Kleine Nachrichten.
60. Bucheinband; Leder teils mit Durchbruch, teils mit Bliu
verziert. Syrisch oder ägyptisch; ;q..—;s. Iahrh. (’/« d
Besitzer: Noritz, Kairo.
jetzt von keiner Stelle so erfolgreich betrieben wie
vom Deutschen Werkbunde, hoffentlich wird der
Bundesgedanke noch festeren Fuß fassen und der
Einfluß des Bundes sich allenthalben geltend machen.
Im Verlaufe seiner Ausführungen versäumte der
Vortragende nicht, aus das Gegenstück der Qualitäts-
arbeit, die Schundproduktion und ihre wirtschaft-
lichen und moralischen Folgen für die Produzenten
(Arbeitnehmer und Arbeitgeber), den Handel und die
Konsumenten hinzuweisen. In gewisser Beziehung
sei die ungeheure Leistung, die das deutsche Volk
beim Ausbaue seiner Arbeiterschutzgesetzgebung
vollführt habe, eine Folge weit verbreiteter Erzeugung
von minderwertiger Ware. Denn die Qualitätsarbeit
fetzt Arbeitsbedingungen voraus, die über das noch
beträchtlich hinausgehen, was der Fabrikinspektor zu
fordern berechtigt sei. Die üblen Folgen, die die
Beteiligung an der Herstellung und der Verbrauch
minderwertiger Ware nach sich ziehen, liegen ebenso
klar zutage wie die segensreichen der Schaffung und
des Gebrauches; von Qualitätsarbeit und seinen
Verzweigungen gehen sogar die Wurzeln einer
neuen Sittlichkeit aus. Sicher ist, daß jenes
Volk, das feine Produktion bewußt zur Qualitäts-
arbeit auszubilden bemüht fei, in gleichem Schritte
nicht nur feine Stellung in der wirtschaftlichen Welt
befestigen sondern in seinem
Kreise auch die schwierigsten
Probleme der sozialen Fragen
lösen werde.
* *
Es folgte eine Vorführung
von Lichtbildern aus der deut-
schen Abteilung der Weltaus-
stellung Brüssel lstlO, erläutert
durch Direktor Peter Jessen-
Berlin. Die vorgeführten Licht-
bilder, nach Ausnahmen für die
bei Julius hoffmann inzwischen
erschienene Publikation über die
Ausstellung (Text von Robert
Breuer) hergestellt und hier zum
ersten Male gezeigt, kennzeich-
neten den starken künstlerischen
Willen, der über dem Ganzen
und den Einzelheiten gewaltet
hat und der ein planvolles Do-
kument deutscher Arbeit, deutscher
■ lind Goldpressnng Bildung und deutschen Ge-
wirk!. Größe.) schmacks gezeitigt hat. Mit Stolz
und mit Dank gegen alle Mit-
arbeiter darf Deutschland dieses-
mal auf feine Ausstellung blicken. Sie ist ein glän-
zendes Erzeugnis deutschen Könnens und der Grga-
nisationskraft und wird die Schätzung unserer gei-
stigen und technischen Arbeit erfolgreich und gewinn-
bringend fördern.
Seine Hauptversammlung hielt der Deutschs
Werkbund im Hörsaal des Berliner Kunstgewerbe-
museums. Nach Erstattung der Geschäfts- und
Kassenberichte wurden mehrere Unternehmungen des
Deutschen Werkbundes besprochen, so u. a. ein Antrag
an die Handelskammern zur Hebung der Medaillen-
kunst und die Organisation der neugegründeten Illu-
strationszentrale des D. W. B. in Berlin, die den
Zeitschriften mit künstlerisch einwandfreiem Material
dienen will. Alsdann sprach Dr. Wolf Dohrn -
Dresden über die Maßnahmen einer Geschmacks-
bildung des deutschen Kaufmanns. Mit besonderer
Anerkennung hob er das Interesse hervor, das gerade
der Handelsstand, die Handelskammer und der
Deutsche Verband für das kaufmännische Unterrichts-
wesen den vom Werkbunde vertretenen Ideen der
Qualitätsarbeit entgegenbringen. Er wies darauf
hin, wie nötig gerade in unseren: aufstrebenden In-
dustriestaats eine solche Bildung des jungen Kauf-
manns ist, dem sein Beruf ohne diesen (Zualitäts-
gedanken keine innere Befriedigung geben könne.
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60. Bucheinband; Leder teils mit Durchbruch, teils mit Bliu
verziert. Syrisch oder ägyptisch; ;q..—;s. Iahrh. (’/« d
Besitzer: Noritz, Kairo.
jetzt von keiner Stelle so erfolgreich betrieben wie
vom Deutschen Werkbunde, hoffentlich wird der
Bundesgedanke noch festeren Fuß fassen und der
Einfluß des Bundes sich allenthalben geltend machen.
Im Verlaufe seiner Ausführungen versäumte der
Vortragende nicht, aus das Gegenstück der Qualitäts-
arbeit, die Schundproduktion und ihre wirtschaft-
lichen und moralischen Folgen für die Produzenten
(Arbeitnehmer und Arbeitgeber), den Handel und die
Konsumenten hinzuweisen. In gewisser Beziehung
sei die ungeheure Leistung, die das deutsche Volk
beim Ausbaue seiner Arbeiterschutzgesetzgebung
vollführt habe, eine Folge weit verbreiteter Erzeugung
von minderwertiger Ware. Denn die Qualitätsarbeit
fetzt Arbeitsbedingungen voraus, die über das noch
beträchtlich hinausgehen, was der Fabrikinspektor zu
fordern berechtigt sei. Die üblen Folgen, die die
Beteiligung an der Herstellung und der Verbrauch
minderwertiger Ware nach sich ziehen, liegen ebenso
klar zutage wie die segensreichen der Schaffung und
des Gebrauches; von Qualitätsarbeit und seinen
Verzweigungen gehen sogar die Wurzeln einer
neuen Sittlichkeit aus. Sicher ist, daß jenes
Volk, das feine Produktion bewußt zur Qualitäts-
arbeit auszubilden bemüht fei, in gleichem Schritte
nicht nur feine Stellung in der wirtschaftlichen Welt
befestigen sondern in seinem
Kreise auch die schwierigsten
Probleme der sozialen Fragen
lösen werde.
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Es folgte eine Vorführung
von Lichtbildern aus der deut-
schen Abteilung der Weltaus-
stellung Brüssel lstlO, erläutert
durch Direktor Peter Jessen-
Berlin. Die vorgeführten Licht-
bilder, nach Ausnahmen für die
bei Julius hoffmann inzwischen
erschienene Publikation über die
Ausstellung (Text von Robert
Breuer) hergestellt und hier zum
ersten Male gezeigt, kennzeich-
neten den starken künstlerischen
Willen, der über dem Ganzen
und den Einzelheiten gewaltet
hat und der ein planvolles Do-
kument deutscher Arbeit, deutscher
■ lind Goldpressnng Bildung und deutschen Ge-
wirk!. Größe.) schmacks gezeitigt hat. Mit Stolz
und mit Dank gegen alle Mit-
arbeiter darf Deutschland dieses-
mal auf feine Ausstellung blicken. Sie ist ein glän-
zendes Erzeugnis deutschen Könnens und der Grga-
nisationskraft und wird die Schätzung unserer gei-
stigen und technischen Arbeit erfolgreich und gewinn-
bringend fördern.
Seine Hauptversammlung hielt der Deutschs
Werkbund im Hörsaal des Berliner Kunstgewerbe-
museums. Nach Erstattung der Geschäfts- und
Kassenberichte wurden mehrere Unternehmungen des
Deutschen Werkbundes besprochen, so u. a. ein Antrag
an die Handelskammern zur Hebung der Medaillen-
kunst und die Organisation der neugegründeten Illu-
strationszentrale des D. W. B. in Berlin, die den
Zeitschriften mit künstlerisch einwandfreiem Material
dienen will. Alsdann sprach Dr. Wolf Dohrn -
Dresden über die Maßnahmen einer Geschmacks-
bildung des deutschen Kaufmanns. Mit besonderer
Anerkennung hob er das Interesse hervor, das gerade
der Handelsstand, die Handelskammer und der
Deutsche Verband für das kaufmännische Unterrichts-
wesen den vom Werkbunde vertretenen Ideen der
Qualitätsarbeit entgegenbringen. Er wies darauf
hin, wie nötig gerade in unseren: aufstrebenden In-
dustriestaats eine solche Bildung des jungen Kauf-
manns ist, dem sein Beruf ohne diesen (Zualitäts-
gedanken keine innere Befriedigung geben könne.
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