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Bayerischer Kunstgewerbe-Verein [Hrsg.]
Kunst und Handwerk: Zeitschrift für Kunstgewerbe und Kunsthandwerk seit 1851 — 61.1910-1911

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Pudor, Heinrich: Haltbarkeitsprüfungen
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https://doi.org/10.11588/diglit.7091#0117

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ßaltbcirfeitspriifiiiigcii.

222. „ßirsch"; gemalt von Aunstschüler ßermann Zimmer 225. „Diana mit ßirsch";

unter Leitung von Prof. Karl Wähler; ans grüner Seide ausgeführt von der Firma Bocks Wwe.

aufgenäht. (Inhaber ßans Urbanifch).

Ein Beispiel bilden die neuen paltbarkeits-
prüfungsmaschinen für Metallfadenlampen darin be-
stehend, daß auf einer schräg abwärts gerichteten
Lchiene Gummikugeln unter steigenden: Druck gegen
die Lampen abgelasscn werden), und die von der
Gbertelegrapheninspektion der schweizerischen Bundes-
bahnen in Bern eingeführt sind (vgl. Elektrotechnische
Zeitschrift (9(0, peft 9). Ähnliche paltbarkeits-
prüfungsvorrichtungen uitd -Maschinen lasseit sich
für alle Materialien sowohl als für die Fertigfabrikate
selbst denken und in einzelnen Industrien sind sie
auch schon vorhanden. Bei den Gewehr- und Aa-
nonenläufen wird der Druck der Pulvergase seit
längerer Zeit mit kupfernen Ltauchzylindern gemessen.
Bei Druckwasserpressen kann die Druckleitung jederzeit
am Manometer abgelesen werden und ist durch
Licherheitsventile festgelegt. Die Betonprüfung wird
heute im Mege von Dünnschliffen vorgenommen.
Die Prüfung der Festigkeit der Stahlsorten geschieht
sowohl durch chemische Analyse, wie durch metall-
urgische Mikroskopie und neuerdings mittels der
ächmirgelscheibe nach Form und Farbe der beim
Echleifen sich bildenden Funkenstrahlen. Bei den
Dauerversuchen von Flußeisenstäben wird jeder Ltab

täglich rund 35—HO000 Belastungen ausgesetzt, ebenso
werden die Flußeisenmaterialien aus Biegung ge-
prüft und zu diesem Zweck an den Enden durch
Federkraft belastet. Im Textilgewerbe werden die
Garne auf Festigkeit geprüft; im Jahre (908 wurden
vom Agl. Materialprüfungsamt Großlichterfelde 98
derartige Prüfungen vorgenommen. Bei den für
Behörden bestiminten Garnlieferungen sind die Festig-
keitseigenschaften vielfach vorgeschrieben. Das Ma-
terialprüfungsamt benutzt dazu den Lchopperschen
Festigkeitsprüfer für Papier, den es mit besonderen
für Garne gebauten Einspannklemmen versieht.
Die Festigkeitsgrade werden wie bei einer Briefwage
abgelesen.

Ein ganz besonders scharfes Beispiel für die
paltbarkeitsfrage bildet die Leide. Die Leide wird
bekanntlich „erschwert", wie der fachmännische Aus-
druck lautet, das heißt rücksichtslos gesprochen „ver-
fälscht" durch Zusätze von Zinnchlor, hierdurch hat
die Haltbarkeit der Leide so gelitten, daß das Publi-
kum das Vertrauen zur Leide verloren hat. Die
Fabrikanten haben endlich klein beigegeben und sich
zur Verpflichtung der Zurücknahme bei mangelnder
Haltbarkeit und entsprechenden Beschwerden ver-

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