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Bayerischer Kunstgewerbe-Verein [Hrsg.]
Kunst und Handwerk: Zeitschrift für Kunstgewerbe und Kunsthandwerk seit 1851 — 61.1910-1911

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Kleine Nachrichten
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Chronik des Bayerischen Kunstgewerbevereins
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https://doi.org/10.11588/diglit.7091#0288

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Ehrouik des Bayer. Kunstgewerbevereins.

562. Zerlegbarer Kleiderschrank für ein Schlafzimmer;
Entwurf von R. Kohlhardt, München; Ausführung von
heinr. Flügel, Hof.

Naturpoliertes Rüsterholz, Einlagen aus ungarischer Esche;
Sprossen und Adern aus Palisander.

aus Meistern zusammen — und hat auch Fühlung
mit der fugend in StaM und Land sowie auch Gut-
heißung und Unterstützung seitens der Handwerks-
kammer von Oberbayern. Offene Lehrstellen aus
Stabt und Land mögen baldigst unter der genannten
Adresse angezeigt werden.

Prof. Dr. Berthold Riehl, der in früheren Jahren
unserer Zeitschrift so manches Wertvolle bei-
gesteuert, und dessen Vorträge bei den Wochen-
versammlungen des Bayer. Kunstge werbe Vereins stets

eine zahlreiche und dankbare Zuhörerschaft ange-
zogen hatten, ist am 3. April nach kurzer Krankheit
im Alter von noch nicht 53 Jahren gestorben. Als
Sohn des bekannten Kulturhistorikers Wilhelm Riehl
in München am f8. Zuni f858 geboren, hatte er
sich nach Absolvierung seiner Universitätsstudien in
München und Wien im Zahr f88(s in München als
Privatdozent für Kunstgeschichte niedergelassen, und
es war bei seinen umfassenden Kenntnissen nur
natürlich, daß die später hier errichtete Professur für
Kunstgeschichte ihm zufiel P8st0 außerordentlicher,
p)06 ordentlicher Professor). Sein engeres Vaterland
Bayern war das Hauptfeld seiner Studien, wie er
auch lange Jahre hindurch bei der Znventarisierung
der Kunstdenkmale Bayerns eine führende Stellung
einnahm.

m

Von unseren Bildern stehen nur die letzten
neun in keiner Beziehung zu dem laufenden Text,
und über die beigedruckten Textunterdrucke hinaus
bedürfen diese nur zum Teil noch weniger Worte der
Erklärung. Dies betrifft zunächst die Biringerschen
Geschäftskarten-Umschläge (Abb. 558—56 s), welche
dazu bestimmt sind, für Geschäftskarten im Format
der „Monos" (vgl. Zahrg. sst07, S. (08) als äußere
Hülle verwendet zu werden. — Au den Abbildungen
der Kohlhardtschen Möbel (Abb. 562 — 56$) verdient
noch bemerkt zu werden, daß sie zu jenen Typen
gehören, welche bei einfarbiger autotypischer Re-
produktion nie zur vollen Veranschaulichung kommen,
da ihre Wirkung hauptsächlich auf Farbe und Ma-
terial beruht.

Lgronik l>e§ SgMisWn KMjlgkMkvkMkin§.

Mochenversaminkungen.

Zwölfter Abend — den 7. Februar — Fachabend über
Zinn mit Ausstellung von alten und neuen Zinugegenständen.
Mit kurzen Morten wies zur Einleitung Franz Ringer, in
dessen Händen die Veranstaltung dieses Abends lag, auf die
Hochschätzung des Zinns in früherer Zeit als Gebrauchs- und
Iiergegenstaud hin und zeigte an Hand von ausgestellten Bei-
spielen, wie weit man sich im Laufe der Zeit von der richtigen
Verwendung dieses schönen Materials entfernt hat. Daß man
in neuester Zeit wieder versuche macht, von allem unnötigen
Beiwerk, wie überflüssige Bruamentik, allzu reiche Profilierung
usw. abzugehen, begrüßt der Vortragende mit Freuden und
schließt mit dem Wunsche, daß dieser Abend dazu beitragen
möge, den Sinn für einfache Materialwirkung zu stärken und
zu fördern. — Prof. Fritz v. Miller gab in der daran an-
gekuüpften Besprechung ebenfalls der Meinung Ausdruck, daß

es wirklich begrüßenswert wäre, das Zinn, welches früher der
Stolz der Hausfrau war, wieder zu Ehren kommen zu lassen
und sich sein heim lieber mit schlichten echten, als mit vor-
täuschenden unechten Gegenständen zu schmücken. — Zinngießer
L. M 0 ry gibt auf Anfragen über Legierungen des Zinns Auf-
schluß und kommt, dabei auch auf eine Ziunkraukheit, die sog.
Zinnlaus oder Zinnpest zu sprechen, die eine Folge Mangel,
haften Abschwenkens mit reinem Maffer nach dem putzen des
Zinns mit Sodawasser sei und die gänzliche Zerstörung des
Zinns bewirke.

Die Ausstellung (nahe an zoo Stück) welche geradezu
prächtige Stücke aufwies und außer Gebrauchsgegenständen auch
eine Reihe sehr schöner Zunftzeichen, fein gravierter Grab-
platten und sogar einige originelle gravierte Heiligenbilder ent-
hielt, gab ein anschauliches Bild der edlen Ziungießerei von
oa. (500 bis auf unsere Zeit. Durch die außerordentliche
Liebenswürdigkeit der Herren Prof. A. Hengeler, L. G. Hof

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