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Die Kunst für alle: Malerei, Plastik, Graphik, Architektur — 34.1918-1919

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Kurth, Willy: Die Ausstellungen der Akademie der Künste, der Secession und der Freien Secession in Berlin
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https://doi.org/10.11588/diglit.13748#0444

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der Seele fand er hier oft überraschende Sugge-
stionen. Die „Melancholie“ ist dafür ein bestes
Beispiel (Abb. S. 417). Die Form ganz hingege-
ben der ziehenden Linie, befreit sich oft absicht-
lich nicht von der Materie, was bei seinen gro-
ßen offiziellen Denkmälern zu einer unfreien
Monumentalität führte. Reiner erscheint er in
den kleinen Figuren in Bronze, die erkennen
lassen, daß sein Verlangen nach titanischer Ge-
bärde oft mehr dem Einfluß der Zeit als den
inneren Notwendigkeiten seiner Person folgte.
Mit einem Fichtekopf tritt Arthur Kampf zum
ersten Male als Plastiker auf. Wenngleich die
Bezugnahme der Formen untereinander auf

einen Kubus noch nicht ganz gelöst erscheint
und die Kontinuität der Formen etwas spröde
sich in zeichnerischen Einzelflächen abwickelt,
so ist doch der Ausdruck, der den seines re-
denden Fichte im Aulafresko der Universität
Berlin wiederholt, bedeutend. Und man könnte
denken, daß die Lust am neuen Material auch
dem Maler Erfrischung zu geben vermag (Abb.
S. 416).
Als dritten Toten zeigt die Freie Secession
das Werk Wilhelm Lehmbrucks. In allen Stük-
ken das Gegenteil von Metzner. Ihm soll ein
besonderer Artikel gewidmet sein.
Dr. Willy Kurth


WALTER BONDY STILLEBEN MIT MOHN
Freie Secession, Berlin

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