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Kromayer, Johannes [Hrsg.]; Veith, Georg [Hrsg.]
Antike Schlachtfelder: Bausteine zu einer antiken Kriegsgeschichte (Band 2: Antike Schlachtfelder in Griechenland 2): Die hellenistisch-römische Periode : von Kynoskephalae bis Pharsalos — Berlin, 1907

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https://doi.org/10.11588/diglit.7618#0011

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Vorwort.

VII

glaube, diese Arbeit ist dem Ganzen zugute gekommen, und wenn
auch der Name „Antike Schlachtfelder" den Inhalt des Buches jetzt
nur zum kleinen Teil wiedergibt, so hat dafür dieser Inhalt an Zu-
sammenhang und Einheitlichkeit wesentlich gewonnen.

Man könnte vielleicht geneigt sein, die Frage aufzuwerfen, was
doch bei einer solchen Allgemeindarstellung der ganzen Kriege
hier Neues geboten werden könne, da ja bisher unbekanntes Quellen-
material für so weite Gebiete durch unsere Expedition nicht er-
schlossen sei, und diese Kriege auf Grund des bekannten Materials
bisher wiederholte Darstellungen von berufener Seite gefunden hätten.

Wer diese sehr berechtigte Frage stellt, dürfte am besten tun,
das vorliegende Buch selber zu lesen und sich von dem, was neu
darin ist, zu überzeugen. Denn es im einzelnen hier aufführen,
würde heifsen, die Darstellung selbst vorwegnehmen wollen.

Wohl aber kann mit zwei kurzen Worten angedeutet werden,
aus welchen Quellen auch für die Darstellung der ganzen Kriege hier
Neues fliefsen konnte.

Nämlich erstens aus der konsequenten Heranziehung alles des
Materials, welches die moderne Erschliefsung und Durchforschung
der Länder, in denen die Kriege sich abspielten, durch Karten,
Reise- und Länderbeschreibungen geliefert haben, und welches für
diese Periode der Kriegsgeschichte bisher noch nicht in dem genü-
genden Umfange herangezogen war.

Zweitens aber aus dem Versuche, diesen neuen und den schon
früher von der antiquarisch-historischen Forschung zurechtgelegten
Stoff nach ausschliefslich militärischen Gesichtspunkten durchzuarbeiten
und die ganze Folge der Begebenheiten von diesen Gesichtspunkten
aus darzustellen, eine Arbeit, die für diese Periode gleichfalls noch
nicht geleistet worden ist und bei der sich ganz von selber ergab,
dafs die einzelnen Nachrichten vielfach anders eingeschätzt werden
mufsten, als bisher geschehen war. Daraus ging dann weiter her-
vor, dafs auch die Verknüpfung der einzelnen Tatsachen nach Grund
und Folge vielfach eine andere wurde, dafs sich die Ansichten über
die Kriegspläne und Kriegsabsichten der beiderseitigen Parteien im
grofsen zum Teil anders gestalteten, und dafs endlich auch das Urteil
über die Berechtigung der einzelnen militärischen Mal'sregeln und
Entwürfe sich veränderte, kurz, dafs die Kritik des ganzen Ver-
 
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