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Kromayer, Johannes [Hrsg.]; Veith, Georg [Hrsg.]
Antike Schlachtfelder: Bausteine zu einer antiken Kriegsgeschichte (Band 2: Antike Schlachtfelder in Griechenland 2): Die hellenistisch-römische Periode : von Kynoskephalae bis Pharsalos — Berlin, 1907

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https://doi.org/10.11588/diglit.7618#0166

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152

Der Syrisch-römische Krieg.

ihnen Wurfmaschinen auf der Mauer dienen (S. 147), unter deren
Schutz sie ihre Stellungen voll ausnutzen konnten. Das Zentrum
hildeten im ersten Treffen gleichfalls leichte Truppen, Speerwerfer
und Peltasten, die nach makedonischer Art bewaffnet waren; im
zweiten stand die Phalanx auf dem vorderen Walle1).

Den rechten Flügel nahmen im ersten Treffen die Elefanten und
Keiter ein, im zweiten standen andere, nicht genau bezeichnete Truppen.
Das Intervall zwischen den beiden Treffen war gering2).

Die ganze Länge der Aufstellung dürfte 1200 Meter nicht über-
schritten haben, eine Länge, welche für eine Armee von 10000 Mann
mit Elefanten in einer hügeligen Stellung durchaus angemessen er-
scheint (vergl. Bd. I S. 320).

Wenn wir dabei in Betracht ziehen, dafs die leichten Truppen
des linken Flügels in ihrer dominierenden Flankenstellung gewifs
über den Durchschnitt lose aufgestellt waren und doch nach der Ge-
ländeformation einen verhältnismäfsig bedeutenden Teil der Front ein-
genommen haben müssen, so erkennen wir, dafs die zum Nahkampfe
bestimmten Teile, das Zentrum und der rechte Flügel, notwendiger-
weise verhältnismäfsig tief gestanden haben müssen.

Die Idee der ganzen Verteidigungsschlacht ist danach völlig
klar. Durch das auf beiden Flanken durch Fels und Meer völlig un-
gangbare Gelände sollte eine Überflügelung unmöglich gemacht und
so der Gegner an der wirksamsten Verwendung seiner Übermacht
gehindert werden, während anderseits der gewählte Terrainabschnitt
gerade hinreichte, die eigenen Truppen voll ins Gefecht zu bringen.
Durch die Anlehnung an die Verschanzungen im Rücken sollte ferner

J) Liv. a. a. 0.: levis armaturae partem ante vallum in primo locavit, tum
Macedonum robur, quos sarissophoros appellabant, velut firmamentum circa ipsas
niunitiones constituit. Ebenso Appian Syr. 18: rovg /uiv xpü.obg xal nil.raajäs tiqo-
fxa/sadai xfj? (f,äi.ctyyog Ixüevaev, avrrjv ä' fOTtjGi tiq'o tov aioeaontSov. Darüber,
dafs die Stellung der Phalanx von Anfang an auf dem Walle gewesen ist, s. S. 153
A. 2. Dafs auch im ersten Treffen nach makedonischer Art gerüstete Krieger
stehen, deutet Livius dadurch an, dafs er die Phalanx Jlacedonum robur nennt,
und Appian macht es durch die Bezeichnung des ersten Treffens als ntlxaaxai
noch deutlicher. Denn die nilxaaxai sind ebenso wie die Sarissophoren Make-
donier.

2) Liv. a. a. 0.: ab dextro Macedonibus ad ipsum munimentorum finem . . .
elephantos cum adsueto praesidio posuit, post eos equites, tum modico intervallo
relicto ceteras copias in secunda acie. Entsprechend App. a. a. 0,
 
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