B Kunstbibliothek
Staatliche Museen
PAUL HEREMANN PARKFEST
seiner Strafzeit in Reading sein zerbrochenes
Leben versteckt und dem Trunk ergeben in
Paris auslebte, trat in seinen Lebenskreis; als
man ihn, der endlich das Ziel seiner irdischen
Wanderschaft erreicht hatte, an einem Dezem-
bertag des Jahres igoo in einem sehr schlichten
Sarg im Cimetiöre de Bagnieux zur ewigen Ruhe
trug, war Herrmann einer der wenigen Men-
schen, die ihm die letzte Ehre erwiesen.
In dieser Umgebung und unter solchen Ein-
drücken steigerte sich Herrmanns künstlerisches
Empfinden. Er empfand die Bedeutung und Aus-
wirkung des persönlichen Erlebnisses und war
voll des Strebens, ihm künstlerischen Ausdruck
zu verleihen. Dazu erschien ihm, im Hinblick
auf das unstete Leben und abrupte Schaffen
des Montmartre-Bohemiens, das Staffeleibild
ganz und gar ungeeignet. Er entschloß sich zur
Griffelkunst. Zunächst zeichnet er, von Arsöne
Alexandre angeregt, für „Le Rire“. Alexandre
hatte ihm, um ständig sich wiederholende Ver-
wechslungen mit einem anderen Mitarbeiter der
Zeitschrift, Hermann Paul, zu vermeiden, das
Pseudonym Henri Heran erfunden. Unter die-
sem Namen erschienen auch seine ersten Radie-
rungen. Das war 1896. Über Illustrieren und Ra-
dieren ging die Zeit hin. Elf Jahre lebte Herr-
mann in Paris und fühlte sich dort wohl. Dann
43t
Staatliche Museen
PAUL HEREMANN PARKFEST
seiner Strafzeit in Reading sein zerbrochenes
Leben versteckt und dem Trunk ergeben in
Paris auslebte, trat in seinen Lebenskreis; als
man ihn, der endlich das Ziel seiner irdischen
Wanderschaft erreicht hatte, an einem Dezem-
bertag des Jahres igoo in einem sehr schlichten
Sarg im Cimetiöre de Bagnieux zur ewigen Ruhe
trug, war Herrmann einer der wenigen Men-
schen, die ihm die letzte Ehre erwiesen.
In dieser Umgebung und unter solchen Ein-
drücken steigerte sich Herrmanns künstlerisches
Empfinden. Er empfand die Bedeutung und Aus-
wirkung des persönlichen Erlebnisses und war
voll des Strebens, ihm künstlerischen Ausdruck
zu verleihen. Dazu erschien ihm, im Hinblick
auf das unstete Leben und abrupte Schaffen
des Montmartre-Bohemiens, das Staffeleibild
ganz und gar ungeeignet. Er entschloß sich zur
Griffelkunst. Zunächst zeichnet er, von Arsöne
Alexandre angeregt, für „Le Rire“. Alexandre
hatte ihm, um ständig sich wiederholende Ver-
wechslungen mit einem anderen Mitarbeiter der
Zeitschrift, Hermann Paul, zu vermeiden, das
Pseudonym Henri Heran erfunden. Unter die-
sem Namen erschienen auch seine ersten Radie-
rungen. Das war 1896. Über Illustrieren und Ra-
dieren ging die Zeit hin. Elf Jahre lebte Herr-
mann in Paris und fühlte sich dort wohl. Dann
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