Die Ausstellung Muhammedanifcher Kunst in München.
45. Eckstück eines persischen Tierteppichs (kferatstil); Knüpfarbeit in Wolle, <s. Iahrtz.
Grund des Mittelfeldes und des äußersten Randes dunkelrot, der breiten Bordüre staubgelb, des schmalen Bandes zwischen
Mittelfeld und Rand braun. In der Bordüre sind die 8-Formen rot, die Kreisflächen abwechselnd dunkelblau und dunkel-
grün grundiert; Pflanzen- und Tierornament bunt. (Vg d. wirk!. Größe.) Besitzer: (österreichisches Museum, Wien.
scheu Fayencen des \2. bis sch Jahrhunderts
hervorzuheben. Ls komnten in Syrien einerseits
stark und derb gearbeitete Stücfe mit grünem Lüster
auf dunkelblauein Gruitde vor, daneben stilistisch ver-
wandte Arbeiten mit prachtvoll dekorativer Zeich-
nung (Abb. s2). Line zweite Gattung ist jedoch
bedeutend feiner und raffinierter: es sind dies feine,
dünnwandig gearbeitete Gefäße aus einfarbig gla-
siertem Ton, bei denen der Rand vielfach durch feine
Rippen oder zunt Teil transparente Gravierung
geschmückt ist (Abb. 2st—32).
Dies sind die wichtigsten Gattungen der alt-
orientalischen Aeramik, wie sie auf der Münchener
Ausstellung übersichtlich zur Schau gebracht waren.
Über die spanisch-maurische Lüsterkeramik
wie über die türkischen Fayencen des f6.Jahr-
hunderts können wir hinweggehen, da dieselben genug-
sam bekannt sind.
* *
*
Aus dem Gebiete der Metalltechnik hat die
Münchener Ausstellung eine große Überraschung
gebracht: es ist dies die Gruppe der altpersi-
schen Metall arbeiten aus dersassanidischen
s)eriode (3.—7. Jahrhundert). Die Stücke, die zum
erstell Male über diese seltsame und formenstrenge
Aunst einen Überblick erlaubten, stammen fast aus-
schließlich aus russischem Besitze und wurden dank
der Tätigkeit von Dr. tf. R. Martin (Stockholm) für
die Münchener Ausstellung gewonnen, nachdem die-
selben bisher im westlichen Luropa vollkommen un-
bekannt waren. Die sassanidische Aunst stellt eine
22
45. Eckstück eines persischen Tierteppichs (kferatstil); Knüpfarbeit in Wolle, <s. Iahrtz.
Grund des Mittelfeldes und des äußersten Randes dunkelrot, der breiten Bordüre staubgelb, des schmalen Bandes zwischen
Mittelfeld und Rand braun. In der Bordüre sind die 8-Formen rot, die Kreisflächen abwechselnd dunkelblau und dunkel-
grün grundiert; Pflanzen- und Tierornament bunt. (Vg d. wirk!. Größe.) Besitzer: (österreichisches Museum, Wien.
scheu Fayencen des \2. bis sch Jahrhunderts
hervorzuheben. Ls komnten in Syrien einerseits
stark und derb gearbeitete Stücfe mit grünem Lüster
auf dunkelblauein Gruitde vor, daneben stilistisch ver-
wandte Arbeiten mit prachtvoll dekorativer Zeich-
nung (Abb. s2). Line zweite Gattung ist jedoch
bedeutend feiner und raffinierter: es sind dies feine,
dünnwandig gearbeitete Gefäße aus einfarbig gla-
siertem Ton, bei denen der Rand vielfach durch feine
Rippen oder zunt Teil transparente Gravierung
geschmückt ist (Abb. 2st—32).
Dies sind die wichtigsten Gattungen der alt-
orientalischen Aeramik, wie sie auf der Münchener
Ausstellung übersichtlich zur Schau gebracht waren.
Über die spanisch-maurische Lüsterkeramik
wie über die türkischen Fayencen des f6.Jahr-
hunderts können wir hinweggehen, da dieselben genug-
sam bekannt sind.
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Aus dem Gebiete der Metalltechnik hat die
Münchener Ausstellung eine große Überraschung
gebracht: es ist dies die Gruppe der altpersi-
schen Metall arbeiten aus dersassanidischen
s)eriode (3.—7. Jahrhundert). Die Stücke, die zum
erstell Male über diese seltsame und formenstrenge
Aunst einen Überblick erlaubten, stammen fast aus-
schließlich aus russischem Besitze und wurden dank
der Tätigkeit von Dr. tf. R. Martin (Stockholm) für
die Münchener Ausstellung gewonnen, nachdem die-
selben bisher im westlichen Luropa vollkommen un-
bekannt waren. Die sassanidische Aunst stellt eine
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