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Kromayer, Johannes [Hrsg.]; Veith, Georg [Hrsg.]
Antike Schlachtfelder: Bausteine zu einer antiken Kriegsgeschichte (Band 2: Antike Schlachtfelder in Griechenland 2): Die hellenistisch-römische Periode : von Kynoskephalae bis Pharsalos — Berlin, 1907

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https://doi.org/10.11588/diglit.7618#0235

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Beilage III. Zur Chronologie des Römisch-syrischen Krieges. 221

In der Mitte des Winters (hieme, quae tum fere media erat,
Liv. 36, 6, 10) wird dann der Feldzug gegen Thessalien beschlossen
und Ätolern wie Athamanen Termin zur Heeresversammlung bei
Phei 'ä angesetzt, vor ihrer Ankunft noch der Tumulus auf dem Schlacht-
felde von Kynoskephalä errichtet (Liv. 36, 8, 2 f.). Zehn Tage dauerte
dann die Belagerung von Pherä (intra decimum diem quam Pheras
venerat Liv. 36, 10, 1); dann geht es nach Krannon, von da nach
Westthessalien, Kierion und Metropolis, endlich wird der Marsch des
Hauptheeres (Liv. 36, 10, 1. 2) nordostwärts zurück nach Larissa ge-
lenkt. Zu gleicher Zeit haben Detachements von den Truppen des
Königs selber, ferner von den Ätolern und Athamanen Skotussa, den
noch freien Teil des westlichen Thessaliens am oberen Peneos und ein
Stück von Perrhäbien im Norden unterworfen. Widerstand ist hier
nirgends mehr geleistet worden1). Nur Larissa, Atrax, Gyrton sind
noch frei. Vor Larissa finden sich alle Abteilungen wieder zusammen;
aber der König verweilt hier nur einen Tag (Liv. 36, 10, 13), weil ein
römisches Entsatzkorps auf dem Melunapafs erschienen ist und er sich
in der Winterzeit auf keine langdauernde Belagerung mehr einlassen
will2). Bei den kleinen Entfernungen und den schnellen Erfolgen des
Königs (Iiis raptim peractis Liv. 36, 5, 6) wird man die Zeit nach der
Eroberung von Pherä auf kaum mehr als 14 Tage veranschlagen
dürfen. Die Expedition hat dann etwa den Januar ausgefüllt. Dann

oeam); den ersten Teil vielleicht zur See (Liv. 35, 43, 8: Phalara inde Lamiam).
Bei der zweiten ist der ganze Weg von Demetrias bis Chalkis von dem Haupt-
heere zu Fufs gemacht (Liv. 35,50, 7: cum omni classe Polyxenidam mittit ipse
Paucos post dies sex milia suorum militum . . . duxit). Das ergibt schon fast einen
Monat Marschtage. — Verhandlungen in Lamia Liv. 35, 45 f. — Beratungen wegen
Absendung von Gesandten nach Achaja usw. nach der ersten Expedition nach
Chalkis Liv. 35,47, 2; Unternehmung der zweiten nach dem Scheitern der Mission
■Liv. 35, 50, 6. — Gesandtschaften in Chalkis und Reise nach Theben Liv. 36, 5. 6.

') Liv. 36,10,5. — Als Eroberung der Athamanen wird hier nur Pellinüum
genannt, während die Römer ihnen kurz darauf auch die Städte Äginion, Erikinion,
Gomphoi, Silana, Trikka, Meliböa, Phaloria wiederabnehmen (Liv. 36, 13, 6), also
ganz Westthessalien. Das ist wohl mit Niese II 652, 5 so zu erklären, dafs die
Athamanen diese Städte schon im Frieden von 197 erhalten hatten.

2) Liv. 36, 10, 10: App. Claudius ... in iugum montium, quod super Gonnos
est, pervenit. Gounoi liegt am Eingang des Tempetales, vom Pafs aus sah man in
Larissa die Wachtfeuer. Es ist m. W. die einzige ausdrückliche Erwähnung des
Melunapasses }m Altertum. — Die Worte des Livius 36, 10, 13: hiemem instare
smd bei Matzat S. 197 richtig als Übersetzungsfehler des Livius erklärt.
 
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