DOI article:
Westheim, Paul: Dänische Kunst
DOI article:Kleine Nachrichten
DOI Page / Citation link: https://doi.org/10.11588/diglit.7091#0283
Kleine Nachrichten.
verlieren. Selbstverständlich treiben sie keinen starr-
sinnigen Purismus, sie verstehen mit dein Schmuck
zu betonen, (verstehen dem jsparsam genutzten Zierat
seinen Valeur zu erhalten. Ausschlaggebend aber
bleibt stets jene sachliche und durch das Sachliche
bedeutende Gliederung, wie wir sie ganz ähnlich auch
am holländischen Backsteinbau wahrnehmen.
Das wertvollste Ergebnis dieser Ausstellung war
unstreitig die Bekanntschaft mit Joachim Sko ri-
tz aard, dem Schöpfer der Fresken in der Viborger
Domkirche. Das Alte und Neue Testament, die Mythen
und Symbole der christlichen Airche sind da zusammen-
gefaßt zu einer malerischen Synthese von zwingender
Gewalt. Skovgaard ist ein Sohn dieser Zeit, die
nach inancherlei neuromantischen Sehnsüchten sich in
das religiöse Erlebnis flüchtet. Auch er sucht jenen
letzten Weisheiten den neuen und lieferen Sinn zu
geben, den jede Epoche auf ihre Weise zu finden
glaubt. Seine Prägungen sind klar wie Aristall und
doch nicht kalt, denn in ihnen sprüht ein lebendiger
Rhythmus. Sein männlich gedrungener Linienstil,
der so souverän mit der Fläche schaltet, hat eine
andere Monumentalität als der podlersche Parallelis-
mus, aber eine Monumentalität, durch die nicht
weniger gewaltig das Temperament moderner Mensch-
lichkeit pulst (Abb. 555).
Steine Nachrichten.
(Vereine, (Museen, Schuten, -Ausstellungen,
MettöewerKe
-tn er Runstgewerbeverein zu Hamburg konnte an:
23. Februar d. Z. auf ein 25 jähriges Bestehen
zurückblicken; er beging dieses Zubiläum am 27. Fe-
bruar mit einer geselligen Feier, an der sich über
-sOO Personen beteiligten und die sich durch reizvolle
Festspiele usw. auszeichnete.
TNer i. internationale 'Rongreß für Runstunrer-
riebt, Zeichnen und angewandte Runft wird
vom \2. bis (8. August des nächsten Jahres in
Dresden tagen und mit einer Zeichen- und Lehr-
mittelausstellung verbunden sein. (Anfragen sind zu
richten an Herrn Aarl Elßner, Dresden 27.)
>^ayerische Gewerbeschau, München 1912. wie
ernst es die Leitung dieser Ausstellung mit ihrer
2lufgabe nimmt, auf die Schaffung einfacher, aber
künstlerisch einwandfreier Gegenstände hinzuwirken,
geht schon aus dem unten erwähnten umfassenden
Wettbewerb hervor; außerdem sucht sie aber auch
552 i>. 553. (Dänische Ausstellung.) Porzellanfiguren;
von Bing und Gundahl; Modell von Axel Locher (552)
und vald Andersen (553).
(V, d. wirkl. Größe.) Phot. Boedecker.
durch Besuchs der Warenhäuser diejenigen Erzeug-
nisse ausfindig zu machen, denen eine Verbesserung
am meisten nottut, um dann zur Herstellung gedie-
generer Gegenstände die dafür geeigneten Fabrikanten
anzuregen. Darum hat sie sich auch an den in
den: Wettbewerb prämiierten Entwürfen das volle
Eigentumsrecht Vorbehalten, so daß sie diese Ent-
würfe jeweils an die geeignetsten Fabrikanten ver-
kaufen kann.
55-z. (Dänische Ausstellung.) Keramiken aus der Fayencefabrik
Alu mi n ia; nach Entwürfen von Rasmus kjarb o e (Schüssel)
und Slott Müller (Schale.)
(‘/5 d. wirkl. Größe.) Phot. Boedecker.
verlieren. Selbstverständlich treiben sie keinen starr-
sinnigen Purismus, sie verstehen mit dein Schmuck
zu betonen, (verstehen dem jsparsam genutzten Zierat
seinen Valeur zu erhalten. Ausschlaggebend aber
bleibt stets jene sachliche und durch das Sachliche
bedeutende Gliederung, wie wir sie ganz ähnlich auch
am holländischen Backsteinbau wahrnehmen.
Das wertvollste Ergebnis dieser Ausstellung war
unstreitig die Bekanntschaft mit Joachim Sko ri-
tz aard, dem Schöpfer der Fresken in der Viborger
Domkirche. Das Alte und Neue Testament, die Mythen
und Symbole der christlichen Airche sind da zusammen-
gefaßt zu einer malerischen Synthese von zwingender
Gewalt. Skovgaard ist ein Sohn dieser Zeit, die
nach inancherlei neuromantischen Sehnsüchten sich in
das religiöse Erlebnis flüchtet. Auch er sucht jenen
letzten Weisheiten den neuen und lieferen Sinn zu
geben, den jede Epoche auf ihre Weise zu finden
glaubt. Seine Prägungen sind klar wie Aristall und
doch nicht kalt, denn in ihnen sprüht ein lebendiger
Rhythmus. Sein männlich gedrungener Linienstil,
der so souverän mit der Fläche schaltet, hat eine
andere Monumentalität als der podlersche Parallelis-
mus, aber eine Monumentalität, durch die nicht
weniger gewaltig das Temperament moderner Mensch-
lichkeit pulst (Abb. 555).
Steine Nachrichten.
(Vereine, (Museen, Schuten, -Ausstellungen,
MettöewerKe
-tn er Runstgewerbeverein zu Hamburg konnte an:
23. Februar d. Z. auf ein 25 jähriges Bestehen
zurückblicken; er beging dieses Zubiläum am 27. Fe-
bruar mit einer geselligen Feier, an der sich über
-sOO Personen beteiligten und die sich durch reizvolle
Festspiele usw. auszeichnete.
TNer i. internationale 'Rongreß für Runstunrer-
riebt, Zeichnen und angewandte Runft wird
vom \2. bis (8. August des nächsten Jahres in
Dresden tagen und mit einer Zeichen- und Lehr-
mittelausstellung verbunden sein. (Anfragen sind zu
richten an Herrn Aarl Elßner, Dresden 27.)
>^ayerische Gewerbeschau, München 1912. wie
ernst es die Leitung dieser Ausstellung mit ihrer
2lufgabe nimmt, auf die Schaffung einfacher, aber
künstlerisch einwandfreier Gegenstände hinzuwirken,
geht schon aus dem unten erwähnten umfassenden
Wettbewerb hervor; außerdem sucht sie aber auch
552 i>. 553. (Dänische Ausstellung.) Porzellanfiguren;
von Bing und Gundahl; Modell von Axel Locher (552)
und vald Andersen (553).
(V, d. wirkl. Größe.) Phot. Boedecker.
durch Besuchs der Warenhäuser diejenigen Erzeug-
nisse ausfindig zu machen, denen eine Verbesserung
am meisten nottut, um dann zur Herstellung gedie-
generer Gegenstände die dafür geeigneten Fabrikanten
anzuregen. Darum hat sie sich auch an den in
den: Wettbewerb prämiierten Entwürfen das volle
Eigentumsrecht Vorbehalten, so daß sie diese Ent-
würfe jeweils an die geeignetsten Fabrikanten ver-
kaufen kann.
55-z. (Dänische Ausstellung.) Keramiken aus der Fayencefabrik
Alu mi n ia; nach Entwürfen von Rasmus kjarb o e (Schüssel)
und Slott Müller (Schale.)
(‘/5 d. wirkl. Größe.) Phot. Boedecker.