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Kromayer, Johannes [Hrsg.]; Veith, Georg [Hrsg.]
Antike Schlachtfelder: Bausteine zu einer antiken Kriegsgeschichte (Band 2: Antike Schlachtfelder in Griechenland 2): Die hellenistisch-römische Periode : von Kynoskephalae bis Pharsalos — Berlin, 1907

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https://doi.org/10.11588/diglit.7618#0010

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VI

Vorwort.

worden sind, um so mehr nähern sich die hier vorliegenden Unter-
suchungen der Darstellung einer geschlossenen Kriegsgeschichte dieser
ganzen Zeit, soweit wir eine solche heutzutage überhaupt noch zu
geben imstande sind. Denn — abgesehen von den Feldzügen Casars —
steht nur für die hier behandelten Ereignissse eine so gute,
hauptsächlich auf Polybios fufsende, kriegsgeschichtliche Überlieferung
zu Gebote, dafs eine Rekonstruktion in militär-wissenschaftlichem
Sinne überhaupt möglich erscheint. Was wir von den gleichzeitigen
Kriegen in Spanien und Gallien, in Italien und Afrika, in Ägypten
und dem Seleukidenreiche wissen, ist teils so lückenhaft überliefert,
teils so rhetorisch verfärbt, dafs es für eine militärische Rekon-
struktion überhaupt kaum noch zu brauchen ist.

Um so mehr war es Pflicht, da wo noch guter Überlieferungs-
stoff vorhanden war, alles zusammenzufassen, was das Gelände einer-
seits und die militärische Theorie anderseits bieten konnten, um aus
der auch hier stark zertrümmerten Überlieferung zu gewinnen, was
noch zu gewinnen war. Ich habe deshalb versucht, um nicht von
vornherein nur Stückwerk zu geben, die einzelnen Schlachten, von
denen meine Forschung ausgegangen ist und auf deren lokale
Fixierung sich die Bemühungen unserer Expedition in erster Linie
gerichtet haben — s. darüber das Vorwort zu Bd. I —, aus ihrer
Vereinzelung herauszuheben, mich nicht nur auf eine Feststellung der
Stätten und eine Darstellung des Herganges in den Schlachten selbst
zu beschränken, sondern noch mehr, als ich dies schon im ersten
Bande getan habe, den ganzen Gang der Feldzüge und die ganze
strategisch-politische Situation mit in den Kreis der Betrachtung
hineinzuziehen.

Nur so konnte einerseits ein volles Verständnis der Schlachten
selber, anderseits eine zusammenhängende Darstellung der Kriegs-
geschichte der Zeit angestrebt werden.

Das Werk ist damit freilich über seinen ursprünglichen Plan
weit hinausgewachsen: eine Anzahl von Operationen und Feldzügen,
deren Örtlichkeiten ich nicht selbst besucht habe, wie z. B. alle die
Kämpfe in Obermakedonien und Epiros, mufsten infolgedessen mit in
• den Rahmen des Werkes hineingenommen werden, und mir selbst er-
wuchs damit die Aufgabe, mich durch eine sehr starke Reiseliteratur
durchzuarbeiten, um ein anschauliches Bild auch von denjenigen
Gegenden zu gewinnen, die ich nicht selbst gesehen hatte. Aber ich
 
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