Universitätsbibliothek HeidelbergUniversitätsbibliothek Heidelberg
Metadaten

Kromayer, Johannes [Editor]; Veith, Georg [Editor]
Antike Schlachtfelder: Bausteine zu einer antiken Kriegsgeschichte (Band 2: Antike Schlachtfelder in Griechenland 2): Die hellenistisch-römische Periode : von Kynoskephalae bis Pharsalos — Berlin, 1907

DOI Page / Citation link: 
https://doi.org/10.11588/diglit.7618#0098

DWork-Logo
Overview
loading ...
Facsimile
0.5
1 cm
facsimile
Scroll
OCR fulltext
Der zweite Makedonische Krieg.

fanten, eine Masse von etwa 1000 Pferden und über 11000 Fufs-
soldaten'), konnte hier zum Angriffe geführt werden gegen 8000 Pha-
langiten, etwa 600 Reiter und bestenfalls 2000 leichtbewaffnete
Thraker2), die noch dazu im Aufmarsche begriffen waren und durch
das sich hier nach Osten zu absenkende Gelände an festem Anein-
anderschliefsen, wie es die Phalanx verlangt, behindert wurden3).
Die einzelnen Abteilungen gerieten schon durch den Stöfs der Ele-
fanten in Verwirrung, und was überhaupt bereits den Kamm der
Hügel überschritten hatte4), wich zurück, erst die Hänge hinan und
dann mit den anderen erst anrückenden Truppen zusammen dem
Lager zu. Ganze Abteilungen ergaben sich oder wurden zusammen-
gehauen.

Aber dadurch war der Sieg mitnichten entschieden. Wie so oft bei
antiken Schlachten schien der entgegengesetzte Ausfall des Kampfes
auf den Flügeln eine dritte endgültige Entscheidung nötig zu machen.
Flamininus hat sie weder vorbereitet noch geleitet. Ein gütiges Ge-
schick hat dem Feldherrn den Sieg in den Schofs geworfen, der sich
von Siegesgefühlen zu nichts entscheidender Verfolgung hinreifsen
liefs. Der Kriegstribun, welcher an diesem Tage die rechte römische
Legion kommandierte6), ist es gewesen, der durch eine Schwenkung

1) Dafs die zweite Legion mit ihrer Ala und Eeiterei hier stand, versteht
sich von selber; die Elefanten Pol. XVIII 23, 7. 25, 5. Die Ätoler zu Fufs müssen
auf diesem Flügel gestanden hahen, weil sie zuerst in das makedonische Lager
einbrachen (Pol. a. a. 0. 27, 4. Plut. Flam. 8). Legion und Ala sind (nach Beilage I
S. 103) 11000 Mann, die Ätoler 600, die Legionsreiter und Alenreiter 1000. Das
ergibt 11 600 Mann zu Fufs und 1000 Reiter.

2) Da die Thraker bei dem Reitergefecht auf dem rechten Flügel nicht
anwesend waren (S. 80, A. 1) und auch später hier nicht genannt werden, müssen
sie auf dem linken Flügel gestanden haben oder als Lagerwache im Lager zurück-
geblieben sein. Die Zahl der Reiter ergibt sich aus derselben Anmerkung, die
Zahl der Phalangiten aus S. 76, A. 4.

8) Das meint Polybios (a. a. O. 25, 6) wohl, wenn er sagt ovn ovai?!-
vki äuvttfjsroi ovit ).nßüv io Tijg tpalttyyos Mwv a^rjfia äiä rag tüv röniav
öiayjQtCas.

*) Dafs das einzelne Abteilungen schon getan hatten, folgt aus Pol. a. a. O.
26, 8: xctTavorjOag rovg 'Put/tttlovg xcact t6 SCottyfxa . . xo'tg ilxQoig ?j'cF(; nQoanO.a£or-
lag, und a. a. O. 25, 6.

5) Pol. a. a. O. 26, 9 f.

«) Vergl. Marquardt, V2 364. — In unserer Stelle liegt wohl eine Bestäti-
gung der dort aufgestellten Ansicht, dafs die ganze Legion jeweils unter einem
einheitlichen Oberbefehle gestanden hat. Wenn ein Tribun 20 Manipeln zur
 
Annotationen