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Kromayer, Johannes [Hrsg.]; Veith, Georg [Hrsg.]
Antike Schlachtfelder: Bausteine zu einer antiken Kriegsgeschichte (Band 2: Antike Schlachtfelder in Griechenland 2): Die hellenistisch-römische Periode : von Kynoskephalae bis Pharsalos — Berlin, 1907

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https://doi.org/10.11588/diglit.7618#0236

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222

Der Syrisch-römische Krieg.

geht der König nach Chalkis und Böotien zurück in die Winter-
quartiere (Liv. 36, 11, 1 — 3).

Mit dem Anfange des Frühlings ist er aber schon wieder auf
den Füfsen (principio veris Liv. 36, 11, 4 = App. Syr. 16). Er kon-
zentriert seine Truppen bei Chäronea und läfst sie durch das innere
Atolien nach Akarnanien gehen, wo sie bis Tyrrheon gelangen (Liv.
36, 11, 4 f.; 12,7). Diese Entfernung ist unter Berücksichtigung des
schwierigen Gebirgslandes auf über 200 Kilometer, der Rückmarsch
an die Thermopylen auf fast 200 Kilometer, die Zeit daher auf etwa
20 Marschtage zu veranschlagen.

Die Zeit des Aufenthaltes des Königs in Akarnanien fiel in die
Periode des tempus anni iam maturum adnavigandum (Liv. 36, 12, 11).
Also Ende März1), so dafs wir als die Zeit dieser akarnanischen Ex-
pedition etwa Anfang März bis Anfang April ansetzen können.

Während dieser Abwesenheit des Königs brachen die Römer in
Thessalien ein (Liv. 36, 13,3: in Acarnania tum Antiochus erat).

Der Konsul Glabrio hatte seiner Armee den Versammlungstermin
nach Brundisium bereits auf den 26. Januar angesetzt. Das Datum
steht darum ganz fest, weil durch die im folgenden Jahre stattgehabte
Sonnenfinsternis die Kalenderverschiebung bis auf den Tag konstatiert
werden kann2). Wir haben daher den Übergang über das Ionische
Meer wohl jedenfalls noch in den Februar zu setzen3), und da die

') Neumarm-Partsch fährt nach den ohen S. 220 A. 1 zitierten Worten fort:
„Noch um die Zeit des Frühlingsäquinoktiums kann man mit einiger Sicherheit
auf einen bösen Südsturm rechnen, den „Vierzig Heiligensturm" der Neu-
griechen."

2) Liv. 36,3, 13: Brundisium idibus Mais convenirent. — Über die Sonnen-
finsternis am 11. Quinctilis = 14. März 190 s. oben S. 112. Danach fallen die Iden
des Mai 191 entweder auf den 4. Januar oder auf den 26., je nachdem das Jahr
den Schaltmonat gehabt hat. Da der 4. Januar für die Versammlung des Heeres
zu früh erscheint, so bleibt nur der 26. übrig. Das Ende des Amtsjahres des
Glabrio fällt nach derselben Berechnung bestimmt auf den 17. November 191, da
für die Zeit vom 11. Quinctilis bis zum Schluls des Amtsjahres Glabrios am
14. März rückwärts gerechnet die Frage des Schaltmonats, der ja im Februar ein-
gelegt wurde, nicht in Betracht kommt.

3) Dem widerspricht nicht, dafs die Achäer in ihrer im November stalt-
findenden Herbstversammlung (Freeman S. 648) dem Antiochos den Krieg erklärt
haben wollen raioaprivco nQomQOV rrjg 'Pw/ucttiov äiaßciaeo); (Pol. XXXIX 3 (14 Hu.), 8.
Denn von November bis Februar konnte man bei gutem Willen 4 Monate rechnen.
App. Syr. 15,31: ws S:ua xio ijQi äiaßalovvrtg.
 
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