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Kromayer, Johannes [Hrsg.]; Veith, Georg [Hrsg.]
Antike Schlachtfelder: Bausteine zu einer antiken Kriegsgeschichte (Band 2: Antike Schlachtfelder in Griechenland 2): Die hellenistisch-römische Periode : von Kynoskephalae bis Pharsalos — Berlin, 1907

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https://doi.org/10.11588/diglit.7618#0417

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1. Die milit. Lage und die modernen Hypothesen über das Schlachtfeld. 403

Hier war es auch, wo er zu gleicher Zeit am besten seine Ver-
stärkungen aus Griechenland, 15 Kohorten unter Fufius Calenus, ohne
Gefahr vor den Porapejanern an sich ziehen konnte. Denn durch
eine Stellung in dieser Gegend deckte er den Nordausgang des Passes
von Domoko, über den Calenus zu erwarten war1).

Während derselben Zeit war Pompejus durch Makedonien auf
der Egnatischen Strafse, dann südwärts abbiegend durch das Becken
von Kailar und über den Pafs von Servia nach Larissa marschiert,
hatte sich hier mit Metellus Scipio und dessen zwei Legionen ver-
einigt und war dann Cäsar nach Pharsalos entgegengerückt2). Der
Weg dahin geht zwischen dem Karadagh und den Mavrovunibergen
hindurch über die niedrige Hügelkette der Kynoskephalä in direkt
südlicher Eichtung in die Ebene von Pharsalos hinab3).

Da Pompejus sich aufser von Larissa ohne Zweifel auch noch
vom Meere her, dem nahen Golf von Volo aus, verproviantiert hat4),
so kann man sagen, dafs seine Verbindungen nach Norden und Osten
hin lagen, während Cäsar die seinigen nach Süden und Westen, der
südwestthessalischen Ebene und dem Passe von Domoko hin hatte.

Diese allgemeine Feststellung der Lage bringt allerdings zu-
nächst für die genauere Bestimmung des Schlachtfeldes nicht viel
Nutzen. Denn die Ebene von Pharsalos, auf welche wir dadurch

sieben Märschen zwischen Gomphoi und Pharsalos mit Goeler II 148 anzunehmen
oder mit Stoffel II 237 abzulehnen und anders zu erklären ist, bleibt freilich bei
der Unzuverlässigkeit Appians zweifelhaft. Von Gomphoi bis Pharsalos sind
übrigens nur etwa 70 Kilometer — also nicht, wie Göler meint, 27 Stunden —, so
dafs Cäsar nur 10 Kilometer täglich marschiert wäre. — Den Namen Pharsalos
nennt bekanntlich Cäsar als Schlachtort überhaupt nicht. Er sagt nur b. c. III 81:
idoneum locum in agris nactus ... ibi adventum expectare Pompei eoque omnem
belli rationem conferre constituit.

!) Über Calenus' Truppen b. c. III 34 f. 56; man vergleiche Drumann-Groebe
III 458 A. 3.

2) Caes. b. c. III 81: Larissaeos, qui magnis exercitibus Scipionis tenebantur.
ib. 82: Pompeius ... in Thessaliam pervenit.

3) App. b. c. II 65, 272: Pompeius avitozqazontötvat ziZ KulaaQi ntQi
'l'ü(>ou).ov. Ebenso Plut. Pomp. 68 xazeßriaav ig zo 'Paaadhov ntSiov und ib. 71;
Caes. 42 und sonst. Über den Weg dorthin vergl. oben S. 69 den Feldzug vom
Jahre 197 v. Chr.

4) App. b. c. II 66,273: iyooa St noixTirino /.ttv f[V naviayoStv ovrco yaQ
ciukö nqoSitgxrpiTO xal uSol xal fofiEvis xal (pQOVQta, dg (x ze yfjg äel ipfyeo&cit xal
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