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Kromayer, Johannes [Hrsg.]; Veith, Georg [Hrsg.]
Antike Schlachtfelder: Bausteine zu einer antiken Kriegsgeschichte (Band 2: Antike Schlachtfelder in Griechenland 2): Die hellenistisch-römische Periode : von Kynoskephalae bis Pharsalos — Berlin, 1907

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https://doi.org/10.11588/diglit.7618#0122

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Der zweite Makedonische Krieg.

Villius zieht nun vor die Stellung und liegt vor ihr „per multos
dies" (Liv. 32, 6, 4); dann langt Flamininus an1), von dessen An-
kunft bis zur Entscheidung etwa fünfzig Tage vergangen sind 2).

Man kommt damit für die Schlacht bei den Pässen frühestens
auf Anfang bis Mitte Juni. Nun fand aber die Umgehung, vor der
Schlacht bei einem Vollmonde statt (Liv. 32, 11, 9), und da damals
der Vollmond im Juni auf den 24. fiel, so ist, wie schon Matzat,
Rom. Zeitrechnung, S. 179 richtig gesehen hat, der 25. Juni der Tag
der Schlacht gewesen.

Die nach dem Siege abgeschickte Expedition des Athamanen-
königs Amynander nach Thessalien, welche noch vor Ablauf von Flami-
ninus' Aufenthalt in Epiros beendigt war, da sich Amynander mit
seinen Truppen auf dem Kerketiosberge, der Ryra, einfand, um den
Konsul nach Thessalien zu geleiten (S. 53), hat nun mindestens
etwa einen Monat gedauert. Denn erst auf die Kunde von dem Siege
der Römer hatte sich Amynander im Hauptquartiere eingefunden,
(post famam prosperae pugnae. Liv. 32, 13, 5), d. h. bei der Ent-
fernung seines Landes frühestens nach 8 — 10 Tagen. Der Marsch
vom Hauptquartier nach Thessalien und wieder zurück zum Sammel-
punkt auf der Kyra nahm wieder etwa 10 Tage in Anspruch 3), und
den Einfall nach Thessalien selber mufs man gleichfalls auf mindestens
ebensolange Zeit ansetzen, da die Belagerung von Gomphi selber
mehrere Tage dauerte (aliquot dies) und aufserdem noch eine Reihe

i) Dafs Flamininus nach seinem Amtsantritt, dem 15. März, noch längere
Zeit durch Prodigien und andere Geschäfte in Rom zurückgehalten wurde (Liv.
32, 9, 1), läfst sich chronologisch hier nicht verwerten, da der März damals in den
Spätherbst fiel, s. S. 112.

40 Tage liegt er, sine ullo conatu, vor den Pässen (Liv. 32, 10, 1);
dann folgt die Verhandlung mit Philipp, dann postero die (§ 9) ein vergeblicher
Sturm, dann das Anerbieten der Umgehung und die dreitägige Umgehung
selber (12, 1).

3) Uer Marsch vom Drynostal bis Gomphi beansprucht 7 Tage. Denn

Hierzu die Bei-von Tepeleni bis Jannina sind 125 Kilometer — also etwa 3 — 4 Tage — von
karte y. Karle 2. Jannina durchs Gebirge mindestens wieder 3—4 Tage. Denn auf dem kürzesten

Wege, d. h. über Kontowrachi Pramanta, Melissurgi, Theodoriana, Greveno sind
im Anschlufs an Philippsons Angaben (31, 228. 260. 436 ff.) 21% Stunden — also
2-3 Tage — und von da über Vitsista, Porta Pazari bis Gomphi noch etwa
45 Kilometer, also ein starker Tagemarsch. Der Rückmarsch von Gomphi durchs
Gebirge bis auf die Strafse Jannina-Metzowo wird auch nicht unter 3 Tagen zu
machen sein. Über den Weg und die Lage des Kerketios s. oben S. 55 A. 1-
 
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