Universitätsbibliothek HeidelbergUniversitätsbibliothek Heidelberg
Metadaten

Bayerischer Kunstgewerbe-Verein [Hrsg.]
Kunst und Handwerk: Zeitschrift für Kunstgewerbe und Kunsthandwerk seit 1851 — 61.1910-1911

DOI Artikel:
Vom Büchermarkt
DOI Artikel:
Chronik des Bayer. Kunstgewerbevereins
DOI Seite / Zitierlink: 
https://doi.org/10.11588/diglit.7091#0158

DWork-Logo
Überblick
loading ...
Faksimile
0.5
1 cm
facsimile
Vollansicht
OCR-Volltext
Lhronik des Bayer. Kunstgewerbeoereins.

Wer je sich vor einen Berufsentscheid gestellt sieht,
dem sei diese kaum 60 Leiten umfassende Lchrift zu
aufmerksamer Durchsicht empfohlen; gar mancher
wird dadurch aus die richtigen Wege gewiesen und
vor Enttäuschungen bewahrt werden. In besonderen
Abschnitten behandelt der Verfasser den Lehrling,
die Lehrwerkstätten, die Aunstgewerbeschulen, die
Praxis und schließt mit einem Anhang: Wie kommt
der Laie zum Verständnis des Aunstgewerbes? Wag
man auch in manchen Punkten anderer Anschauung
sein — im ganzen verdienen die Ausführungen die
nachhaltigste Aufmerksamkeit aller beteiligten Areise
— Eltern, Rinder, Lehrer, Handwerksmeister usw. 6.

LPomk des $dp. KunstgewkrßkMkins.

Wochenversammkungen.

vierter Abend — den 22. November — Vortrag von
Kunstmaler Stephan 5 teinlein über Arbeiten der „Kgl. Aka-
demie für Graphische Künste und Buchgewerbe" iu Leipzig
wie schon aus dein Titel des Vortrags hervorgeht, lag der
Schwerpunkt des Abends in dein ansgestellten Bildmaterial,
welches voii der geiiaiinten Akademie in überreichem Maße
zur Verfügung gestellt wordeii war und das in der Tat
die gesamte graphische uiid Buchkunst nach ihrer ganzen Viel-
seitigkeit zur Anschauung brachte, von der Arbeit des Setzers
an bis zn den fünften Kunstdrucken, von den Kopfleisten bis
zu den Plakaten, von den vorsatzpapieren bis zu den Einbänden
aller Art. Der Kommentar, deii der Vortragende dazu gab,
mies zunächst auf beit gewaltigen Unterschied in der künst-
lerischen Ausbildung hin, der sich zwifcheii dem ;s. uiid
dem 20. Jahrhundert zeigt; Dürer war schon in einem Alter
ein fertiger Meister, in welcheiu heute viele erst beginnen. Es war
aber auch die Zeit, da die Künste in mächtigem Entwicklungs-
drang sich auch mehr den weltlichen Dingen zuwandten. Mit
der „Deutschen Akademie für bildende Kunst", die Sandrart
1662 in Nürnberg gründete, wurde die Reihe der deutschen
Kunst-Hochschulen eröffnet; im Laufe des ;8. Jahrhunderts
eiitstanden in Deutschland größere Akademien, darunter
(1762) anch die zu Leipzig, bereu Hauptaufgabe die Pflege der
graphischen Künste war, was aber nicht hiiiderte, daß die hohe
Kunst die Übermacht besaß. Darin trat nur eine kleine Besse-
rung ein, als kunstgewerbliche Klaffen eingerichtet wurden;
aber gründlich Wandel geschaffeii wurde erst, als die Kunst-
schule ausdrücklich Namen uiid Aufgabe einer „Akademie für
graphische Küiiste uiid Buchgewerbe" (1902) erhielt und ihr in
der Persoi, des Malers Mar Seliger einen Mann gewann,
der die neue Anstalt in jeder Richtung lebensfähig zu organi-
sieren verstand. — Redner schilderte dann im einzelnen an
Hand des überreichen Bildmaterials die verschiedenen Lehr-
stufen, die mannigfaltigen Techniken, die Behandlung der
Sondergebiete — Schrift, Schriftsatz, Bucheinband, Vorsatz,
paxiere, graphische Verfahren usw. — und ließ wirkungsvolle
Streiflichter auf die an der Akademie geübten Lehrmethoden
fallen, wo die Schüler durch den Mißerfolg zur Selbsterziehung
angehalten werden, — wo der Lehrer nicht Gesetzgeber, sondern
Anreger und Helfer ist. — Der Vortrag erregte allgemeines
Interesse.

Programm für die Mochenvorsammkungon.

Die Wochenversammlungen finden den ganze» winler
hindurch bis Lude April — ausgenommen die Gsterpausc —
jeden Dienstag Abend 8 Uhr im Festsaale des Vereins-
hauses — Pfandhausstraße 7 — statt.

wo

3 0 Januar: H. <£. Berlepsch, vale »das, Architekt und
Maler: Line Reise durch die Normandie.

7. Februar: Fachabend (Zinn-Gerät).

10 „ Universitätsprofessor Or. Ferd. Birkner, Kustos

au der anthroxologisch-prähistorischen Sammlung des
Staates: Die Kunst des Eiszeitmenschen.

2\. Februar: Fällt aus mit Rücksicht auf den in dieser Woche
(Samstag, den 25, Februar) eingeschalteten H a u s -
ball.

203. (Br. A.) Wandbespannung; von HahnL Bach,
München.

Nach Entwurf von Adelbert Nie meyer, München.
('I10 d. trifft. Größe.)

verantw. Heb.: Prof. £. Gmelin. — herausgegeben vom Bayer. Kunstgewerbeverein. — Druck und Verlag von H. Gldenbourg, München.
 
Annotationen