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Bayerischer Kunstgewerbe-Verein [Hrsg.]
Kunst und Handwerk: Zeitschrift für Kunstgewerbe und Kunsthandwerk seit 1851 — 61.1910-1911

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Wolff-Friedenau, Th.: Technische und Fabrikationsgeheimnisse im Kunstgewerbe
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Pudor, Heinrich: Formveredlung
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https://doi.org/10.11588/diglit.7091#0174

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Dre Münchener Ausstellung angewandter Knust im pariser iserbstsaloil.

3^8 u. 5^9. (Pariser perbstsalon.) Herren-Schlafzimmer,

von Rich. Riemerschmid;

ausgeführt in den Deutschen Werkstätten für Hand-
werkskunst, München. «

über neue Projekte und alle sonstigen Notierungen
und Vereinbarungen, die inan Ursache hat, vor den
Augen der Konkurrenz zu schützen und wie sie na-
türlich auch in den Bureaus der Aunstwerkstätten eine
bedeutende Rolle spielen. Endlich sei noch darauf
hingewiesen, daß in allen Fällen, in denen die
Voraussetzungen des § \7 oder f8 gegeben sind, der-
jenige, der sich im Sinne dieser Bestimmungen schuldig
macht, nicht nur den angeführten Strafen verfällt,
sondern laut einer Sonderbestimmung in § ssi des
neuen Gesetzes auch dem durch ihn Geschädigten in
vollem Unlfange zum Schadenersatz verpflichtet ist.

Die angeführten Bestimmungen des neuen Ge-
setzes dürften auch für die speziellen Bedürfnisse der
kunstgewerblichen Industriezweige wie geschaffen und
durchaus geeignet fein, mit eineni Anwesen im ge-
schäftlichen Wettbewerb aufzuräumen, das den reellen
Gewerbetreibenden so lange und so bedeutende
Schädigungen zufügte, dürften bei geschickter und
energischer Anwendung sehr bald zu einer erfreulichen
Gesundung und Reform der geschäftlichen Verhältnisse
im Aunstgewerbe führen. Sache eines jeden ein-
zelnen wie der Gesamtheit muß es werden, das neue
Gesetz zur nachdrücklichsten und erfolgreichsten An-
wendung zu bringen.

H)rmveredkung.

(Von Dr. Heinrich (pudor.

eichen Platz soll in den künstlerischen
Bestrebungen die Veredlung der Form
einnehmen? Soll sie höchstes oder
hauptsächliches Ziel fein oder ist sie
vielmehr von anderen Zielen ab-
hängig? Diese Fragen müssen klar beantwortet wer-
den, da von ihnen die Richtung des kunsthandwerk-
lichen Schaffens zu einem guten Teil abhängt. Ts
scheint zudem so, als ob neuerdings wieder die Ver-
edlung der Form als etwas ganz Besonderes, womög-
lich als das Ei des Eolumbus gepriesen werden solle,
dem gegenüber so etwas wie Nkaterialtreue, Ge-
brauchszweck, Konstruktion banale Dinge sind.

Aber man muß sich vor allem klar machen,
daß es eine Form an sich gar nicht gibt, daß die
Form abhängig ist von der Zweckidee eines Gegen-
standes. Ob es sich nun um einen Baum, um ein
schönes Blatt oder um eine Säule oder um einen
Schrank handelt, stets ist die Form nicht etwas für
sich Bestehendes, sondern nur der Ausdruck der
Zweckidee des betreffenden Gegenstandes. Das ist

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