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Die Kunst für alle: Malerei, Plastik, Graphik, Architektur — 34.1918-1919

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Wolf, Georg Jacob: Die neue Staatsgalerie in München
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https://doi.org/10.11588/diglit.13748#0432

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K. RÖSSING

FELDARBEITERINNEN

Ausstellung der Münchner Neuen Secession

frühen Marees, dem dunklen Tonmaler, dem
man Hans Thoma mit einigen ausgezeichneten
Bildern, Bildnisse und Landschaften, gesellte;
auch Habermann ist mit ein paar Frühwerken,
Haider mit einer wundervollen Landschaft und
der langverkannte Ernst Zimmermann mit
zweien seiner tief gefühlten Bildnisse vertreten.
Der erste Achtecksaal, seinerzeit die „Tribuna“
der Secession, ist Wilhelm Leibi und seinem
Kreis eingeräumt. Die Hauptwand beansprucht
das seelenvolle Bildnis der Frau Gedon. Trüb-
ner, Schuch, Alt, Hirth sind charakteristisch
vertreten. Marees greift mit dem Offiziersbild-
nis noch hier herein: es hält neben den starken
malerischen Werten Leibis stand. Aus dem
Dunkel tritt man ins Helle: der nächste Saal
gehört den Pleinairisten. Hier trifft man na-
mentlich die Berliner Max Liebermann, Sle-
vogt, Corinth, Leistikow, dazu einiges von Fritz
v. Uhde, Kuehl, Zügel und Baisch.

Ein schmaler Korridor mit kleinen, anmutigen
Bildern, meist aus der Münchner Schule her-
vorgegangen, leitet zum ersten Plastiksaal mit
Werken von Hildebrand, Bleeker, Hahn über,
dazwischen sind die prächtigen Rötelzeichnungen
Marees’ gehängt als Überleitung zu dem Aller-
heiligsten, zum Mittelpunkt der Galerie: dem
Saal des späten Marees, des zu architektoni-
schen Bildwirkungen strebenden Monumental-
malers, dem die Wände versagt blieben und der
deshalb seine Fresken auf Holztafeln malte.
Hier ist die architektonisch-freskomäßige Aus-
wirkung, die seine Werke wollten, in geist-
reicher Weise durch Einbau der Bilder in die
Wand rekonstruiert. Die drei Triptycha „Drei
Heilige“, „Die Werbung“ und „Hesperiden“
sind da, dazwischen in lockerer Wandaufteilung
die Tafelbilder des „Goldenen Zeitalters“.
Man betritt nun, den in gutem Lichteffekt
zum Mareessaal etwas dunklen Plastikraum noch-
 
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