-*=^£> VON AUSSTELLUNGEN - VERMISCHTES <ö=^
selbst im Süden schwermütigen Naturschilderungen, VERMISCHTES
Chambon's ?Moor< und Henry-Martin's >Sonnige
Türe sind die feinen Stilleben von Jaques-Emile pvRESDEN. In Dresden wird nach jahrzehnte-
Blanche und vor allen das in schlichter Einfach- langen Bemühungen der Plan der Kunstgenos-
heit bedeutende Porträt Aubrey Beardsley's zu senschaft, ein Künstlerhaus zu errichten, jetzt end-
nennen. Auch bei den Pointillisten sind einige lieh verwirklicht. Die Genossenschaft hat ein großes
Experimente als solche nicht ohne Interesse. An Grundstück Ecke Albrecht- und Grunaerstraße er-
erster Stelle steht in der modernen Kunst die fran- worben und kürzlich wurde in feierlicher Weise in
zösische Plastik und hier kann eine Ausstellungs- Anwesenheit einer großen Zahl von Ehrengästen der
leitung mit guten Beziehungen kaum fehl greifen. Grundstein zu dem Hause gelegt,das nach den Plänen
Rodin's Puvis de Chavannes lohnt allein eine Reise des Dresdener Architekten Schleinitz gebaut wird,
nach Krefeld, daneben gibt das Museum aus eigenem
Besitze noch eine >Eva< des Meisters. Albert pvRESDEN. Der Dürerbund erläßt ein Preisaus-
Bartholo.me hat neben der abschiednehmenden *-* schreiben zur Erlangung von Entwürfen für
Frau vom Monument aux Morts ein hier noch nicht reichsdeutsche Münzen und Briefmarken. Für Preise
gezeigtes Werk, eine Badende, geschickt, aus dem die stehen 3500 M. zur Verfügung; die Arbeiten sind
zarte Empfindung des liebenswürdigen Künstlers bis 1. November an den Sächsischen Kunstverein in
strahlt. Dagegen haben wir mit Freude die Gruppe Dresden einzusenden.
Adam und Eva, die der Katalog in Bronze angekündigt
hat, vermißt. Neben den Plastiken, unter denen noch DERLIN. Die Satzungen für die Große Berliner
Bourdelle's Beethovenkopf, Charpentier's Sta- Kunstausstellung haben durch einen kaiserlichen
tuetten und Plaketten und PaulJouve's Schiffspferd Erlaß nicht unwichtige Abänderungen erfahren. Nach
zu erwähnen sind, verspürt man in einem kleinen wie vor teilt sich die Akademie der Künste und
Kabinette mit Handzeichnungen etwas vom Hauche der Verein der Berliner Künstler in die Leitung der
französischen Esprits und von den Odeurs des Mont- Ausstellung, indem jede der Vereinigung sechs Mit-
martre. glieder in die Ausstellungskommission entsendet.
Während aber bisher die Akademie nur Pflichten,
CTOCKHOLM. Der vieldiskutierte dänische Maler d. h. Beteiligung am Garantiefonds hatte, an den
^ und Bildhauer Jono Ferdinand Willumsen Ueberschüssen aber nicht teilnahm, da sie den ihr
eröffnete im Künstlerhaus eine 125 Nummern um- zufallenden Gewinnanteil statutengemäß auf der
fassende Ausstellung. Und auch
nur so, wenn man wie hiereine
größere Anzahl seiner Werke
zusammen sieht, läßt er sich
einigermaßen beurteilen. Sein
großes dekoratives Talent ist
unzweifelhaft; er gefällt sich
jedoch oft in mystisch - sym-
bolischen Schöpfungen, denen
etwas Gequältes, gewollt Ori-
ginelles anhaftet. So in dem
Bilde ijotunheimen«. Einfach
und schön wirkt dagegen das
große dekorative Gemälde »Die
Bergsteigerin« und gleichfalls
die klagende Frau mit dem
Kinde am Meere in Nach dem
Sturme-; nur die Farbe könnte
bei beiden etwas harmonischer
sein. Voll und ganz befriedigen
jedoch die drei Wandgemälde,
die Mutter und Tochter in
drei verschiedenen Lebensaltern
schildern. Von den plastischen
Arbeiten, die meist einen stark
ägyptisierenden Zug tragen,
sind besonders hervorzuheben:
das Grabmonument seiner El-
tern, eine Frauenbüste, die
Statuette eines jungen Mäd-
chens in Hosen und der be-
kannte »Kriege.
f. e. Vogel
jj ANNOVER. Das Provinzial-
*■ *■ museum kaufte auf der
letzten hiesigen Kunstausstel-
lung das Bild >Not< von Pro-
fessor Fritz Fleischer in
Weimar, welches auf der Inter-
nationalen Berliner Jubiläums-
Ausstellung 1896 die Goldene c. ad. bermann gebet dem Kaiser, was des Kaisers ist
Medaille erhielt. Mannheimer Internationale Ausstellung
510
selbst im Süden schwermütigen Naturschilderungen, VERMISCHTES
Chambon's ?Moor< und Henry-Martin's >Sonnige
Türe sind die feinen Stilleben von Jaques-Emile pvRESDEN. In Dresden wird nach jahrzehnte-
Blanche und vor allen das in schlichter Einfach- langen Bemühungen der Plan der Kunstgenos-
heit bedeutende Porträt Aubrey Beardsley's zu senschaft, ein Künstlerhaus zu errichten, jetzt end-
nennen. Auch bei den Pointillisten sind einige lieh verwirklicht. Die Genossenschaft hat ein großes
Experimente als solche nicht ohne Interesse. An Grundstück Ecke Albrecht- und Grunaerstraße er-
erster Stelle steht in der modernen Kunst die fran- worben und kürzlich wurde in feierlicher Weise in
zösische Plastik und hier kann eine Ausstellungs- Anwesenheit einer großen Zahl von Ehrengästen der
leitung mit guten Beziehungen kaum fehl greifen. Grundstein zu dem Hause gelegt,das nach den Plänen
Rodin's Puvis de Chavannes lohnt allein eine Reise des Dresdener Architekten Schleinitz gebaut wird,
nach Krefeld, daneben gibt das Museum aus eigenem
Besitze noch eine >Eva< des Meisters. Albert pvRESDEN. Der Dürerbund erläßt ein Preisaus-
Bartholo.me hat neben der abschiednehmenden *-* schreiben zur Erlangung von Entwürfen für
Frau vom Monument aux Morts ein hier noch nicht reichsdeutsche Münzen und Briefmarken. Für Preise
gezeigtes Werk, eine Badende, geschickt, aus dem die stehen 3500 M. zur Verfügung; die Arbeiten sind
zarte Empfindung des liebenswürdigen Künstlers bis 1. November an den Sächsischen Kunstverein in
strahlt. Dagegen haben wir mit Freude die Gruppe Dresden einzusenden.
Adam und Eva, die der Katalog in Bronze angekündigt
hat, vermißt. Neben den Plastiken, unter denen noch DERLIN. Die Satzungen für die Große Berliner
Bourdelle's Beethovenkopf, Charpentier's Sta- Kunstausstellung haben durch einen kaiserlichen
tuetten und Plaketten und PaulJouve's Schiffspferd Erlaß nicht unwichtige Abänderungen erfahren. Nach
zu erwähnen sind, verspürt man in einem kleinen wie vor teilt sich die Akademie der Künste und
Kabinette mit Handzeichnungen etwas vom Hauche der Verein der Berliner Künstler in die Leitung der
französischen Esprits und von den Odeurs des Mont- Ausstellung, indem jede der Vereinigung sechs Mit-
martre. glieder in die Ausstellungskommission entsendet.
Während aber bisher die Akademie nur Pflichten,
CTOCKHOLM. Der vieldiskutierte dänische Maler d. h. Beteiligung am Garantiefonds hatte, an den
^ und Bildhauer Jono Ferdinand Willumsen Ueberschüssen aber nicht teilnahm, da sie den ihr
eröffnete im Künstlerhaus eine 125 Nummern um- zufallenden Gewinnanteil statutengemäß auf der
fassende Ausstellung. Und auch
nur so, wenn man wie hiereine
größere Anzahl seiner Werke
zusammen sieht, läßt er sich
einigermaßen beurteilen. Sein
großes dekoratives Talent ist
unzweifelhaft; er gefällt sich
jedoch oft in mystisch - sym-
bolischen Schöpfungen, denen
etwas Gequältes, gewollt Ori-
ginelles anhaftet. So in dem
Bilde ijotunheimen«. Einfach
und schön wirkt dagegen das
große dekorative Gemälde »Die
Bergsteigerin« und gleichfalls
die klagende Frau mit dem
Kinde am Meere in Nach dem
Sturme-; nur die Farbe könnte
bei beiden etwas harmonischer
sein. Voll und ganz befriedigen
jedoch die drei Wandgemälde,
die Mutter und Tochter in
drei verschiedenen Lebensaltern
schildern. Von den plastischen
Arbeiten, die meist einen stark
ägyptisierenden Zug tragen,
sind besonders hervorzuheben:
das Grabmonument seiner El-
tern, eine Frauenbüste, die
Statuette eines jungen Mäd-
chens in Hosen und der be-
kannte »Kriege.
f. e. Vogel
jj ANNOVER. Das Provinzial-
*■ *■ museum kaufte auf der
letzten hiesigen Kunstausstel-
lung das Bild >Not< von Pro-
fessor Fritz Fleischer in
Weimar, welches auf der Inter-
nationalen Berliner Jubiläums-
Ausstellung 1896 die Goldene c. ad. bermann gebet dem Kaiser, was des Kaisers ist
Medaille erhielt. Mannheimer Internationale Ausstellung
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