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Die Kunst für alle: Malerei, Plastik, Graphik, Architektur — 26.1910-1911

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Haendcke, Berthold: Die historischen Grundlagen der Hell- und Freilichtmalerei, [2]
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https://doi.org/10.11588/diglit.13089#0207

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DIE HISTORISCHEN GRUNDLAGEN DER HELL- UND FREILICHTMALEREI

LUISE BRESLAU BESCHAULICHKEIT

Bahn. Er schenkte die allmählichen Ueber- geschlossene malerische Wirkungen mußte
gänge aus Dunkel in Hell unter Betonung des diese Neigung unterstützen. Die mit den
Dunklen. In Deutschland führt Grünewald, tief abgestimmten Nußbaumholz-Boiserien ab-
dessen Helldunkel die Hellmalerei betont (am gesetzten oder mit Ledertapeten überkleideten
überzeugendsteninseinemMünchnerGemälde), Wände, die ebenfalls in dem warm braunen
ihm schließt sich auf diesem Wege Quinten Holz des Nußbaums gearbeiteten Möbel, die
Massys für die Niederlande an. Die nordische dunklen Bronzegeräte, die sattgefärbten Emaille
Malerei behielt also selbst, als man auf den und Steine im Körperschmuck, die frühe be-
einigenden Ton ausging, die Neigung zur liebte „spanische Tracht", all dies mußte eine
Hellfärbigkeit. Die italienischen Malerschulen „Dunkelmalerei" bringen. Nur in Venedig
gingen ständig mehr auf die Dunkelmalerei, revoltiert das helle, leuchtende Sonnenlicht,
auf die tiefen, satten, leuchtenden Farben das von den Kanälen in die hohen Säle
aus. Die höchsten dekorativ-koloristischen geworfen wurde. Und Paolo Caliari gen.
Leistungen boten Correggio und Tizian. Die Veronese hält die hell-bunte, veronesische
stark ausgebildete Neigung der Italiener für Farbenwahl im Glänze der venezianischen

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