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Kromayer, Johannes [Hrsg.]; Veith, Georg [Hrsg.]
Antike Schlachtfelder: Bausteine zu einer antiken Kriegsgeschichte (Band 2: Antike Schlachtfelder in Griechenland 2): Die hellenistisch-römische Periode : von Kynoskephalae bis Pharsalos — Berlin, 1907

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https://doi.org/10.11588/diglit.7618#0345

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Anhang. Übersetzung der Schlachtberichte von Pydna. 331

wurden, schwammen sie zurück und kamen so in noch gröfsere Not.
Denn die Elefanten, die an der Küste aufgetrieben waren, zertraten
und zermalmten sie. (7) Ohne Zweifel sind nie in einer Schlacht so
viele Makedonier von den Römern getötet. Denn es wurden gegen
20000 Mann niedergemacht. Gegen 6000, die nach Pydna geflohen
waren, kamen lebendig in die Gewalt der Römer; hier und da auf
der Flucht wurden 5000 gefangen. (8) Von den Siegern fielen nur
100 und das meist Päligner; verwundet wurden ein gutes Teil mehr.

2. Plutarch, Aemilius Paulus 18—22.

Gegen Nachmittag — so erzählen die einen — griffen die Feinde
infolge einer List des Aemilius an. Die Römer hätten ihnen näm-
lich ein unaufgezäumtes Pferd zulaufen lassen, und dessen Verfolgung
habe zum Kampfe geführt. Die anderen sagen, Thraker unter
Alexander hätten einen römischen Furagetransport angegriffen und
gegen sie seien 700 Ligurer eiligst vorgegangen. Durch mehrfache
beiderseitige Verstärkungen sei es dann zur Schlacht gekommen.
Aemilius ahnte wie ein Steuermann aus der Unruhe und Bewegung
der Truppen die Gröfse des bevorstehenden Kampfes, verliefs sein
Zelt, trat zu den Legionen und ermunterte sie. Nasica [Scipio] ritt
zu den Plänklern vor und sah die ganze feindliche Armee sozusagen
schon zum Handgemenge nah. Zuerst rückten die Thraker an, deren
Anblick ihn, wie er sagt, am meisten erschreckte, Leute von hohem
Wuchs, mit weifsen und glänzenden, grofsen Schilden (^hgEcov) und
Beinschienen, in schwarzen Röcken und gerade, eisenbeschlagene
Keulen von der rechten Schulter her schwingend. Neben den Thrakern
standen die Söldner in verschiedener Bewaffnung und mit Päoniern
vermischt; neben diesen das 3. Elitekorps von besonders tüchtigen
und jungen eingeborenen Makedoniern in vergoldeten Waffen und
neuen roten Röcken.

Dazu kamen, als jene sich aufstellten, aus dem Lager die Pha-
langen der Chalkaspiden hervor und erfüllten die Ebene mit dem
Glanz und Schimmer ihrer Erz- und Eisenwaffen und das Hügelland
mit dem Lärm und Getöse ihrer Schlachtrufe. So mutig und schnell
stürmten sie heran, dafs die ersten Toten nur zwei Stadien [360 Meter]
vom römischen Lager entfernt fielen.

Kap. 19: Als dieser Anlauf geschah, kam Aemilius und fand
die Makedonier in den Elitekorps, wie sie schon ihre Sarissen gegen
 
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