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Kromayer, Johannes [Hrsg.]; Veith, Georg [Hrsg.]
Antike Schlachtfelder: Bausteine zu einer antiken Kriegsgeschichte (Band 2: Antike Schlachtfelder in Griechenland 2): Die hellenistisch-römische Periode : von Kynoskephalae bis Pharsalos — Berlin, 1907

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https://doi.org/10.11588/diglit.7618#0134

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J20

Der zweite Makedonische Krieg.

neu vorbereitenden Angriffe nicht mehr gewachsen und weicht lang-
sam aus seiner Position1).

Nun überschaut Pelopidas von oben das Schlachtfeld2), sieht
wie das ganze feindliche Heer in Unruhe und Verwirrung gerät, wie
Alexander die Unordnung auf seinem rechten Flügel") persönlich zu
hemmen sucht, und stürzt sich mit der ganzen Wut seiner aufwallen-
den Leidenschaft auf den Tyrannen. Den Speeren der Leibwache
erliegt der mutige Freiheitsheld, ehe die Thessaler von den eroberten
Hügeln her4) ihrem grofsen Führer folgen können.

Aber der Sieg ist gewonnen; von Norden her durch Pelopidas
und seine Scharen, von Süden durch die Reiter bedrängt6) und ge-
worfen, löst sich die ganze Phalanx des Alexander auf und jagt in wilder
Flucht nach Pherä zu, von der Reiterei weithin durch die Ebene
verfolgt (öicb^avveg sah nXelatov).

Die Anlage und der Gang dieser Schlacht kann, nachdem auf
diese Weise ein Bild gewonnen ist, in mehrfacher Beziehung auf be-
sonderes Interesse Anspruch erheben.

Zunächst ist es klar, dafs hier dasselbe Schlachtschema vorliegt
wie bei Leuktra und Mantinea, indem nämlich auch bei Kynos-
kephalä zuerst nur der eine Flügel ins Gefecht geführt wird, der
durch seinen Stöfs den Gegner über den Haufen rennt, durch Ein-
schwenken das Zentrum von der Flanke packt und die Schlachtreihe
aufrollt. (Man vergleiche das Kapitel über die kriegsgeschichtliche
Bedeutung des Epominondas. Bd. I S. 76 ff.). Aber ein doppelter
Unterschied macht sich hier doch alsbald bemerkbar.

Es ist diesmal die Reiterei, welche den Stöfs zu führen hat,
und abweichend von den beiden genannten Schlachten ist der rechte
Flügel der Angriffsflügel. Beides ist später in den Schlachten
Alexanders des Grofsen stehend geworden, und so erscheint Kynos-
kephalä als deren unmittelbarer Vorgänger.

>) § 8: xctl äio fj.iv rj Tgctg unixqovaavro nooaßolvs, b^ävttS <K xctl iovtov;
InißcUvovias tüpcuffTtoj xctl rrjv innov imb z% ätw'ifbig ävaoi Q^cpova «v, c'iSav
Inl axtko; noiovfitvoi xi\v avaxo'jQriaiv.

2) änb t(öv crxgtov xartädv.

s) § 10: inl tov äe'gioü nuqa&UQQvvovT«.

*) §12: änb t<5v Xoq>u>v.

6) o'i re Inntis nqooeXeioavTig.
 
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