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Kromayer, Johannes [Hrsg.]; Veith, Georg [Hrsg.]
Antike Schlachtfelder: Bausteine zu einer antiken Kriegsgeschichte (Band 2: Antike Schlachtfelder in Griechenland 2): Die hellenistisch-römische Periode : von Kynoskephalae bis Pharsalos — Berlin, 1907

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https://doi.org/10.11588/diglit.7618#0110

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96

Der zweite Makedonische Krieg.

anzunehmen, zu denen für den Makedonischen Krieg nach Livius
31, 19,4 (Annalen) noch 1000 numidische Reiter hinzukamen1).

Wir erhalten damit im ganzen rund 23000 Mann zu Fufs und
2000 Reiter.

Zu dieser Armee sollen nun nach den Annalen unter dem
Konsul Villius (Herbst 199) Ersatztruppen in nicht bekannter Stärke2),
dann unter Flamininus im Frühjahre 198 8000 Fufssoldaten und
800 Reiter3) und endlich im Jahre 197 noch einmal 6000 Mann Fufs-
soldaten und 500 Reiter*) hinzugekommen sein, so dafs die Ersatz-
truppen nach zwei Feldzügen mehr als 14 000 Mann zu Fufs und
1300 Reiter betragen hätten, d. h. fast zwei Drittel der ursprüng-
lichen Armee.

Wären diese Nachrichten in ihrer Gesamtheit richtig, so wäre
entweder die Armee sehr bedeutend über ihren Anfangsstand er-
höht worden, oder man müfste annehmen, dafs sie durch Verluste im
Felde und gleichzeitige Entlassungen ganz enorme Einbufsen erlitten
hätte, welche auf diese Weise wieder ausgeglichen seien.

Beide Annahmen sind abzuweisen. Denn im Jahre 197, über
welches wir aus Polybios zuverlässig unterrichtet sind (s. S. 102),
betrug der Bestand der römischen Armee mit Einschlufs der griechi-
schen Kontigente und der Reiterei auch nur rund 27 000 Mann
(S. 104), und von gröfseren Verlusten könnte nur allenfalls im ersten
Feldzuge 199 die Rede sein, wo aber auch an Einbussen in diesem

1) Im Jahre 197 betrug die Reiterei etwas über 2000 Pferde, S. 102. Wenn
(Liv. 31, 35, 2) zwei Alen Reiterei auf etwa 700 Manu berechnet werden, so läfst
sich daraus kein Schlufs ziehen auf die Gesamtstärke der römisch-latiniscben
Reiterei Ala ist ein ganz allgemeiner Ausdruck. Vergl. Marquardt-Domaszewski
Hdb. V2 400.

2) Liv. 32, 1, 3: in supplementum eius, quantum videretur, ut scriberet, ipsi
permissum.

:i) Liv. 32,8,2 (Annalen): in supplementum legionum tria milia militum
Romanoruin scriberet et trecentos equites, item sociorum et Latini nominis quinquo
milia peditum, quingentos equites. ib. 9, 6 nach Polybios: (Flamininus), Corcyram
tenuit cum octo milibus peditum equitibus octingentis. Nach Plut. Flam. 3, darunter
3000 Veteranen. Auch Ennius X 4 (33G): insigneita fere tum milia militum
octo duxit, kann doch wohl trotz Nieses Zweifel (II 610, 1) nur hierher gezogen
werden.

4) Liv. 32,28, 10: 6000 Mann, 300 Reiter, ib. 27,2: 200 Reiter. Beides
aus den Annalen.
 
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