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Z 1 Schwab. Gmünd, Kupferstich aus Matth. Merian, Topographia Sueviae 1643 (Ausschn.)

Einleitung

Das Bild, das man sich von Schwäbisch Gmünd um die Mitte des 17. Jahrhunderts
und gewiß noch lange danach machte, hatte Matthäus Merian in seiner Topogra-
phia Sueviae vorgeprägt1. Sein Kupferstich bietet die Ansicht einer Stadt, die
von bewaldeten Talhängen anmutig bekränzt sich in der Talsohle zwischen Mauern
und Türmen wehrhaft eingebettet hat (ZI). Die Legende zählt ihre wichtigsten
Bauwerke auf, voran „Vnser Frauen Pfarrkirch", das herausragende Zentrum
dieser Reichsstadt.

Der Zeichner hat sich in der Wiedergabe dieser Kirche (und nicht nur hier) seine
Freiheiten genommen: sie müßte gestreckter erscheinen, einen Kapellenkranz
haben und ihre Stummel am Dachgesims wären zu Strebepfeilern auszuziehen.
Gemessen an älteren Veduten Gmünds, wie sie in zwei Pirschkarten erhalten
sind2, ist hier aber geradezu ein Realist am Werk gewesen. Insofern nämlich, als
seine Vedute wesentliche Strukturen der Stadt aufnimmt und verdeutlicht: die
beiden Mauerzüge als Wachstumsringe der Siedlung, zu deren Kern hin die Bauten
sich steigern, um schließlich in der Pfarrkirche ihre Dominante zu finden. Diese
Kirche regiert hier als ein Bau von überragenden Maßen, allein damit schon Rang
und Bedeutung bekundend. Das hat der Zeichner an der Wirklichkeit erkannt und
das vermochte er mit seinen Möglichkeiten mitzuteilen.

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