Overview
Universitätsbibliothek HeidelbergUniversitätsbibliothek Heidelberg
Metadaten

Die Kunst für alle: Malerei, Plastik, Graphik, Architektur — 26.1910-1911

DOI Artikel:
Von Ausstellungen und Sammlungen
DOI Seite / Zitierlink:
https://doi.org/10.11588/diglit.13089#0237

DWork-Logo
Überblick
Faksimile
0.5
1 cm
facsimile
Vollansicht
OCR-Volltext
Kunstbibliothek
51 aatliche '-In-.....n

VON AUSSTELLUNGEN UND SAMMLUNGEN

Jan Weenix, die Tierstücke von Hondecoeter
und die zahlreichen Bildnisse von Rembrandt,

Miereveit, Fabritius.Jacob Backer, van der Heist ' ' ~^jqßsSp& jdnBfe. ^$s*f|i

sind in geeigneter Weise zwischen den großen
Gemälden verteilt. Dazu sind diese Bilder in
der unteren Reihe so tief gehängt, daß man

ihnen Auge in Auge gegenübersteht. Mehr als B
zwei Bilder hängen überhaupt nicht überein- ~ >* ^ JJfl^iflHii

ander und hochgehängt sind nur drei mehr SSEpL'.,*^Hjp?

dekorative Gemälde, die in der Höhe gerade
gut zur Geltung kommen. Die bedeutende Qua-
lität dieses holländischen Saals macht sich in

der neuen Aufstellung wirksam bemerkbar. — j^^BwjPiyim* ""-fll <^|nk -

Posse hat nun Räume im alten Landhaus zur
Verfügung, in denen er einstweilen aus den

überschüssigen Bildern eine Studiensammlung W M >

einrichten wird, während er im alten Museum m^^BflKr "»S- ' Bi ^SUB» jM

aus den besten Werken nach dem Vorbild des
Rembrandt-Saals eine Schausammlung ein-
richten wird. Auf die großen Wandflächen B^^^l^wAB
des Treppenhauses wird er große dekorative
Gemälde hängen, die jetzt ebenfalls in der

Galerie unnütz Raum wegnehmen. Hoffcnt- »^"^

lieh finden sich recht bald Gönnerder Dresdener &E£ silF" ^.~^MMb

Galerie, die dem Direktor die nötigen Jfc^^ tB^K:

.Mittel zur Fortsetzung seines Werke- zur HK?'
Verfügung stellen. Sonst müßte es, weil der

sächsische Landtag erst im Herbst 1911 wieder I I 'is*^

zusammentritt, in bedauerlicher Weise unter-

brochen werden. wff*

T EIPZ1G. Das Städtische Museum kann im
vergangenen Jahr auf eine erfreuliche Er-
weiterung seiner Bestände zurückblicken. Wir JiM wg.. «jMSS^ ^3$>i^K8|8H

fassen im nachstehenden die Ankäufe, die wir mtt
früher im einzelnen schon registriert haben,

nochmals zusammen. Als erster Ankauf im Therese schwartze der Fächer
Jahre 1910 ist das Bild „Die Freundin" von
dem früh verstorbenen Münchener Maler

Philipp Klein zu nennen, das aus einer im Leip- VV/'IEN. Der Hagenbund hat seiner Herbst-Aus-
ziger Kunstverein veranstalteten Nachlaßausstel- " Stellung eine außerordentliche Bedeutung da-
lung des Künstlers angekauft wurde. Daran schloß durch gesichert, daß er Otto Hettner (Florenz)
sich die Erwerbung eines vorzüglichen Werkes in einer stattlichen Anzahl von Gemälden zum
des spanischen Malers J. Zuloaga „Die Prome- ersten Male den Wienern nahebringt. Und sieg-
nade nach dem Stiergefecht". Im Oktober wur- haft steht dieser Vorkämpfer einer neuen Monu-
den die Mittel der Thiemeschen Stiftung zum An- mentalkunst für sich ein, denn er ist, wie kaum
kauf einer Landschaft von J. van der Meer ver- ein zweiter der gleich ihm nach demselben Ziel
wandt. Zum Ankauf einiger ausgezeichneter Werke Ringenden, mit einem Rüstzeug ausgestattet, das
gab dann die französische Ausstellung des Kunst- er, schon von Natur aus reich begabt, sich erst in
Vereins im Oktober und November Veranlassung. zäher Arbeit erworben hat. Die figuralen Kompo-
Es wurden erworben Fernand Cormon „Römische sitionen zeigen seine Herrschaft über den Mechanis-
Legion", J. F. Raffaelli „Das Gitter am Tuilerien- mus und Aufbau der menschlichen Gestalt, die
garten", C. Pissarro „Der Platz vor dem Theätre Landschaften einen besonderen, feinfühligen Adel
Francais". Gleichzeitig erfolgte durch den Rat der der malerischen Gesinnung. Stärker aber, von
Stadt der Ankauf des bekannten G. Segantini- einigen unter fremdem Einfluß irrenden Versuchen
sehen Werkes „Liebesfrucht''. Die bedeutendste abgesehen, offenbart sich die in der südlichen Sonne
Erwerbung, die dem Museum gelungen ist, ist aber erblühte Farbenpracht; Hettner macht sie der Form
die des Wilhelm LEiBLschen Bildes „Spinnerin", Untertan, derart, daß eines das andere durchdringt
welches, wie wir schon meldeten, um die Summe und jede Einseitigkeit vermieden wird. Um diesen
von 75 000 Mark auf der Auktion La Roche-Ringwald ragenden Mittelpunkt der Darstellung schlingen sich
angekauft wurde. Durch Schenkung und Vermächt- die Werke, welche von Mitgliedern des Hagenbundes
nis erhielt das Leipziger Museum im Jahre 1910 herrühren, wie ein loser, bunter Reigen, den nur
folgende Gemälde: Lovis Corinth „Kreuzab- selten ein stilistisch strenges Gebilde unterbricht,
nähme", F. Klein-Chevalier „Italienische Arbeiter wie etwa die Glasfenster-Entwürfe von Sichulski
beim Pflügen", Karl Buchholz „Aus dem We- oder die an Haider erinnernden, freilich mehr ge-
bicht bei Weimar", F. S. Reuter „Selbstporträt lockerten Landschaften von Giulio Beda (München)
und Bildnis seiner Gattin". Von plastischen Werken und die verträumten Schneebilder von Hugo Baar.
erwarb das Museum R. D. Fabricius „Ballwerfer", Mit Humor in der Staffage bedacht sind die aqua-
Otto Richter „Zweischneidiges Schwert" und reliierten Veduten von Oskar Laske, sehr flüssig
A. Rodin „Johannes der Täufer". und keck hingesetzt, während Walter Ha.mpel

215
 
Annotationen