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Keller, Erwin; Ziegelmayer, Gerfried; Bayerisches Landesamt für Denkmalpflege [Mitarb.]
Das spätrömische Gräberfeld von Neuburg an der Donau — Materialhefte zur bayerischen Vorgeschichte, Band 40: Kallmünz/​Opf.: Lassleben, 1979

DOI Seite / Zitierlink:
https://doi.org/10.11588/diglit.70705#0123

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KATALOG

Vorbemerkung
Die Grabbeschreibungen sind einheitlich aufgebaut.
Auf das anthropologisch ermittelte Geschlecht und
Sterbealter der Toten folgen Angaben zur Aus-
richtung der Bestatteten, zur Grabtiefe, zum ange-
troffenen Skelettbefund und zu Grabeinbauten.
Anschließend wird die Beigabenausstattung abge-
handelt. Bei der Skelettorientierung bezeichnet der
erste Richtungswert die Lage des Kopfes, die Grab-
tiefe bezieht sich auf die heutige Oberfläche. Wenn
nicht ausdrücklich vermerkt, handelt es sich bei den
Toten um auf dem Rücken beigesetzte Strecker. Je-
des Grabinventar bekam vom Museum Neuburg
a. d. Donau eine Hauptnummer mit vorangestell-
tem V für Vorgeschichte. Umfaßt eine Ausrüstung
mehrere Gegenstände, so erhielten diese Ordnungs-
ziffern, die mit a beginnen und sich mit jenen auf
den Grabplänen (Taf. 8—11) decken.

Abkürzungen

B., -b. Breite, -breite
Ö.
S.
östlich
Süd
Dm.
Durchmesser
inn.
innerer
s.
süd-, südlich
L.
Länge
T.
Tiefe
N.
Nord
W.
West
n.
nord-, nördlich
W.
west-, westlich
O.
Ost

GRAB 1
Mann, matur. W-O. T. 135 cm. Am 30. 4. 1952
beim Setzen von Pfosten entdeckte und im Kopf-,
Brust sowie Beckenbereich zerstörte Bestattung. In
situ: linker Oberarm mit Schulterblatt, Teile der
Oberschenkel, Unterschenkel und Füße. Unterkie-
fer in der sw, ein unbearbeiteter Kalkstein in der
nw Grabecke. Geringe Moderspuren eines kisten-
förmigen Bohlensarges. Aus dem Aushub von 1952
stammt eine eiserne Lanzenspitze fraglicher
Grabzugehörigkeit, die Untersuchungen von 1969
ergaben in der Grubenfüllung einen Spielstein,
verschiedene Eisentei1e und Scherben vor-
geschichtlicher Tongefäße.

GRAB 2 (nicht im Plan)
Beim Bau der Turnhalle vor deren SW-Seite zer-
störte Bestattung. Der von der Stadtpolizei Neu-
burg a. d. Donau in Verwahrung genommenen
Schädel ist seit der Übergabe verschollen.
GRAB 3 (nicht im Plan)
Frau, adult. Beim Bau der Turnhalle vor deren
SW-Seite zerstörte Bestattung. Geborgen wurden
Schädelteile, Wirbel und Langknochenstücke.
GRAB 4
Kind, weiblich. O-W. T. 115 cm. Am 5. 4. 1969 in
der Baugrubenwand entdeckt und durch M. Eck-
stein untersucht. In situ: Schädel, Teile des Brust-
korbs und der linke, angelegte Arm.
Beigaben (V 1880):
Auf der rechten untersten Rippe:
Beschädigter, zweiseitig gezähnter Knochenkamm
mit konkaven Schmalseiten. Längsgekehlte, punktaugen-
verzierte Griffleisten, die mit 4 Eisenstiften auf die
dreiteilige Zahnplatte genietet wurden. L. noch 6,2 cm
(Taf. 2, 1; 19, 1).
GRAB 5
Beim Bau der Turnhalle fast vollständig zerstörte
Bestattung. In situ: linkes Schulterblatt. Einige zu-
gehörige Langknochen fanden sich im Abraum.
GRAB 6
Mann, matur. O-W. T. 90 cm. Grabplan Taf. 8,
6. Beim Bau der Turnhalle teilweise zerstörte Be-
stattung. In situ: linker Oberarm, linker Ober-
schenkel, Brustkorb, Fingerknochen der linken
Hand.
Beigaben (V 1881):
Am Hals:
Zur Hälfte erhaltener, rundstabiger Bronzehals-
ring mit Scheibenöse. Am Ösenansatz in Tremolier-
stichtechnik geritztes Zackenband. Inn. Dm. ca. 16 cm
(Taf. 1, 7).
GRAB 7
Frau, adult. W-O. T. 90 cm. Linke Hand im Bek-

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