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Kromayer, Johannes [Hrsg.]; Veith, Georg [Hrsg.]
Antike Schlachtfelder: Bausteine zu einer antiken Kriegsgeschichte (Band 2: Antike Schlachtfelder in Griechenland 2): Die hellenistisch-römische Periode : von Kynoskephalae bis Pharsalos — Berlin, 1907

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https://doi.org/10.11588/diglit.7618#0123

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Beilage II. Zur Chronologie des zweiten Makedonischen Krieges. 1(j9

von anderen kleinen Ortschaften, wie Phaeca, Argenta, Pherinion,
Timaron, Ligynae, Stimo, Lampson genommen wurden (Li?. 32, 14, 3.)

So mufs der Aufenthalt des Flamininus in Epiros mindestens
bis Ende Juli gedauert haben, und sein Übergang über den Pindos
kann also frühestens in den Anfang August gefallen sein.

Die Bestürmung von Phaloria, der ersten thessalischen Stadt,
die man traf, dauert dann mindestens einige Tage (oppugnatio con-
tinua non nocte non die intermissa, Liv. 32, 15, 2), der Marsch nach
Gomphi, die Herstellung der Verbindung mit der Flotte in Anibrakia
bis zum Aufbruche nach Atrax haben über einen halben Monat in
Anspruch genommen1). So erhalten wir für den Beginn der Belage-
rung dieser Stadt etwa Ende August; für ihre Dauer können wir
wohl gut ein bis zwei Monate ansetzen (consul oninium spe
longiorem . . oppugnationem habuit, Liv. 32, 17, 4). Die Nieder-
werfung der Mauer durch den Widder, die Kämpfe in der Bresche,
die Konstruktion eines grofseu Belagerungsturmes, dafs alles mufs
Zeit in Anspruch genommen haben. Die Eroberung der kleinen
Städte in Phokis vor Bezug der Winterquartiere in Antikyra würde
dann Ende Oktober bis Anfang November zu setzen sein (Liv. 32, 18).

Der Feldzug 197.

Die chronologische Anordnung der Ereignisse des Feldzuges 197
bietet in einem Punkte eine nicht unerhebliche Schwierigkeit.

Die Schlacht bei Kynoskephalä ist nach einer Äufserung des
Polybios in die Zeit der Getreidereife gefallen (XVIII 20, 3: ouevöcov
nQoyMiaydslQai xbv ev ty JExoTovooaiq alrov. Trotzdem ist
nach der, wie es scheint, übereinstimmenden Darstellung des Livius
und Polybios die Nachricht von dem Siege erst gegen den Ausgang
des Amtsjahres (exitu ferme anni, Liv. 33, 24, 3) nach Rom gelangt,
die Verhandlung über den Frieden erst nach der Designation der
neuen Konsuln geführt2) und der Abschlufs gar erst nach ihrem
Antritte erreicht worden (Liv. 33, 25, 43 inito consulatu).

') Der Weg mufs der über Musaki, Liaskowo, Knisowo, Kaientini nach Atta
gewesen sein. Philippson (31, 390 ff.) machte ihn in 5 Tagen bei durchschnittlich
G| ständigem Ritte. Unter Anrechnung eines ttuhetages und eines Tages zum
Empfang des Getreides erhält man 12 Tage hin und zurück. Das ist das Mini- 111
"mm für eine Transportkolonne.

2) Nach Polybios XVIII 42 (25) sind die Gesandtschaften aus Griechen-
land sogar erst im Anfang des Amtsjahres 190 nach Horn gekommen Sn fni
 
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