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Kromayer, Johannes [Hrsg.]; Veith, Georg [Hrsg.]
Antike Schlachtfelder: Bausteine zu einer antiken Kriegsgeschichte (Band 2: Antike Schlachtfelder in Griechenland 2): Die hellenistisch-römische Periode : von Kynoskephalae bis Pharsalos — Berlin, 1907

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https://doi.org/10.11588/diglit.7618#0344

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Der Krieg gegen Perseus.

schildner (Leucaspides) zu führen. Das war das Zentrum der Feinde.
(3) Auf den rechten Flügel, wo am Flusse das Treffen begonnen
hatte, führte er die Elefanten und die [beiden] Alen der Bundes-
genossen. Und hier begann auch die Flucht der Makedonier . . .
(5) Dem Angriff der Elefanten folgten auf dem Fufse die Latiner
und warfen den linken Flügel. (6) Im Zentrum warf die zweite
Legion durch einen Angriff die Phalanx auseinander, und es war
keine deutlichere Ursache des Sieges vorhanden als die, dafs viele
einzelne Treffen hier und da geliefert wurden, welche die wogende
Phalanx zuerst in Unordnung brachten und dann ganz auseinander-
rissen, während ihre Kraft, wenn sie zusammenbleibt und von Lanzen
starrt, unwiderstehlich ist. (7) Wenn man aber in flüchtigem Angriff
sie zwingt, die lange7 unhandliche Lanze seitlich zu wenden, so werden
sie schon verwirrt, entsteht aber gar in der Flanke oder im Rücken
eine drohende Gefahr, so geraten sie ganz aus Rand und Band.
(8) So mufsten sie damals gegen die abteilungsweise angreifenden
Römer auch ihrerseits mit vielfach unterbrochener Phalanx vorgehen;
und die Römer schoben sich dazwischen, wo sich nur eine Lücke
öffnete. (9) Wenn sie dagegen alle zusammen in der Front gegen
die Phalanx angestürmt wären, so hätten sie sich, wie es den Pälig-
nern ging, die im Anfange der Schlacht unvorsichtig gegen die
Peltasten vorgingen, an den Lanzen aufgespiefst und der geschlosse-
nem Phalanx nicht standhalten können. 42, (1) Während so die
Fufssoldaten überall niedergemacht wurden, aufser einigen, die die
Waffen wegwarfen und flohen, verliefs die Reiterei fast unversehrt
das Schlachtfeld. Der König floh selber zuerst (2) und eilte von Pydna
mit seinen Leibregimentern nach Pella; sofort folgte Kotys und
die Reiterei der Odrysen. (3) Auch die anderen Regimenter ritten
in voller Ordnung ab, weil die dazwischenstehenden Fufstruppen,
deren Niedermetzelung die Sieger aufhielt, die [römische] Reiterei
die Verfolgung hatte vergessen lassen. (4) Lange wurde die Phalanx
von vorn, den Seiten und hinten her niedergemacht. Zuletzt flohen
die, welche entkommen waren, ohne Waffen ans Meer; einige wateten
ins Wasser hinein, streckten die Hände zu den Flottensoldaten aus und
baten flehentlich um ihr Leben. (5) Und als sie von den Schiffen
her überall Boote heransegeln sahen, glaubten sie, sie kämen um
sie aufzunehmen, und gingen oder schwammen gar noch weiter ins
Meer hinein. (6) Als sie aber von den Booten aus beschossen
 
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