Universitätsbibliothek HeidelbergUniversitätsbibliothek Heidelberg
Metadaten

Kromayer, Johannes [Hrsg.]; Veith, Georg [Hrsg.]
Antike Schlachtfelder: Bausteine zu einer antiken Kriegsgeschichte (Band 2: Antike Schlachtfelder in Griechenland 2): Die hellenistisch-römische Periode : von Kynoskephalae bis Pharsalos — Berlin, 1907

DOI Seite / Zitierlink: 
https://doi.org/10.11588/diglit.7618#0121

DWork-Logo
Überblick
loading ...
Faksimile
0.5
1 cm
facsimile
Vollansicht
OCR-Volltext
Beilage II. Zur Chronologie des zweiten Makedonischen Krieges. 107

wahrscheinlich aher noch etwas später. Denn sonst hätten sich
die beiden Armeen in der Ebene von Monastir doch zu lange
gegenüber gestanden und den geschilderten Positionskrieg geführt, da
es erst im Anfang Juli zu der Schlacht an den Tschernasümpfen ge-
kommen ist (S. 21). Zu derselben Zeit fallen die Dardaner in die
makedonische Ebene ein (Liv. 31, 38, 8). Der Rückzug des Königs
in das Hügelland von Banitza, die Kreuz- und Querzüge der Römer
im Norden und Osten der Ebene von Monastir, der Überfall bei
Pluinna, die Standlager am Erigon, alles das mufs wieder längere
Zeit in Anspruch genommen haben, so dafs wir mit dem Gefechte von
Banitza an das Ende August oder Anfang September zu gehen ge-
nötigt sind (S. 26), und der Rückzug der Römer, sowie die Züge
gegen die Dardaner und Ätoler etwa in den September bis Oktober
fallen würden. Dafs die Ätoler nicht früher eingefallen sind, er-
klärt sich daraus, dafs sie sich erst auf die Nachricht von
dem Siege an den Tschernasümpfen zum Aufbruche entschlossen
hatten (Liv. 31, 40, 9). Anderseits läfst sich ihr Einfall auch nicht
später ansetzen, weil Philipp nach demselben im Herbste noch die
Belagerung von Thaumakoi begann, die er erst bei Beginn des Winters
aufgab (hiems iam instabat, Liv. 32, 4, 7).

2. Der Feldzug 198.

Das erste Ereignis dieses Feldzuges ist die Besetzung der
Aoospässe durch Philipp. Es erfolgte principio veiis (Liv. 32, 5, 9).

Wenn man in Betracht zieht, dafs zur Besetzung dieser Engen
die Überschreitung der Pindospässe nötig war, welche 1500 Meter
und darüber hoch sind1), so wird man den Beginn dieser Operation
nicht vor den Anfang des Monats April setzen dürfen. Anderseits
aber auch nicht sehr viel später, da Philipp daran lag, vor Aufbruch
der Römer aus dem Winterlager zur Stelle zu sein, und ihm dies
auch tatsächlich gelungen ist (Liv. 32, 6, 1).

l) s. S. 3G. Auf dem Passe von Metzowo fand Philippson noch am
30. April Schnee, dessen Mächtigkeit ein solche war, dafs er mit seinem Stocke
ihn nicht zu durchstechen vermochte (31, 203). Allerdings war das ein besonders
Ungünstiges Jahr (s. ib. S. 205). — Auch der Beginn des Feldzuges 197 läfst
diesen Termin als den frühest annehmbaren erscheinen. Damals zog Philipp seine
Armee erst zur Zeit des Frühjahrsäquinoktiums iu Dion selber, also in der
Heimat zusammen und exerzierte die neuen Rekruten ein (s. S. 110J.
 
Annotationen