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Die Kunst für alle: Malerei, Plastik, Graphik, Architektur — 34.1918-1919

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Fechter, Paul: Georg Leschnitzer
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https://doi.org/10.11588/diglit.13748#0389

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In reines Kunstgewerbe leiten dann die Ent-
würfe hinüber, die Georg Leschnitzer für eine süd-
deutsche Majolikawerkstatt gefertigt hat. Hier
hat er sich fast ganz von der Natur abgelöst
und im plastischen Schmuck der Gefäße und
Väsen den Versuch unternommen, aus der mathe-
matischen Bildform des Kubismus sozusagen eine
kubistische Ornamentik abzuleiten. Die Tendenz
ist bewußt antinaturalistisch: die herkömmlichen
Motive der organischen Welt sollen vermieden,
ein rein abstraktes Ornament aus rein formalen
Bestandteilen geschaffen werden. Im Verein mit
einer farbigen Betonung der Linien und Kanten

mögen diese Arbeiten (ich habe im Original keine
zu Gesicht bekommen) manchen eigenen Reiz
haben.
Mit einem Entwurf zu einem Grabmal für
den vor kurzem gestorbenen Kommerzienrat
Mandelbaum greift Leschnitzer dann ins Archi-
tektonische hinüber. Das Wertvolle an dem Ent-
wurf ist wieder die gediegen handwerkliche Durch-
arbeitung; das Detail des plastischen Ornaments,
der zurückhaltende Rahmenschmuck der Rück-
wand ist mit vorsichtigem Geschmack geformt
und zeigt wieder, wo die Vorzüge dieses Bild-
hauers zu suchen sind. Dr. Paul Fechter


GEORG LESCHNITZER


TÄNZERPAAR

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