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Die Kunst für alle: Malerei, Plastik, Graphik, Architektur — 34.1918-1919

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Wolf, Georg Jacob: Der Radierer Paul Herrmann
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https://doi.org/10.11588/diglit.13748#0458

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Staatliche Museen


PAUL HEREMANN PARKFEST

seiner Strafzeit in Reading sein zerbrochenes
Leben versteckt und dem Trunk ergeben in
Paris auslebte, trat in seinen Lebenskreis; als
man ihn, der endlich das Ziel seiner irdischen
Wanderschaft erreicht hatte, an einem Dezem-
bertag des Jahres igoo in einem sehr schlichten
Sarg im Cimetiöre de Bagnieux zur ewigen Ruhe
trug, war Herrmann einer der wenigen Men-
schen, die ihm die letzte Ehre erwiesen.
In dieser Umgebung und unter solchen Ein-
drücken steigerte sich Herrmanns künstlerisches
Empfinden. Er empfand die Bedeutung und Aus-
wirkung des persönlichen Erlebnisses und war
voll des Strebens, ihm künstlerischen Ausdruck

zu verleihen. Dazu erschien ihm, im Hinblick
auf das unstete Leben und abrupte Schaffen
des Montmartre-Bohemiens, das Staffeleibild
ganz und gar ungeeignet. Er entschloß sich zur
Griffelkunst. Zunächst zeichnet er, von Arsöne
Alexandre angeregt, für „Le Rire“. Alexandre
hatte ihm, um ständig sich wiederholende Ver-
wechslungen mit einem anderen Mitarbeiter der
Zeitschrift, Hermann Paul, zu vermeiden, das
Pseudonym Henri Heran erfunden. Unter die-
sem Namen erschienen auch seine ersten Radie-
rungen. Das war 1896. Über Illustrieren und Ra-
dieren ging die Zeit hin. Elf Jahre lebte Herr-
mann in Paris und fühlte sich dort wohl. Dann

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