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Von Ausstellungen und Sammlungen - Vermischtes - Neue Kunstliteratur - Neue Denkmäler - Personal-Nachrichten
DOI Seite / Zitierlink: https://doi.org/10.11588/diglit.12155#0556
-^S=o> NEUE DENKMALER
— PERSONAL-NACHRICHTEN
NEUE DENKMÄLER
T~\RESDEN. In Dresden ist am 16. Juni als eine
^ Stiftung des Dresdner Mozartvereins das Mozart-
Denkmal von dem Berliner Bildhauer Hermann
Hosäus enthüllt worden (Abb. untenstehend). Es hält
sich von der Denkmalsschablone mit Standbild oder
Büste des Gefeierten gänzlich fern. Vielmehr hat
sich der Künstler lediglich bemüht, die Gestalt der
Mozartschen Musik zu verkörpern. In drei weib-
lichen Gestalten, die um einen niederen runden
Altar einen Reigen tanzen, tritt uns nach dem Willen
des Bildners der hohe ergreifende Ernst, die lieb-
liche schelmische Grazie, die sprühende übermütige
Heiterkeit entgegen. Die drei lebensgroßen Gestalten
sind vergoldet, der mit goldenen Ranken bekränzte
Altar in Kalkstein trägt in goldenen Lettern den
Namen Mozart, ein schmales Wasserbecken ist an
der Rückseite der Gruppe angeordnet. Eine Stein-
galerie schließt das Denkmal im Halbkreis ab, da-
hinter zieht sich eine dichte Gruppe von Bäumen und
Strauchwerk hin. So ist alles getan, um das Denkmal
stimmungsvoll aufzustellen; auch die Anmut in der
Erfindung und die geschickte Anordnung wird man ihm
gern zugestehen. Aber es fehlt am Stil. Vielleicht liegt
es in dem so verschiedenartigen Wesen der beiden
Künste, daß die Wirkung der plastischen Gruppe
so weit hinter der Wirkung der Mozartschen Musik
zurückbleibt. Trotzdem wird die neue Bereicherung
der Anlage der Bürgerwiese gewiß vielen Freude
machen.
W/EIMAR. Am 24. Juni, dem Geburtstage des ver-
storbenen Großherzogs Carl Alexander, wurde
dessen Reiterstandbild von Professor Adolf Brutt
feierlich enthüllt. r.
PERSONAL-NACHRICHTEN
r\RESDEN. Felix Schurig f. In Jowa City ist
vor kurzer Zeit der Dresdner Maler Felix Schurig
gestorben, der vor ungefähr sechsJahren aus Europa
ausgewandert war, und in Amerika eine neue Heimat
gefunden hatte. Felix Schurig wurde 1852 als Sohn
des Historienmalers E. W. Schurig zu Dresden ge-
boren, er studierte in Dresden und Weimar, nament-
lich im Atelier von Ferdinand Pauwels. Seit 1870
stellte er in den Dresdner Ausstellungen aus, zu-
meist Genrebilder und Bildnisse z. B. >Petrarcas
erste Begegnung mit Laura (1872) von der Dresdner
Hermann-Stiftung angekauft, ^Aus der Rokokozeit
(18751, Liebespaar in altdeutscher Tracht (1880). In
Amerika fand Felix Schurig besonders als Bildnis-
maler Anerkennung.
r>ERLIN. Aus der Karl Haase-Stiftung ist dem Bild-
*-* hauer Hans Klett ein Stipendium von 1050 M.
und dem Bildhauer Joseph Sommer ein solches
von 400 M. verliehen worden.
/GESTORBEN: In Neuß der Bildhauer Bernhard
Schewen; in Wien der Bildhauer Karl Coste-
noble im Alter von 69 Jahren; in Frankfurt a. M.
der ■ Historien- und Bildnismaler Julius Hamel,
73 Jahre alt; in Brüssel-Schaerbeck im Alter von
59 Jahren der Bildhauer Polydore Camein; in
Hamburg der Kunstmaler H. Bolte; in New York
der Maler und Bildhauer Alexander Cosarin.
Red«ktionsschluB: 2. Juli 1907 Ausgabe: 18. Juli 1907
Für die Redaktion verantwortlich: F. Schwartz
Verlagsanstalt F. Bruckmann A.-G. — Druck von Alphons Bruckmann. — Sämtlich in München
— PERSONAL-NACHRICHTEN
NEUE DENKMÄLER
T~\RESDEN. In Dresden ist am 16. Juni als eine
^ Stiftung des Dresdner Mozartvereins das Mozart-
Denkmal von dem Berliner Bildhauer Hermann
Hosäus enthüllt worden (Abb. untenstehend). Es hält
sich von der Denkmalsschablone mit Standbild oder
Büste des Gefeierten gänzlich fern. Vielmehr hat
sich der Künstler lediglich bemüht, die Gestalt der
Mozartschen Musik zu verkörpern. In drei weib-
lichen Gestalten, die um einen niederen runden
Altar einen Reigen tanzen, tritt uns nach dem Willen
des Bildners der hohe ergreifende Ernst, die lieb-
liche schelmische Grazie, die sprühende übermütige
Heiterkeit entgegen. Die drei lebensgroßen Gestalten
sind vergoldet, der mit goldenen Ranken bekränzte
Altar in Kalkstein trägt in goldenen Lettern den
Namen Mozart, ein schmales Wasserbecken ist an
der Rückseite der Gruppe angeordnet. Eine Stein-
galerie schließt das Denkmal im Halbkreis ab, da-
hinter zieht sich eine dichte Gruppe von Bäumen und
Strauchwerk hin. So ist alles getan, um das Denkmal
stimmungsvoll aufzustellen; auch die Anmut in der
Erfindung und die geschickte Anordnung wird man ihm
gern zugestehen. Aber es fehlt am Stil. Vielleicht liegt
es in dem so verschiedenartigen Wesen der beiden
Künste, daß die Wirkung der plastischen Gruppe
so weit hinter der Wirkung der Mozartschen Musik
zurückbleibt. Trotzdem wird die neue Bereicherung
der Anlage der Bürgerwiese gewiß vielen Freude
machen.
W/EIMAR. Am 24. Juni, dem Geburtstage des ver-
storbenen Großherzogs Carl Alexander, wurde
dessen Reiterstandbild von Professor Adolf Brutt
feierlich enthüllt. r.
PERSONAL-NACHRICHTEN
r\RESDEN. Felix Schurig f. In Jowa City ist
vor kurzer Zeit der Dresdner Maler Felix Schurig
gestorben, der vor ungefähr sechsJahren aus Europa
ausgewandert war, und in Amerika eine neue Heimat
gefunden hatte. Felix Schurig wurde 1852 als Sohn
des Historienmalers E. W. Schurig zu Dresden ge-
boren, er studierte in Dresden und Weimar, nament-
lich im Atelier von Ferdinand Pauwels. Seit 1870
stellte er in den Dresdner Ausstellungen aus, zu-
meist Genrebilder und Bildnisse z. B. >Petrarcas
erste Begegnung mit Laura (1872) von der Dresdner
Hermann-Stiftung angekauft, ^Aus der Rokokozeit
(18751, Liebespaar in altdeutscher Tracht (1880). In
Amerika fand Felix Schurig besonders als Bildnis-
maler Anerkennung.
r>ERLIN. Aus der Karl Haase-Stiftung ist dem Bild-
*-* hauer Hans Klett ein Stipendium von 1050 M.
und dem Bildhauer Joseph Sommer ein solches
von 400 M. verliehen worden.
/GESTORBEN: In Neuß der Bildhauer Bernhard
Schewen; in Wien der Bildhauer Karl Coste-
noble im Alter von 69 Jahren; in Frankfurt a. M.
der ■ Historien- und Bildnismaler Julius Hamel,
73 Jahre alt; in Brüssel-Schaerbeck im Alter von
59 Jahren der Bildhauer Polydore Camein; in
Hamburg der Kunstmaler H. Bolte; in New York
der Maler und Bildhauer Alexander Cosarin.
Red«ktionsschluB: 2. Juli 1907 Ausgabe: 18. Juli 1907
Für die Redaktion verantwortlich: F. Schwartz
Verlagsanstalt F. Bruckmann A.-G. — Druck von Alphons Bruckmann. — Sämtlich in München