AMT WERTHEIM — WERTHEIM.
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Das Carmeliter-Haus, den Carmelitern oder Frauenbrüdern Würzburg's gehörig
und im XV. Jh. erwähnt, lag nach urkundlichem Ausweis » am Burgberg oberhalb demKirchhof«.
Das Dominicaner-Haus, gleichfalls im XV. Jh. genannt, ist in seiner Lage
nicht mehr zu bestimmen.
Beguinenhäuser hat es in Wertheim zwei gegeben. Das ältere, schon im
XV. Jh. auftretende, soll oben am Burgberge, nahe am Kirchhofe, oder nach einer
anderen Ueberlieferung in dem allerdings alten Adelmann'schen Hause, Neustadt Mühlen-
gasse (M. 30), noch jetzt das «Kloster» genannt, gelegen haben. Das jüngere, aus dem
XVIII. Jh. stammende, stand am Platze des jetzigen Gasthauses »Badischer Hof« und wurde
erst bei dessen Erbauung im Jahr 1844 niedergerissen.
Gräfliche »Herrenhäuser» und sonstige Gebäude in der Stadt.
Die Freudenberg'sehe Hofhaltung oder Kemenate. Das am Burg-
wege gelegene, die Freuden-
berg'sche Kanzlei, Archive,
Amtswohnungen u. s. w. enthal-
tende Gebäude bietet in seiner
jetzigen, aus einem Umbau des
XIX. Jhs. hervorgegangenen
Gestalt nichts Bemerkens-
werthes dar. Der ursprüng-
liche Bau, die sogenannte
Kemenate, war noch unter Graf
Ludwig n. von Löwenstein
(•{• 1611) begonnen, aber erst
nach vielen Hindernissen kurz
vor 1620/1 leidlich vollendet
(S. Merian L). Im Oktober
1631 wurde Gustav Adolf darin
aufgenommen und bewirthet.
Die dazu gehörige hohe Hof-
mauer zeigt noch jetzt die Jahr-
zahl 1614.
Die Rosenberg'sche
oder katholische Hofhal-
tung. Auf dem Grund und
Boden des alten Bronnbacher
Hofes am inneren Mühlenthor
stehend, dessen Gebäude schon
im Jahr 1566 fr. einem ein-
greifenden Neubau (»Neuer
Eberstein'scher Bau«) unterzogen waren (s. oben), diente dieser zunächst von
1566—74 zugleich für die Unterbringung der von dem Grafen Ludwig von Stolberg
betriebenen Münzstätte. Unter dem dadurch veranlassten Namen »Die Münze mit ihrem
ganzen Begriff« gelangte im Jahr 1613 das gesammte Anwesen an den Grafen Johann
124.. Wertheim. Thor der Rosenberg'sehen Hofhaltung.
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Das Carmeliter-Haus, den Carmelitern oder Frauenbrüdern Würzburg's gehörig
und im XV. Jh. erwähnt, lag nach urkundlichem Ausweis » am Burgberg oberhalb demKirchhof«.
Das Dominicaner-Haus, gleichfalls im XV. Jh. genannt, ist in seiner Lage
nicht mehr zu bestimmen.
Beguinenhäuser hat es in Wertheim zwei gegeben. Das ältere, schon im
XV. Jh. auftretende, soll oben am Burgberge, nahe am Kirchhofe, oder nach einer
anderen Ueberlieferung in dem allerdings alten Adelmann'schen Hause, Neustadt Mühlen-
gasse (M. 30), noch jetzt das «Kloster» genannt, gelegen haben. Das jüngere, aus dem
XVIII. Jh. stammende, stand am Platze des jetzigen Gasthauses »Badischer Hof« und wurde
erst bei dessen Erbauung im Jahr 1844 niedergerissen.
Gräfliche »Herrenhäuser» und sonstige Gebäude in der Stadt.
Die Freudenberg'sehe Hofhaltung oder Kemenate. Das am Burg-
wege gelegene, die Freuden-
berg'sche Kanzlei, Archive,
Amtswohnungen u. s. w. enthal-
tende Gebäude bietet in seiner
jetzigen, aus einem Umbau des
XIX. Jhs. hervorgegangenen
Gestalt nichts Bemerkens-
werthes dar. Der ursprüng-
liche Bau, die sogenannte
Kemenate, war noch unter Graf
Ludwig n. von Löwenstein
(•{• 1611) begonnen, aber erst
nach vielen Hindernissen kurz
vor 1620/1 leidlich vollendet
(S. Merian L). Im Oktober
1631 wurde Gustav Adolf darin
aufgenommen und bewirthet.
Die dazu gehörige hohe Hof-
mauer zeigt noch jetzt die Jahr-
zahl 1614.
Die Rosenberg'sche
oder katholische Hofhal-
tung. Auf dem Grund und
Boden des alten Bronnbacher
Hofes am inneren Mühlenthor
stehend, dessen Gebäude schon
im Jahr 1566 fr. einem ein-
greifenden Neubau (»Neuer
Eberstein'scher Bau«) unterzogen waren (s. oben), diente dieser zunächst von
1566—74 zugleich für die Unterbringung der von dem Grafen Ludwig von Stolberg
betriebenen Münzstätte. Unter dem dadurch veranlassten Namen »Die Münze mit ihrem
ganzen Begriff« gelangte im Jahr 1613 das gesammte Anwesen an den Grafen Johann
124.. Wertheim. Thor der Rosenberg'sehen Hofhaltung.