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Kromayer, Johannes [Hrsg.]; Veith, Georg [Hrsg.]
Antike Schlachtfelder: Bausteine zu einer antiken Kriegsgeschichte (Band 2: Antike Schlachtfelder in Griechenland 2): Die hellenistisch-römische Periode : von Kynoskephalae bis Pharsalos — Berlin, 1907

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https://doi.org/10.11588/diglit.7618#0218

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204 Der Syrisch-römische Krieg.

Wagen zu den Ihrigen hinrissen, gerieten zuerst die Kamele in Un-
ordnung, welche neben den Sichelwagen standen; und nach ihnen
die Panzerreiter, welche bei ihrer schweren Bewaffnung den Sicheln
nicht leicht ausweichen konnten. (9) So entstand schon viel Lärm
und mannigfache Verwirrung, die hier begann, sich aber auf das ganze
erste Treffen (ßevalxfuov, vergl. S. 183 A. 2) verbreitete, und gröfsere
Angst, als der Bedeutung der Sache entsprach. (10) Denn bei der
grofsen Entfernung und der dichten Masse und dem wirren Geschrei
und der grofsen Angst war das, was wirklich vorging, nicht einmal
denen, die nahe dabei waren, erkennbar, die Aufregung aber ver-
pflanzte sich auf alle folgenden in immer gröfserem Mafse.

34: Als dem Eumenes so der Anfang gut gelungen und der
Baum zwischen den Heeren (jASValxfuov), soweit die Kamele und
Wagen reichten, leergeworden war, führte er die eigenen Beiter so-
wie die römischen und italischen, welche ihm zugeteilt waren, gegen
die gegenüberstehenden Gallier und Kappadokier und die anderen ge-
mischten Hilfstruppen (vergl. dazu S. 189 A. 3), indem er laut die
Seinen zum Angriff auf die unerfahrenen und von ihren Vorkämpfern
entblöfsten Gegner aufforderte. (2) Die aber folgten; und da der
Einbruch mit aller Wucht geschah, jagten sie jene und die neben
ihnen stehenden Panzerreiter, welche schon längst durch die Wagen in
Unordnung gekommen waren, in die Flucht. Manche aber, welche wegen
der Schwere nicht fliehen und umwenden konnten, erreichten sie und
hieben sie nieder. (3) So ging es auf dem Flügel links von der
Phalanx. (4) Bechts aber, wo Antiochos selber stand, durchbrach er
die Schlachtreihe der Kömer und verfolgte sie weit.

35: Die makedonische Phalanx aber, deren Aufstellung in engem
und tiefem Baume mit Flankierung von Beiterei gedacht war, nahm,
als sie auf beiden Seiten von Beitern entblöfst war, die Leichten,
welche vor ihrer Front kämpften, indem sie Baum gab, in sich auf
und schlofs sich dann wieder. (2) Als aber Domitius sie mit vielen
Beitern und Leichten ohne Mühe eingeschlossen hatte, da sie ja ein
dichtgedrängtes Viereck bildete, konnte sie weder vorgehen noch ihre
tiefe Aufstellung ändern und litt stark. (3) Und sie waren zornig,
dafs sie ihre Kriegserfahrung nicht anwenden konnten und den Feinden
von allen Seiten her ein gutes und leichtes Ziel boten. (4) Gleich-
wohl fällten sie die Sarissen nach den vier Seiten in dichter Keihe
und forderten die Börner zum Nahkampfe heraus und sahen immer
 
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