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Kromayer, Johannes [Hrsg.]; Veith, Georg [Hrsg.]
Antike Schlachtfelder: Bausteine zu einer antiken Kriegsgeschichte (Band 2: Antike Schlachtfelder in Griechenland 2): Die hellenistisch-römische Periode : von Kynoskephalae bis Pharsalos — Berlin, 1907

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https://doi.org/10.11588/diglit.7618#0416

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402

Pharsalos.

in der Absicht, sich mit seinen Detachements in Makedonien und
Griechenland zu vereinigen und sich so wieder zu verstärken. Diese
Vereinigung mit dem makedonischen Detachement von zwei Legionen
unter Domitius Oalvinus gelang nun bei Aginion in Thessalien, wohin
Domitius von Heraklea Lynkestis aus auf Bergpfaden glücklich ge-
langt war. Er hatte sich dem auf der Via Egnatia anrückenden
Pompejus durch einen geschickten Seitenmarsch entzogen und war,
zwischen den Heeren des Scipio und Pompejus nach Süden aus-
weichend, über den Pafs von Pisoderi ins Tal der Wistritza und von
da auf Bergpfaden wohlbehalten nach Aginion gekommen1).

Die Erstürmung von Gomphi und die Übergabe von Metropolis
gleich danach hatten den Übertritt sämtlicher thessalischer Städte
aufser Larissa auf Cäsars Seite zur Folge2). Auch Pharsalos mufs
danach in seine Hand gekommen sein.

Jetzt war weitere Eile nicht mehr nötig; Cäsar konnte seinen
erschöpften Truppen die nötige. Buhe gönnen und scheint in der Tat
in der grofsen, fruchtbaren, südwestthessalischen Ebene seinen Fufs
ganz langsam vorwärts gesetzt zu haben, so dafs er erst nach sieben
Tagemärschen von Gomphoi aus, furagierend und sich verproviantierend,
in der Nähe von Pharsalos ankam, wo er ein Standlager aufschlug
und Pompejus' Ankunft erwartete3).

i) Caes. b. c. III 79 nennt nur Anfangs- und Endpunkt von Domitius' Marsch.
Heraklea ist natürlich nicht „Sintica", sondern „Lynkestis", jetzt Monastir; vergl.
Drumann-Groebe III 452. — Aber auch die Marschroute im einzelnen steht fest:
Um sich dem Pompeius zu entziehen, ohne dem Scipio in die Hände zu laufen,
der am Haliakmon in der Gegend des Passes von Servia stand, konnte Domitius
nur die Eoute einschlagen, welche über den Pafs von Pisoderi (s. über ihn oben
S. 13 A. 2) nach Kastoria ins Wistritzatal hinabsteigt; dann mufste er die Wistritza
abwärts über Lapsista nach Greveno gehen, von da den Wenetikos aufwärts etwa
bis Kipurjos — etwa in der Mitte zwischen Greveno und dem Pusse von Milia —
und endlich von hier in südöstlicher Richtung an den Hängen der Kratzovonkette
entlang über die sogenannten Kambunischen Berge an Georgitza und Meritza
vorbei den Endpunkt Kalabaka—Äginion erreichen. Der letzte Teil dieser Koute
fällt mit dem von Heuzey, Mission S. 297 und Plan B, beschriebenen Itinerar zu-
sammen.

*) B. c. III 81: nulla Thessaliae fuit civitas praeter Larissaeos . .. quin
Caesari pareret atque imperata faceret. Das ist natürlich cum grano salis zu
verstehen, da wedor Thessalien nördlich von Larissa noch die Küste sich Cäsar
angeschlossen haben können; vergl. Leake, Transact. S. 77.

3) App. b. c. II 64,268 (Viereck): KatoctQ enrce avviövoig rj/j^xtig oäevaag
(von Gomphoi aus) laTQarontdivaE tt((>1 4>dQOaXov, Ob die Nachricht von den
 
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