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Carnap, Wilhelmine von: Porträtminiaturen
DOI Seite / Zitierlink: https://doi.org/10.11588/diglit.12155#0331
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o
samuel shelley unbekannte dame chr. fr. zincke die herzogin von
buckingham « « «
turen nur eine weitere Erscheinung einer end- rung an Preisen, die für Porträtminiaturen
liehen und glänzenden geschmacklichen Recht- bezahlt werden.
fertigung der Kunst des 18. Jahrhunderts. — Doch schalten wir einmal die Geschmacks-
Es ist sehr schlecht gemacht worden, das Vorliebe für alles das, was mit Louis-seize und
große gesellschaftsfreudige Jahrhundert von Empire am raschesten bezeichnet wird, aus,
unseren biederen Großeltern, die der verstor- und fragen wir rasch, wie doch sehr viele eine
benen Zeit wohl zeigen wollten, wie still und Malerei so teuer zu bezahlen geneigt sind, die
ernst zu leben ziemlich und sittlich wäre. das ganze Gegenteil von dem, was in so manchem
Und nun führen doch wieder jene ele- Saale unserer Kunstausstellungen mehr als uns
ganten und kranzgezierten Möbel, die die lieb oft zu sehen. — Man wolle nur an das
Salons einer Marie - Antoinette und ihrer Technische einerseits, an das Gegenständliche
königlichen Gesellschaft charakterisieren, einen andrerseits in der Malerei denken,
leichten Kampf gegen das allzu Biedere, allzu- Die Mehrzahl unserer zuletzt doch für den
Simple einer Zeit, die _ Salon bestimmten Aus-
das Heitere im Nüch- Stellungsgemälde sind in
teren, die das Schöne in BSlÄ^5S. einer so breiten Weise
allem sah. was irgendwie ..-'jgjg ftkV. gemalt, sie schreien so
von Humanität und Treu *^MkXSv laut die Tendenz hinaus,
und Redlichkeit rade- /jj^^^^H^V^Y* ^■^^HBfcV "^er ^e'z ^es Unv°U-
brechen schien. JHk\\ endeten sei künstle-
Aus solchen mehr oder /|P HL \mL jMMj Hy risch", daß ein Auge,
weniger, freilich atavisti- ; m * -«" ->• ^^\\ das an feinere Malweise,
sehen Geschmacksnei- ^Jj^^Hi an fein und zierlich aus-
gungen einer Gesell- ||H II geführteFormen gewöhnt
schaft, in der ein Poet j IBflj Jk t i -T t ■H^^Hl ist, nur kurze Zeit gereizt
und Philosoph die selbst- iH^^^r jH f' F ^^Wlf w'rc* durch Flüchtigkeit
herrlichen Anschauun- y^^^f ^tälKV^ ^ ^™^-gf// der Mache, bald aber sich
gen der Könige des \^^f^^^F^J0^^\"~'' jTjW« abgestoßen fühlt und
18.Jahrhunderts als ein \H JH ":'L£i tf JbLvV* / Bilder ersehnt, die auch
L'ebermenschentumallen -^L-^tB X-Ialk // näherem Betrachten
Menschen pries, läßt sich Jy vollen Reiz des Genusses
die Freude am Louis- yHf^^y _gM / ^ JV gewähren. So erscheint
seize, am Chippendale %!^B» *f Vorliebe in vielen
und Sheraton, an Gains- ^sl^L* Kreisen für die geradezu
borough oder David er- ^^^S^SKSStS^^ äußerst fein gemalten
klären und damit auch ^*^^^^^^^ kleinsten Porträtbildchen
die begründete Steige- p. a. hall t die Schwestern gunning auch als Reaktion auf
298
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samuel shelley unbekannte dame chr. fr. zincke die herzogin von
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turen nur eine weitere Erscheinung einer end- rung an Preisen, die für Porträtminiaturen
liehen und glänzenden geschmacklichen Recht- bezahlt werden.
fertigung der Kunst des 18. Jahrhunderts. — Doch schalten wir einmal die Geschmacks-
Es ist sehr schlecht gemacht worden, das Vorliebe für alles das, was mit Louis-seize und
große gesellschaftsfreudige Jahrhundert von Empire am raschesten bezeichnet wird, aus,
unseren biederen Großeltern, die der verstor- und fragen wir rasch, wie doch sehr viele eine
benen Zeit wohl zeigen wollten, wie still und Malerei so teuer zu bezahlen geneigt sind, die
ernst zu leben ziemlich und sittlich wäre. das ganze Gegenteil von dem, was in so manchem
Und nun führen doch wieder jene ele- Saale unserer Kunstausstellungen mehr als uns
ganten und kranzgezierten Möbel, die die lieb oft zu sehen. — Man wolle nur an das
Salons einer Marie - Antoinette und ihrer Technische einerseits, an das Gegenständliche
königlichen Gesellschaft charakterisieren, einen andrerseits in der Malerei denken,
leichten Kampf gegen das allzu Biedere, allzu- Die Mehrzahl unserer zuletzt doch für den
Simple einer Zeit, die _ Salon bestimmten Aus-
das Heitere im Nüch- Stellungsgemälde sind in
teren, die das Schöne in BSlÄ^5S. einer so breiten Weise
allem sah. was irgendwie ..-'jgjg ftkV. gemalt, sie schreien so
von Humanität und Treu *^MkXSv laut die Tendenz hinaus,
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sehen Geschmacksnei- ^Jj^^Hi an fein und zierlich aus-
gungen einer Gesell- ||H II geführteFormen gewöhnt
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herrlichen Anschauun- y^^^f ^tälKV^ ^ ^™^-gf// der Mache, bald aber sich
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und Sheraton, an Gains- ^sl^L* Kreisen für die geradezu
borough oder David er- ^^^S^SKSStS^^ äußerst fein gemalten
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