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Bayerischer Kunstgewerbe-Verein [Hrsg.]
Kunst und Handwerk: Zeitschrift für Kunstgewerbe und Kunsthandwerk seit 1851 — 61.1910-1911

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Fritz von Millers Werke
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https://doi.org/10.11588/diglit.7091#0084

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Aus Fritz von Millers Schülerkreis.

nisse der bayerischen Könige und des Prinzregenten angeordnet
sind, zwischen welchen auf breitem Reif die bedeutsamen Daten
— (. Januar, MDCCCVI, MCMVI — und die Wahlsprüche
bayerischer Könige — Gerecht und beharrlich, Gott und mein
Volk, In Treue fest — eingetragen sind. Der Vberrand dieses
Reifs ist von einem dunkelgrün emaillierten Lorbeerkranz be-
gleitet; an dem ornamentierten Unterrand wechseln je 2 blaue
Lasursteine mit je 2 weißlichen Vpalen. Auf dem Deckel ist
die Landkarte Bayerns eingraviert; darüber schwebt die
Patrona Bavariae. Sämtliche Metallteile, mit Ausnahme der
krönenden Gruppe, der Porträtmedaillons und einiger Wappen,
bei denen das Silber teilweise sichtbar geblieben ist, sind ver-
goldet; die glatten Flächen zeiget: pammerschlag.

Abb, u. lS2. „Die Sage"; ein Narwalhorn, das
in einen Einhornschädel aus Elfenbein eingesetzt ist, der auf
weißein und grünem Lager ruht (Schnee- utid Wiesengrund)
und von dornigem Gezweig mit silbernen Blumenkränzen um-
rankt ist, (Näheres s. „Kunst und paudwerk" ZZOL/OI S, 36;.)

Abb. ;33. Trink Horn von Gskar v. Miller dem xoly-
techn. Verein verehrt, als Dank für die ihin verliehene Ehren-
mitgliedschaft.

Abb. \5ö. Tafelaufsatz — Adam und <S.va. Zwei
glänzende, braun bis schwarz gefärbte Nilpferdzähne, die tnan
vom Ganzeti loslösen und als Trinkgefäße benützen kanti, um.
fassen das erste Menschenpaar, über welches der Paradiesbaum
seine mit getriebenen B ättern tind Koralletifrüchten beladenen
Zweige ausbreitet. Der Unterbau zeigt — über dem schwarzen

Steinsockel — buntes Email, das sich nach oben allmählich
verliert, am Nodus durch grüne Turmaline und eilten großen
Amethyst ersetzt wird und oben in dem die Zähne znsammen-
haltenden Blumenkranz noch einmal die volle Farbenkrast ent-
faltet.

Abb. ;S6. Ein Trinkhorn (Elefantenzahn), dessen
Traggerüst an das Jagdtreiben im Bergwald erinnern sollte.
Ein dichter Blumengürtel aus getriebenem Silber, der in einem
Kranz von blauen und weißen Blüten ausläuft, umschließt eine
in wechselndem Grün und Braun emaillierte wiese, die von
den goldenen wurzeln der hier aufsteigenden, stilisierten Laub-
bäume durchwachsen ist; diese umschließen eine Terrasse tritt
gravierten Jagdfriesen an der vorderwand. Darüber erhebt
sich der Pochwald mit Tannen und Föhren, aus deren Mitte
ein turmartiger Schaft emporstcigt; von diesem steigen über
Lngelsköpfcken mit emaillierten Flügeln Spangen auf, die den
Elefantenzahn umfassen und zugleich das krönende Kleinod,
St. pubertus, samt den das bayrische und das lichtensteinsche
Wappen tragenden Ringen halten. Die Spangen tragen reichen
Schmuck in Filigran und farbigen Steinen «.Türkise, Turmaline).
Die Laubbäume wie die Latsche unter dem pirsch bestehen aus
getriebenem Silber, die Taunenäste sind aus Blech geschnitten,
gemeißelt und an die Stämme gelötet.

Abb. Z37. Trinkhorn; das porn selbst besaß eine alte,
schlechte gotische Fassung und wurde neu in feuervergoldetem
Silberblech gefaßt. Der die Standfläche umziehende Zaun be-
steht aus Korallen und Silber.

;38. Jardiniere von wilh. widemann, Berlin; Silber. (Ungefähr V- d. wirk!. Größe.)
Aus: „Die Goldschmiedekunst", Verlag herm. Schlag Nachf, Leipzig.
 
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