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Dengler, Georg [Hrsg.]
Kirchenschmuck: Sammlung von Vorlagen für kirchliche Stickereien, Holz- & Metallarbeiten & Glasmalereien — N.F. [1.].1873/​75

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Viertes Heft (1874)
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Archäologische Miszellen
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https://doi.org/10.11588/diglit.26636#0092
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Archäologische Miscellen.

Longrsgatio.

ichkeit, Stifts geistli chkeit. Derselbe Bardo traits-
ferirte alle Sachen des alten Domes mit der Fundation und der Geist-
lichkeit in den neuen Dom (vstorm soelsZias rss Lunotas oum cloto
ot oonzroZatiouo iu uovaiu truustulit. llallö ibicl).

^ltoro oingoro

heißt nicht umschränken, sondern wie sich aus dem Beisatze altaro oiuZsro
«rcro in 6llrou. oit. p. 159 und durch einen anderen Beisatz in
Xsorolog Ouurssb. (RsAioioulcl um 1030): a. o. uurois,

sa ultaro guutuor sx purtilum iucluäoro tullu1i8 arZsutoi8 (x. 36)
ergibt: einen Altar (und zwar Altarmensa) umgeben mit Platten von
edlenr Metalle. So heißt es ein anderes Mal: ucl ultaro tulluluui
uuro oxoruuro.

f'avimontum.

Boden, Fußboden; p. stsrusrs Fußboden legen, ii. inuruiors
8tsruoro, einlegen, Mosaikboden aus Marmorsteinchen legen; 8tratu
Mviruoiiti psrüosro. So das Olirouioou llmursAiuui aus dem Ende
des 12. Jahrhunderts, xaZ. 22, 272, 130.

iO. vurio luuriuoro otrutuiu subliruurs (iliicl. p 27) bedeutet
wohl ein Höherlegen, nicht ein künstlerisches Erhöhen.

Der Mainzer Dom glänzte auch durch einen Marmor-Mosaikboden
(pro siuiusbut xaviuiouto iutsrlito crii8ti8 protioooruui lapiäuiu.
Lpiotolu (luiborti s^uso. Xll.s bei 6uctsuu8, Oocl. clipl. V., 1104).

Luneolli.

Die Altargitter, sie werden besonders in der Lorscher Chronik
erwähnt (o. äeooruro vol V68tiro uuro st ui'Asuto x. 27). Es gab
Chorcancellen und Altarcancellen.

pulpits.

Treppen, welche Bedeutung selten ist. Der LorscherAbt Gerbodo
(848) deckte das Dach des Paradieses mit Bleitafeln (paraäisuni totuui
xluuibo opsruit), und legte vor den Thoren desselben Treppen an
(pulpitg, Nuts portu8 ssu8äoiu puruäi.u lubriouvit. Obrou. Ouuro^b.
p. 121). Die eigentlichen Pulpita am Chore der Jnnenkirche dienten
den Lectoren zum Predigen und Vorlesen; sie waren wie Pulte, an
den Chor-Ein- und Ausgangstreppen befindliche seste Erhöhungen. Das
Lectoren-(pulpituiu) gab wohl seinen Namen auch dem ganzen Treppen-
aufgange. Weil dieser wohl ähnlich jenem war, welcher vor den Thoren
des Paradieses errichtet wurde, konnte der Lorscher Chronist von xul-
pitu'uuto puruäi8uiu reden.

Ofüoina.

Das Stiftsgebäude. Derselbe Bardo baute auch ein Kloster
(oder vielmehr Stift) mit dazu gehörigen Hallen und Gebäuden
(olau8truiu ouui portioibim ot olüoiiim uä boo psrtiusutibu^ oou-
8truxit). Die portioim werden die den Unterstock bildenden Gänge
(Kreuzgang) bedeuten und die oküoiuLo die Wohnungen darüber oder
daneben. -luils ibiä.

Nach St. Stephan in Mainz schenkte 1171 Ludwig, Landgraf von
Thüringen, hinreichende Mittel, daß daraus Kirche, Stift und Gebäude
der Brüder hergestellt wurden (ut ,uouu8tsriuui, o1uu8truiu st olü-
oiuo lrutruiu rsüosroutur. äouuui^, ksv. uioZ. II., 521).

In8trum6nts eclilis.

Baugerüste. Erzbischof Bardo von Mainz (1021—1031) fand
seinen Dom im Jnneren mit Baugerüsten angefüllt, die er hinaus
schaffen ließ, da sie wie ein Wald den Dom verstellten (iutu8 oouäsiwu
säilibua iu8truuisuti8). — So sein um 1050 schreibender Biographe
Vulculdus. Jm Mittelalter hießen die Kirchenbauer oclils^, so noch
im späteren Mittelalter zu Mainz.

lömpli fsciks.

'lsiupli luoisui äsoorurs oorouis im Obrou. Ouursob. p. 159
stimmt wörtlich zu. 1 Nuobub. 4, 57 tsuipli luoisiu ooroui8 uursis
äsooruvsruut. Loch und Reischl übersetzen: „Auch schmückten sie die
Außenseite des Tempels mit goldenen Kronen und Schildchen." Könnte
nicht wenigstens die Stelle der Lorscher Chronik erklärt werden: Durch
Kronleuchter verherrlichen?

Die Moustran; der hl. Clara.

Bckanntlich wird die hl. Clara mit einer thurmartigen Monstranz
abgebildet, weil sie.durch die hl. Eucharistie, welche sie an die Mäuern
des durch Saracenen hart bedrängten Klosters in Assisi bringen ließ,
die Feinde verschcuchte; in ihrer Lebensgeschichte jedoch heißt es, daß
sie das heilige Sakrament herbeitragen ließ „in einer silbernen Kapsel,
welche in Elfenbein eingeschlossen war" (iu ouxsu urZsutsu iutru
sbur iuolusu).

Nach allen gleichzeitigen Gefäßen und Abbildungen zu schließeu,
hatte dieses elfenbeinerne Gefäß die Form eines runden oder acht-
seitigen Thurmes.


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