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Die Kunst für alle: Malerei, Plastik, Graphik, Architektur — 34.1918-1919

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Cohen, Walter: Die Düsseldorfer Malerei auf der Grossen Berliner Kunstausstellung 1918 zu Düsseldorf
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https://doi.org/10.11588/diglit.13748#0072

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MAX VOLKHART KRIEGSERKLÄRUNG
Grcße Berliner Kunstausstellung, Düsseldorf

DIE DÜSSELDORFER MALEREI AUF DER GROSSEN BERLINER
KUNSTAUSSTELLUNG 1918 ZU DÜSSELDORF

Den Berliner Künstlern, die sonst am Lehrter
Bahnhof ausstellen, war auch in diesem Jahre
ihr Asyl gesperrt. Der Auszug nach Düsseldorf
war notwendig aus denselben Gründen, die im vori-
gen Jahre an dieser Stelle eingehend geschildert
wurden. Wiederum lieferten beide Secessionen
die Hilfstruppen und wiederum heftet sich der
Sieg an ihre Fahnen. Die Gruppe der „Berliner
Secession“ mit einer Corinth-Ausstellung im
Mittelpunkte ist überraschend glücklich vertre-
ten, dank auch einer geschickten Ausnutzung der
ihr zuerteilten Räume. In der Freien Secession
wird des früheren Präsidenten Curt Herrmann
geschickte Regiekunst vermißt; wie hätte man
sonst Gemälde von Hübner und Kirchner, Ha-
gen und Cäsar Klein nebeneinander hängen kön-
nen! Bei den Gruppen des Vereins Berliner
Künstler und der Vertreter der Königlichen Aka-
demie der Künste ragt Eichhorst hervor; auch
Hans Herrmann schneidet mit der im Berliner
Künstlerhaus gezeigten Ausstellung ganz gut
ab. Da jedoch auch sonst sehr vieles von dem,

was den Düsseldorfer Kunstpalast füllt, vorher
in Berlin ausgestellt und an dieser Stelle be-
sprochen war, füge ich mich gerne dem Wunsche
der Redaktion, die Abteilung der Düsseldorfer
Kunst in den Vordergrund treten zu lassen.
Wie schon 1917, wird ihr Zustandekommen in
erster Linie dem Akademiedirektor Professor
Fritz Roeber und seinem Mitarbeiterstabe ver-
dankt.
Die Eduard v. Gebhardt-Ausstellung ist hier
das künstlerische Zentrum. Außer den Früh-
werken aus „E. v. Gebhardts Düsseldorfer An-
fängen“ fesseln auch einige später entstandene
Werke, vor allem die geniale Bildskizze aus dem
Jahre 1911 „Heilung von Petri Schwiegermut-
ter“ (Abb. S. 66). Die Beleuchtung durch das
einfallende Sonnenlicht fesselt um so mehr, als in
der Mehrzahl der ausgestellten Gemälde Gebhardts
künstliche Lichtquellen vorherrschen. Das nach
dieser Skizze ausgeführte, in Essener Privatbe-
sitz befindliche Bild ist leider viel weniger ge-
glückt, da es im physiognomischen Ausdruck gar

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