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Bayerischer Kunstgewerbe-Verein [Editor]
Kunst und Handwerk: Zeitschrift für Kunstgewerbe und Kunsthandwerk seit 1851 — 61.1910-1911

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Meyer-Riefstahl, Rudolf: Die Ausstellung muhammedanischer Kunst in München
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https://doi.org/10.11588/diglit.7091#0033

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Die Ausstellung Muhammedamscher Kunst in München.

44. Don einem persischen Leibrock (um ;soo; Iskender, der den Drachen
mit einem Stemblocko zermalmen will). Seide. Grund hellblau, Umrisse
schwarz, Musterung meist gelb in mehreren Abstufungen von strohgelb bis
cremefarben; im Gewandfutter Jskenders auch rot und grün.

(Vs d. wirkt. Größe.) Besitzer: Kaiserliche Rüstkammer, Moskau.

43. Persischer Seidenstoff (^550— jsso).

Grund rot, Muster ziemlich hell in gelb, grün, blau;

Umrisse innerhalb der Gesichter schwarz, sonst rot.

(Vs d. wirkl. Größe.)

Besitzer: vignier, Paris.

Daneben kommen Stücke vor, die zierliches Ranken-
werk in Weiß und Rot in Überglasurmalerei, mit
aufgelegten Goldplättchen untermischt, auf lapis-
blauem Grunde zeigen; besonders reich und raffiniert
in ihrer technischen Ausführung smd jedoch die
weißen und hellgrünen Gefäße mit polychromer, leicht
mit Gold gehöhter Ueberglasurmalerei, von denen
wir hier eine Flasche mit Reitern aus dem Besitze
des Herrn Aevorkian sowie eine besonders kostbare
Schale aus dem Besitze des Herrn Peytel in j)aris
abbilden. (Abb. — fg.)

Den Stücken von Rhages nahe verwandt sind die
in dem benachbarten Veramin gefundenen Aeramiken
(Abb.sO). Wir müssen jedoch im allgemeinen überhaupt
diesen Zuschreibungen gegenüber eine gewisse Vor-
sicht walten lassen, da dieselben häufig auf schwer
kontrollierbare Angaben von Händlern zurückgehen.

Die Fundstücke von Sultanabad zeigen neben
den schon bekannten Techniken eine neue, bei der
der Scherben teilweise mit weißbrennendem Schlicker
so bemalt wird, daß die Zeichnung etwas reliefartig
erhoben scheint, woneben dann noch weitere Farben
in oder unter der Glasur Vorkommen (Abb. \7 u. s8).
Auch unter den Stücken von Sultanabad spielt die
menschliche Gestalt als Dekorationsmotiv eine große
Rolle. Neben dieser genannten Technik kommt in
Sultanabad auch die Lüstertechnik sowie die Deko-
ration in einfarbig glasiertem Flachrelief vor. (Abb. sst
bis 2\), Doch ist im allgemeinen zu beobachten,
daß die Zeichnung in diesen Arbeiten schwächer als
in denen von Rhages ist und daß ein gewisser Zug
zu handwerklicher Routine sich bemerkbar macht.

Neben den altpersischen und mesopotamischen
Stücken sind als besonders schöne Arbeiten die syri
 
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