DER MÜNCHNER GLASPALAST 1911
HANS LARWIN WINTERSPORT IN NEUSTIFT
Wiener Kunstlerhaus-Ausstellung 1911
Er erklärte mir, was ich von ihm als Belgier ein Pferdeschwanz in einer Blutlache ausge-
nicht begriff: seinen zeitweise schwarzen Blick breitet; und als er auf den Hof hinausgeht,
und seine aufstrebenden Haare. Er ist von befindet er sich einem Manne gegenüber, der
ungarischer Herkunft. Sein Großvater war sich sterbend an einen Zaun lehnt, mit einem
einer von denen, die nicht für Maria There- Rest von Leben in den Augen, der furchtbar
sia sterben wollten. ist. Ein Anblick, der Rops mit einem nervösen
In farbenreichen Schilderungen erzählt er Schreck erfüllt, wie er ihn nie zuvor empfunden,
mir gleichzeitig von den dramatischen Er- und unter dessen Bann stehend er sich den-
eignissen des Feldzuges von 1870 und von noch genötigt sieht, einen Kameraden herbei-
seiner verliebten Leidenschaft für die Rosen- zuholen, um die Frau aufzuheben und in den
Stöcke seines Gartens in Corbeil. Als Künst- Krankenwagen zu tragen,
ler skizzierte er mir mündlich die Silhouette
Moltkes, der den Feldzug in Frankreich in nrn l.,",MOLIMC.r, n, ,cru, ACT
Pantoffeln mitmacht; führt mich dann, in der DER MÜNCHNER GLASPALAST 1911
Dämmerung, in eine Hütte, wo er, im Begriff, f\hne ersichtlichen künstlerischen Grund nennt
eine Kartoffel aus einem eisernen Topf über dem ^ sich die Ausstellung im Glaspalast eine „Jubi-
Feuer zu nehmen, plötzlich gebannt ist durch Jaums-Ausstellung". Es ist damit natürlich auf den
, . , ,. , . „ °. _ . , , 90.GeburtstagdesPnnzregentenhingezielt,derdieser
den Anblick einer Frau, die, das Gesicht nach Veranstaltung wie allen Dingen der Kunst ein warm-
unten, am Boden liegt, die Haare gerade wie herziger Schirmherr ist. Indessen berechtigt das
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HANS LARWIN WINTERSPORT IN NEUSTIFT
Wiener Kunstlerhaus-Ausstellung 1911
Er erklärte mir, was ich von ihm als Belgier ein Pferdeschwanz in einer Blutlache ausge-
nicht begriff: seinen zeitweise schwarzen Blick breitet; und als er auf den Hof hinausgeht,
und seine aufstrebenden Haare. Er ist von befindet er sich einem Manne gegenüber, der
ungarischer Herkunft. Sein Großvater war sich sterbend an einen Zaun lehnt, mit einem
einer von denen, die nicht für Maria There- Rest von Leben in den Augen, der furchtbar
sia sterben wollten. ist. Ein Anblick, der Rops mit einem nervösen
In farbenreichen Schilderungen erzählt er Schreck erfüllt, wie er ihn nie zuvor empfunden,
mir gleichzeitig von den dramatischen Er- und unter dessen Bann stehend er sich den-
eignissen des Feldzuges von 1870 und von noch genötigt sieht, einen Kameraden herbei-
seiner verliebten Leidenschaft für die Rosen- zuholen, um die Frau aufzuheben und in den
Stöcke seines Gartens in Corbeil. Als Künst- Krankenwagen zu tragen,
ler skizzierte er mir mündlich die Silhouette
Moltkes, der den Feldzug in Frankreich in nrn l.,",MOLIMC.r, n, ,cru, ACT
Pantoffeln mitmacht; führt mich dann, in der DER MÜNCHNER GLASPALAST 1911
Dämmerung, in eine Hütte, wo er, im Begriff, f\hne ersichtlichen künstlerischen Grund nennt
eine Kartoffel aus einem eisernen Topf über dem ^ sich die Ausstellung im Glaspalast eine „Jubi-
Feuer zu nehmen, plötzlich gebannt ist durch Jaums-Ausstellung". Es ist damit natürlich auf den
, . , ,. , . „ °. _ . , , 90.GeburtstagdesPnnzregentenhingezielt,derdieser
den Anblick einer Frau, die, das Gesicht nach Veranstaltung wie allen Dingen der Kunst ein warm-
unten, am Boden liegt, die Haare gerade wie herziger Schirmherr ist. Indessen berechtigt das
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