Pie Ausstellung Ukuhammedauischer Kunst in München.
gründe; ohne die Darstellung
seiner Gestalt würden neun
Zehntel unserer Aunst nicht exi-
stieren. Anders die orientalische
Aunst. Der Aoran enthält zwar
kein direktes Verbot die mensch-
licho Ge st alt darzu st eilen,
doch geht aus verschiedenen 5tel-
len hervor, daß er bildlichen Dar-
stellungen nicht hold war. Nur
einige der dem Aoran angeglieder-
ten Überlieferungsschriften enthal-
ten ein ausdrückliches Verbot, die
menschliche Gestalt darzustellen. Die
sunnitischen Perser haben sich
überhaupt an dieses Verbot wenig
gehalten, trotzdem aber bleibt be-
stehen, daß der Grient sich der
menschlichen Gestalt in der Aunst
fern gehalten hat, und daß bei
ihm das Ornament in den Vor-
dergrund des Kunstschaffens tritt.
Die Agurendarftellungen des
Orients zeigen Einflüsse von außen:
zuerst byzantinische, später ostasia-
tische. Zm Ornament hat der
Orient sein Persönlichstes geschaf-
fen; hier produziert er in einer
Vielseitigkeit, die ihn: sonst fremd
ist, und das Ornament gerade
erlaubt uns die tiefsten Einblicke in
;7. Vase (Sultanabad). Weiße Schlickermalerei, schwarzgrüne
Umrisse und Ringe, Grund mit schwarzem Gestrichel gefüllt; dicke
schwachgrüulich gefärbte Glasur, die über den Fuß nur teilweise
heruntergeschlossen ist und dem von der Schlickermalerei frei-
gebliebenen Grund eine graugrüne Farbe verleiht.
(7s d. wirkt. Größe.) Besitzer: Ls. Kevorkian, Paris.
werden, müssen bei den primitiven Webstühlen des
Orients eine geradezu fürchterliche Arbeit gewesen sein.
Ein gleiches läßt sich von den großen Anüpfteppichen
sagen, von denen manche Etücke die Arbeit von Jahr-
zehnten in Anspruch genommen haben müssen. Ein
Etück, wie der große seidene Zagdteppich aus dem
Besitze des Aaisers von Österreich, mit seinen ungefähr
25 Millionen Anüpfknoten ist vielleicht das schlagendste
Beispiel für diese Art zu arbeiten, die nur das Ziel
im Auge hat, und dein Verhältnis zwischen Ziel und
angewandten Mitteln gleichgültig gegenüber steht.
Ebenso wie die Arbeitsmethoden des Orients von
den heutigen grundverschieden sind, so ist auch das
Wo tiv gebt et der Ärmst ein völlig anderes. Zn der
heutigen Aunst steht der Mensch durchaus im Vorder-
es. Schüssel (Sultanabad). Weiße Schlickermalerei, Rand
und Umrisse schmarzgrün, sonst hellblau und dunkelblau.
(7s d. wirk!. Größe.) Besitzer: Ls. Kevorkian, Paris.
U
gründe; ohne die Darstellung
seiner Gestalt würden neun
Zehntel unserer Aunst nicht exi-
stieren. Anders die orientalische
Aunst. Der Aoran enthält zwar
kein direktes Verbot die mensch-
licho Ge st alt darzu st eilen,
doch geht aus verschiedenen 5tel-
len hervor, daß er bildlichen Dar-
stellungen nicht hold war. Nur
einige der dem Aoran angeglieder-
ten Überlieferungsschriften enthal-
ten ein ausdrückliches Verbot, die
menschliche Gestalt darzustellen. Die
sunnitischen Perser haben sich
überhaupt an dieses Verbot wenig
gehalten, trotzdem aber bleibt be-
stehen, daß der Grient sich der
menschlichen Gestalt in der Aunst
fern gehalten hat, und daß bei
ihm das Ornament in den Vor-
dergrund des Kunstschaffens tritt.
Die Agurendarftellungen des
Orients zeigen Einflüsse von außen:
zuerst byzantinische, später ostasia-
tische. Zm Ornament hat der
Orient sein Persönlichstes geschaf-
fen; hier produziert er in einer
Vielseitigkeit, die ihn: sonst fremd
ist, und das Ornament gerade
erlaubt uns die tiefsten Einblicke in
;7. Vase (Sultanabad). Weiße Schlickermalerei, schwarzgrüne
Umrisse und Ringe, Grund mit schwarzem Gestrichel gefüllt; dicke
schwachgrüulich gefärbte Glasur, die über den Fuß nur teilweise
heruntergeschlossen ist und dem von der Schlickermalerei frei-
gebliebenen Grund eine graugrüne Farbe verleiht.
(7s d. wirkt. Größe.) Besitzer: Ls. Kevorkian, Paris.
werden, müssen bei den primitiven Webstühlen des
Orients eine geradezu fürchterliche Arbeit gewesen sein.
Ein gleiches läßt sich von den großen Anüpfteppichen
sagen, von denen manche Etücke die Arbeit von Jahr-
zehnten in Anspruch genommen haben müssen. Ein
Etück, wie der große seidene Zagdteppich aus dem
Besitze des Aaisers von Österreich, mit seinen ungefähr
25 Millionen Anüpfknoten ist vielleicht das schlagendste
Beispiel für diese Art zu arbeiten, die nur das Ziel
im Auge hat, und dein Verhältnis zwischen Ziel und
angewandten Mitteln gleichgültig gegenüber steht.
Ebenso wie die Arbeitsmethoden des Orients von
den heutigen grundverschieden sind, so ist auch das
Wo tiv gebt et der Ärmst ein völlig anderes. Zn der
heutigen Aunst steht der Mensch durchaus im Vorder-
es. Schüssel (Sultanabad). Weiße Schlickermalerei, Rand
und Umrisse schmarzgrün, sonst hellblau und dunkelblau.
(7s d. wirk!. Größe.) Besitzer: Ls. Kevorkian, Paris.
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