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Bayerischer Kunstgewerbe-Verein [Editor]
Kunst und Handwerk: Zeitschrift für Kunstgewerbe und Kunsthandwerk seit 1851 — 61.1910-1911

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Meyer-Riefstahl, Rudolf: Die Ausstellung muhammedanischer Kunst in München
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https://doi.org/10.11588/diglit.7091#0028

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Die Ausstellung Mohammedanischer Aunst in München.

3Q. Aquamanile, penne
(Westturkestan (?);
7.-8. Jahrh.)

Bronzeguß >uit Gravierung.

Besitzer: Graf Bobrinsky,
St. Petersburg.

35. Bronzekanne,
gegossen; (Saffanidisch;
6.-7. Jahrh. (?).

(Vs d. wirkl. Größe.)

Besitzer: Graf Bobrinsky,
St. Petersburg.

mitifche Aunst in ihrer älteren Periode von Byzanz,
manche Aunsttechniken lernten die Araber nur nach
griechischem Vorbilde; so wissen wir, daß die Aa-
lifen byzantinische Architekten anstellten. Einzelne
Techniken, wie die Emailtechnik, sind ebenfalls auf
Byzanz zurückzuführen. In Ägypten mögen die
Berührungen mit der koptischen Aunst allerlei An-
regungen gegeben haben. Bemerkenswert ist jedoch,
wie alle diese zum Teil disparaten Elemente von
den Arabern zu einer neuen Einheit verschrnolzen
wurden und wie so in den weiten Gebieten des
Aalifats eine einheitliche Aunst herrschte.

Um die Mitte des \5. Jahrhunderts tritt ein
neues Element in den islainitischen Aulturkreis. Aus
dem Innern Asiens kommende Mongolenhorden
überfluten China und Vorderasien und vereinigen
alle Länder, die ihnen nicht widerstehen konnten, zu
einem großen Weltreiche. Die Mongolen selber, ein
unkultiviertes Nomadenvolk, waren nicht imstande,
ein so ungeheueres Reich, das zum Teile sich aus
hochkultivierten Völkerschaften zusammensetzte, zu ver-
walten, so mußten sie denn eben zu den Unterworfenen
ihre Zuflucht nehmen. Dadurch, wie durch die Auf-
nahme mannigfaltiger Aulturerrungenschaften der
Unterworfenen werden die Mongolen zu einem wich-
tigen Vehikel der Aultur, und, was uns besonders
interessiert, durch sie werden Elemente der chinesischen

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