseite. In halber Höhe
des I. Geschosses deuten die in den Ecken vorhandenen Kragsteine auf eine Zwietheilung
durch einen Holzboden, und für den oberen Raum bot ein ebenfalls jetzt ausgeweiteter
zweiter Lichtschlitz an derselben Nordseite den Zutritt von Licht und Luft dar. Im
IV. Geschoss ist bei D der Abtritt sichtbar und die Plattform (V) zeigt wenigstens jetzt
an den schwachen Brustmauern eine Anzahl fensterartiger Oeffnungen (E), von denen
dahingestellt bleiben muss, ob sie dem ältesten Zustande angehören.

Unter den ähnlichen Berchfriten der benachbarten Mainburgen ist der Wertheimer
der einfachste in seinem Aussehen und der bescheidenste in seinen Maassverhältnissen,
 
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