Universitätsbibliothek HeidelbergUniversitätsbibliothek Heidelberg
Überblick
loading ...
Faksimile
0.5
1 cm
facsimile
Vollansicht
OCR-Volltext
Christi. Auf den Flügelinnenseiten die Reliefs Verkündigung, Heimsuchung, Ge-
burt Christi, Maria im Wochenbett; auf den Außenseiten gemalte Tafeln mit je-
weils zwei Heiligen: Katharina und Barbara, Sebastian und Georg, Anna selbdritt
und Elisabeth, Margareta und Magdalena. Die Außenflügel fehlen 672. Darüber neu-
gotischer Aufsatz (um 1860) mit den zusammengetragenen Schnitzfiguren einer
hl. Anna selbdritt (Linde, 152 cm hoch, um 1490) 673, den Kleinfiguren eines Jako-
bus und Johannes (Linde, 59 und 58 cm hoch, um 1520) und schließlich einer neu-
gefaßten hl. Margareta (Linde, 59 cm hoch, um 1470), die von der 1811 abgebro-
chenen Gmünder St.-Margaretenkapelle stammen soll 074. An der Kapellenrück-
wand Gedenkstein mit der Büste des Rottenburger Bischofs Paul Wilhelm von
Keppler von dem Gmünder Bildhauer Karl Deibele 1929, darüber Ölbild des Ell-
wanger Paters Philipp Jeningen von Alois Schenk 1930 und schließlich zwei Toten-
schilde. Der eine für den „edell und vest Veytt Spett von Thumnau" (f 22. 3. 1541),
einem Glied der Familie Frickenhausen-Thumnau, die, drei goldene Sägen im
roten Schild führend, 1711 erloschen ist; der andere für „Niklas Gaisberg, Kö. Ka.
M. (Königlicher und kaiserlicher Majestät) u. des Haus Österreich Rath, dem Gott
gnad" (f 26. 8. 1541). Der ehemals in Gmünd begüterte und wohnhafte Gaisberg
wurde im Mittelschiff der Kirche unter der Empore begraben675.

4. Kapelle: Neugotisches Kreuzretabel mit lebensgroßer Christusfigur um 1500.
Maria und Johannes von dem unter Ferdinand Rieß arbeitenden Tiroler Bild-
hauer Pauly, das Abendmahl in der predellenartigen Konsolenbank von Wör-
mann. Am Boden abgetretene, unleserliche Grabplatte mit zwei Schriftkartuschen
(Sandstein, 170 x 93 cm, 17. Jh.). Von besonderer Qualität an der Kapellenrück-
wand der astwerkgerahmte Grabstein eines Kanonikers (Sandstein, 200 x 80 cm,
um 1520), vermutlich des in Gmünd und Leinzell tätigen Pfarrers Wilhelm
Schweitzlinger (Abb. 42). Die Platte schriftlos, jedoch oben und unten reichlich
WaDpen und Sinnbilder, dazwischen der mit individuellen Zügen geformte Geist-
liche, der an einer Brüstung stehend Rauchfaß und Karfreitagsratsche schwenkt.
An der Kapellenwand darüber hölzerne Mandorla (242 cm hoch) mit Auferste-
hungschristus (Linde, 106 cm, um 1510, alte Fassung restauriert) 676 (Abb. 43).

5. Kapelle: Neugotisches Altarretabel mit der Zentralfigur eines hl. Antonius, von
Wörmann um 1860 und weiteren drei Schnitzfiguren um 1500 mit neuerem Öl-
farbenanstrich: links Johannes Ev. (Linde, 110 cm hoch), rechts Nikolaus (Linde,
111,5 cm hoch) und oben Barbara (Linde, 70 cm hoch). Boden-Grabplatte in Rot-
marmor (190 x 95 cm) für die 1632 gestorbene „Osanna Freiin von Rechberg von
Hohenrechberg dere". An der Rückwand aus dem Heiliggeist-Spital hierher ver-
setzter Bildstock (295 cm hoch), dessen ehem. 1500 bez. Tabernakel (mit Kreuzi-
gung, hl. Sebastian und hl. Nikolaus) um 1860 von dem Bildhauer Pauly mit Pfeiler
und Fiale ergänzt wurde 677. Ferner an der Chorscheidewand großer Totenschild
mit der Umschrift: „Anno Domini 1616 den 13. April starb der wollgeborene Herr
Anthonius Fugger der ölter, Freiherr zu Kirchberg und Weissenhorn, Curfürstl. Pf.
(Pfälzischer) Rath."

6. Kapelle: Die Chorschluß-Kapelle mit der plastischen Darstellung des Heiligen
Grabes (um 1350). Christus (223 cm) liegt auf dem Sarkophag (283 x 122 x 103 cm),
vor dem drei bewaffnete Wächter kauern. An der Rückseite treten von zwei En-
geln begleitet (130 cm hoch) die drei Frauen mit ihren Salbgefäßen heran678. An

140
 
Annotationen