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Glaser, Curt: Die Hodler-Ausstellung in Frankfurt a. M.
DOI Seite / Zitierlink: https://doi.org/10.11588/diglit.13089#0590
DIE HODLER-AUSSTELLUNG IN FRANKFURT A. M.
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GERHARD JANSSEN DOLL UND VOLL
Aas der deutschen Ausstellung Rom 1911
DIE HODLER-AUSSTELLUNG ThunerSee" 1876, „Straße in Alt-Genf ' 1876, „Genfer
Hafen" 1878, „Spanische Landschaft" 1878, „Genfer
IN FRANKFURT A. M. See" 1884). Der unlängst verstorbene Ihly hat diesen
Impressionismus seines Strebensgenossen weiter-
ie Hodler-Ausstellung des Frankfurter Kunst- entwickelt. Daneben stehen dann Porträts, jedes
Vereins ist nach der Kölner die zweite, in farbigen Reizes entbehrend, trocken, aber in ihrer
der Deutschland in diesem Jahre der Kunst des Konzentriertheit von eigentümlicher Gewalt („Her-
großen Schweizer Malers huldigt. Mit jener ersten renbildnis" 1876, „Kinderbild" 1876, „Der Lesende"
hat die Frankfurter Ausstellung nur etwa ein 1877, „Damenbildnis" 1888). Weniger als in diesen
Dutzend Werke gemein; umfangreicher als jene Landschaften und Porträts steckt der späte Hodler
schöpft sie aus Schweizer und vor allem aus Frank- in seinen Interieurs, die ganz Tonmalerei, ganz
furter Privatbesitz und bringt so eine große Zahl auf schwarze Töne gestimmt sind („Selbstporträt
von Werken, die dem Hodlerfreunde bislang noch vor der Staffelei" 1873, „Stammkneipe" 1879). Der
unbekannt waren. In ihrer Gesamtheit bietet sie Hodler von heute, der Meister eines neuen mo-
einen Ueberblick über das Schaffen des Meisters, numentalen Stiles, ist aus dem Figurenbild, dem
wie er in Deutschland wohl noch nicht geboten anfangs noch genrehaften, illustrativen herausge-
worden ist. Die Frühzeit Hodlers, die Periode wachsen. Drei Werke zeigen ihn auf dem Wege,
zwischen 1870 und 1890 etwa, ist in der ganzen Das eine ist das bekannte, in mehreren Varianten
Vielgestaltigkeit ihrer Tendenzen gut vertreten. Na- existierende „Müller, Sohn und Esel" (1880), das,
mentlich das Streben des jungen Künstlers nach mehr vielleicht noch in der Studie als im fertigen
einem eigenartigen Impressionismus zeigen eine Bilde, das Genre überwindet, indem es die Gruppe
große Reihe früher Landschaften, die die Form, ganz auf den Ausdruck ihres großen Konturs
ohne sie aufzulösen, mit dem Reichtum farbigen stellt. Das zweite ist der „Lebensmüde" (1887),
lichterfüllten Lebens umkleiden („Niesen und der illustrativ noch, in dem Sinne etwa, wie jetzt Buri
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GERHARD JANSSEN DOLL UND VOLL
Aas der deutschen Ausstellung Rom 1911
DIE HODLER-AUSSTELLUNG ThunerSee" 1876, „Straße in Alt-Genf ' 1876, „Genfer
Hafen" 1878, „Spanische Landschaft" 1878, „Genfer
IN FRANKFURT A. M. See" 1884). Der unlängst verstorbene Ihly hat diesen
Impressionismus seines Strebensgenossen weiter-
ie Hodler-Ausstellung des Frankfurter Kunst- entwickelt. Daneben stehen dann Porträts, jedes
Vereins ist nach der Kölner die zweite, in farbigen Reizes entbehrend, trocken, aber in ihrer
der Deutschland in diesem Jahre der Kunst des Konzentriertheit von eigentümlicher Gewalt („Her-
großen Schweizer Malers huldigt. Mit jener ersten renbildnis" 1876, „Kinderbild" 1876, „Der Lesende"
hat die Frankfurter Ausstellung nur etwa ein 1877, „Damenbildnis" 1888). Weniger als in diesen
Dutzend Werke gemein; umfangreicher als jene Landschaften und Porträts steckt der späte Hodler
schöpft sie aus Schweizer und vor allem aus Frank- in seinen Interieurs, die ganz Tonmalerei, ganz
furter Privatbesitz und bringt so eine große Zahl auf schwarze Töne gestimmt sind („Selbstporträt
von Werken, die dem Hodlerfreunde bislang noch vor der Staffelei" 1873, „Stammkneipe" 1879). Der
unbekannt waren. In ihrer Gesamtheit bietet sie Hodler von heute, der Meister eines neuen mo-
einen Ueberblick über das Schaffen des Meisters, numentalen Stiles, ist aus dem Figurenbild, dem
wie er in Deutschland wohl noch nicht geboten anfangs noch genrehaften, illustrativen herausge-
worden ist. Die Frühzeit Hodlers, die Periode wachsen. Drei Werke zeigen ihn auf dem Wege,
zwischen 1870 und 1890 etwa, ist in der ganzen Das eine ist das bekannte, in mehreren Varianten
Vielgestaltigkeit ihrer Tendenzen gut vertreten. Na- existierende „Müller, Sohn und Esel" (1880), das,
mentlich das Streben des jungen Künstlers nach mehr vielleicht noch in der Studie als im fertigen
einem eigenartigen Impressionismus zeigen eine Bilde, das Genre überwindet, indem es die Gruppe
große Reihe früher Landschaften, die die Form, ganz auf den Ausdruck ihres großen Konturs
ohne sie aufzulösen, mit dem Reichtum farbigen stellt. Das zweite ist der „Lebensmüde" (1887),
lichterfüllten Lebens umkleiden („Niesen und der illustrativ noch, in dem Sinne etwa, wie jetzt Buri
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