2. Der Feldzug vom Jahre 170.
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gestützt auf das treugebliebene Küstenland, von Illyricura, den Fort-
schritten des Klevas in Epiros entgegenzutreten1). Er hatte mit
seinem Korps, verstärkt durch 6000 Mann epirotischen Aufgebotes,
gerade damals einen Vorstofs gemacht und war mit der Belagerung
von Phanote, ohne Zweifel dem heutigen Gardiki, der ersten auf
seinem Wege liegenden feindlichen Stadt2), beschäftigt. Die Kunde
vom Anmarsch des Königs verjagte ihn, und auf dem Rückzüge
brachte ihm Klevas eine empfindliche Schlappe bei3). Das Molosser-
land blieb in den Händen der Makedonien —
Wenn wir die erwähnten Winterunternehmungen des Königs
unter gemeinsamen Gesichtspunkten betrachten, so fallen sie noch in
den Rahmen des kleinen Krieges, der hier allerdings mit bedeutenden
Detachements und in unge\vöhnlicb grofsem Stile geführt wird. So-
wohl die Expeditionen nach Iilyrien, als die nach Epiros und Ätolien
hatten in erster Linie den Zweck, die Verbindung der römischen
Armee mit ihrer Hauptbasis Italien zu bedrohen. Die Piratenschiffe
des Gentios konnten den Nachrichtendienst und die Transportschiffe
von Brundisium nach Apollonia ernstlich gefährden4); der kürzeste
1) Die Detachierung des Appius mit 4000 Mann aus Thessalien hat Liv. 43,
9, 6 f. aus den Annalen, weshalb die Zahl seiner Truppen ohne Verlafs ist ebenso wie
sein Zug nach Lychnidos. In den aus Polybios erflossenen Nachrichten tritt Appius
nur in Epiros auf. Die Verwechselung der Annalen stammt daher, dafs er seine
Basis im Küstenlande von Iilyrien hatte, wo er seine Truppen denn auch in
Winterquartiere legt (Liv. 43, 23, 2—7), und von wo er später dem Prätor Auicius
zuzieht (Liv. 44, 30, 7.)
2) Phanote nach Leake (I, 72) gleich Gardiki etwa 14 Kilometer nordwestlich
von Argyrokastro. In dieser Gegend mufs es jedenfalls gelegen haben. Zu den
von Leake augeführten Gründen kommt noch hinzu, dafs auch Anicius auf seinem
Einmarsch von Iilyrien auf Phanote als erste feindliche Stadt stiefs (Liv. 45, 26, 3).
Da Antigonea (Tepeleni) noch zu den Römern hielt (Liv. 43, 23, 4) und Anicius
von Phanote aus unmittelbar ins Gebiet der Molosser d. h. im Drynostal aufwärts
zieht, so ist damit die ungefähre Lage der Stadt gegeben.
3) Liv. 43, 23, 1 — 7. Seine Verluste werden auf 1200 Mann angegeben
Dann zieht sich der Krieg nach Antigonea, wo Klevas mit Hilfe des epirotischen
Sandsturmes die Gegner in einen Hinterhalt lockt und wieder 1100 Mann er-
sehlägt und fängt.
*) Deshalb rät der makedonische Unterhändler auch dem Gentios (Pol. XXIX
1): [idXiBTU . . 7iaottay,ivä£taftai tiqö; zrjv xiirit f)ä).aixav fxä/rjV tüv yctQ 'P(i>/xa(o>v
"S rO.og unttQaaxtixov ovtwv nqbg tovto lö /j£qo; . . . üxorni näv rb nnoTt&iv tm-
X(k<Jdrota&at,.
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gestützt auf das treugebliebene Küstenland, von Illyricura, den Fort-
schritten des Klevas in Epiros entgegenzutreten1). Er hatte mit
seinem Korps, verstärkt durch 6000 Mann epirotischen Aufgebotes,
gerade damals einen Vorstofs gemacht und war mit der Belagerung
von Phanote, ohne Zweifel dem heutigen Gardiki, der ersten auf
seinem Wege liegenden feindlichen Stadt2), beschäftigt. Die Kunde
vom Anmarsch des Königs verjagte ihn, und auf dem Rückzüge
brachte ihm Klevas eine empfindliche Schlappe bei3). Das Molosser-
land blieb in den Händen der Makedonien —
Wenn wir die erwähnten Winterunternehmungen des Königs
unter gemeinsamen Gesichtspunkten betrachten, so fallen sie noch in
den Rahmen des kleinen Krieges, der hier allerdings mit bedeutenden
Detachements und in unge\vöhnlicb grofsem Stile geführt wird. So-
wohl die Expeditionen nach Iilyrien, als die nach Epiros und Ätolien
hatten in erster Linie den Zweck, die Verbindung der römischen
Armee mit ihrer Hauptbasis Italien zu bedrohen. Die Piratenschiffe
des Gentios konnten den Nachrichtendienst und die Transportschiffe
von Brundisium nach Apollonia ernstlich gefährden4); der kürzeste
1) Die Detachierung des Appius mit 4000 Mann aus Thessalien hat Liv. 43,
9, 6 f. aus den Annalen, weshalb die Zahl seiner Truppen ohne Verlafs ist ebenso wie
sein Zug nach Lychnidos. In den aus Polybios erflossenen Nachrichten tritt Appius
nur in Epiros auf. Die Verwechselung der Annalen stammt daher, dafs er seine
Basis im Küstenlande von Iilyrien hatte, wo er seine Truppen denn auch in
Winterquartiere legt (Liv. 43, 23, 2—7), und von wo er später dem Prätor Auicius
zuzieht (Liv. 44, 30, 7.)
2) Phanote nach Leake (I, 72) gleich Gardiki etwa 14 Kilometer nordwestlich
von Argyrokastro. In dieser Gegend mufs es jedenfalls gelegen haben. Zu den
von Leake augeführten Gründen kommt noch hinzu, dafs auch Anicius auf seinem
Einmarsch von Iilyrien auf Phanote als erste feindliche Stadt stiefs (Liv. 45, 26, 3).
Da Antigonea (Tepeleni) noch zu den Römern hielt (Liv. 43, 23, 4) und Anicius
von Phanote aus unmittelbar ins Gebiet der Molosser d. h. im Drynostal aufwärts
zieht, so ist damit die ungefähre Lage der Stadt gegeben.
3) Liv. 43, 23, 1 — 7. Seine Verluste werden auf 1200 Mann angegeben
Dann zieht sich der Krieg nach Antigonea, wo Klevas mit Hilfe des epirotischen
Sandsturmes die Gegner in einen Hinterhalt lockt und wieder 1100 Mann er-
sehlägt und fängt.
*) Deshalb rät der makedonische Unterhändler auch dem Gentios (Pol. XXIX
1): [idXiBTU . . 7iaottay,ivä£taftai tiqö; zrjv xiirit f)ä).aixav fxä/rjV tüv yctQ 'P(i>/xa(o>v
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